Lieber Herr Gajic,
Kompliment für die pfiffige Idee, Klausurfragen durch andere lösen zu
lassen. Eventuell könnten Sie demnächst direkt aus der Klausur mit
einem IEEE 802.11 Netzwerk via Handheld-Computer nach Terminabsprache
direkt mit diesem Forum kommunizieren und Ihre aktuellen
Klausurprobleme erledigen.
Weil ich die Idee so klasse finde helfe ich Ihnen mal kurz mit
einigen Antwortoptionen (!) zu den von mir gestellten Klausurfragen,
die Sie übrigens nicht vollständig wiedergeben (das reduziert die
Trefferquote bei den Tips der Kollegen hier im Forum;-)
1. Warum hat die Größe einer LUT (LookUp Table) kein Einfluss auf die
Transformationsgeschwindigkeit?
Von CMMs wird stets zunächst eine interne 'Link Table' aufgebaut, die
dann für die eigentliche Transformation verwendet wird. Und für einen
Interpolationsalgorithmus ist es unwichtig, ob die für die
Interpolation verwendeten Stützstellen nahe oder weit voneinander
entfernt liegen.
2. Warum wird die Qualität der Farbtransformation nicht automatisch
mit der Zahl der Stützpunkte besser?
Stellen Sie sich das Beschreibungsproblem einfach mal eindimensional
vor. Wenn Sie einen Gradationskurvenverlauf beispielsweise mit 5
Punkten präzise beschreiben können, dann nimmt die Qualität der
Gradationskorrektur doch nicht zu wenn Sie für die Kurvenbeschreibung
20 Punkte wählen, oder?
3. Ein Bild (RGB mit eingebetteten ICC Farbprofil) wird in Photoshop
6 im ECI-RGB echtfarbig editiert und in EPS Datenformat
abgespeichert. Die Datei wird anschließend in Quark importiert und
ausgegeben. Es steht ein PS-RIP (Level 3) zur Verfügung. Frage ist,
wo erfolgt die Farbtransformation in das Zielsystem (CMYK) für die
Druckmaschine?
Diese Frage weicht ganz wesentlich von der echten Klausurfrage ab.
Wenn die RGB-Datei in EPS kodiert ist kann Xpress sie ohne
Interpretation nicht im farbtechnischen Sinne verändern. Wie Sie also
richtig vermuten muß das dann später passieren. Dazu gibt es zwei
Möglichkeiten. Erzeugt erstens Xpress ein PostScript im Device Color
Space, dann wird die Transformation über den Ihnen (hoffentlich)
bekannten und falschen Trivialmechanismus im RIP passieren. Zweitens
könnte Xpress ein CIEbased PostScript erzeugen. In diesem Fall würde
die Transformation durch CSA/CRD-Kombinationen im RIP passieren. In
beiden Fällen findet die Transformation im RIP statt. Und das ist die
Antwort auf Ihre Frage.
Mit einem gewissen Stolz auf die Findigkeit meines Studenten
verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Ihr Stefan Brües
Hallo zusammen
Mein Name ist Sascha Gajic und ich bin Student an der BugH Wuppertal
für Kommunikationstechnologie Druck
Ich habe einige Sachen was Colormanagement betrifft, nicht
geschnallt und ich werde einpaar typische Klausurfragen stellen die
mir jemand vielleicht beantworten kann. Vielleicht hat jemand gute
Seiten für mich, wo ich ebenfalls meine Antworten finden könnte.
1. Warum hat die Größe einer LUT (LookUp Table) kein Einfluss
auf die Transformationsgeschwindigkeit?
Diese frage klingt sehr unlogisch für mich, weil ich denke das die
Einträge und Anzahl der Dimensionen (wodurch auch die Größe von
einem Profil abhängt) Ausschlaggebend sind ob eine Transformation
schnell oder langsam durchgeführt wird.
2. Warum ist die Anzahl der Stützpunkte nicht ausschlaggebend
für die Qualität eines Profils?
Wenn ein System lineare Abbildungseigenschaften hat, (ein Monitor)
dann reichen auch wenige Einträge aus um ein Gerät zu beschreiben,
aber was ist mit komplizierten gerätespezifischen Farbräumen wie
CMYK der Druckmaschine z.B.? Ich denke je mehr Einträge das System
hat, je besser das eigentliche Farbprofil, oder sehe ich dass
Falsch??
3. Ein Bild (RGB mit eingebetteten ICC Farbprofil) wird in
Photoshop 6 in ICE RGB Workspace echtfarbig editiert und in EPS
Datenformat abgespeichert. Die Datei wird anschließend in Quark
importiert und ausgegeben. Es steht ein PS Level 3 RIP zur Verfügung.
Frage ist, wo erfolgt die Farbtransformation in das Zielsystem
(CMYK) für die Druckmaschine?
Da Quark keine EPS Dateien nicht transformieren kann, muss die
Transformation wohl später erfolgen. Kann Quark ICC Profile für
spätere Transformation einbetten, auch wenn die Datei ein EPS ist????
Was hat dieser ICE RGB Workspace von Photoshop 6 an sich, wird der
auch mit ICC Farbprofilen beschrieben??? Wenn ja, dann verstehe ich
wohl dass eine ICC Farbtransformation in RIP (falls ein CMM in RIP
eingebettet ist) erfolgen kann.
Ich bin froh dass ich ein Forum gefunden wo ich mit erfahrenen
Colormanagement Usern und Wissenschaftlern diskutieren kann. Ich
bedanke mich für jede Antwort.
mfg
Sascha Gajic
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Prof. Dr. Stefan Brües
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