Hallo Herr Friedl,
Als Autor der unregelmäßig aktualisierten Seite
www.digitalproof.de
folgende Infos:
Es ist nach wie richtig, dass es seitens des ICC bzw. der ISO keine
Standardisierung des Colormanagements mit Sonderfraben gibt, wenn es es
darum geht, nur aufgrund der Volltonfärbung eine Vorhersage des
Übereinanderdruckens und der Gradation zu machen.
Alle anderen Ansätze sind Hersteller-spezifisch:
1) manuelles Editieren der Sonderfarbeinstellungen in der Proofsoftware
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Dies ist bei ihrer Systemkonfiguration, wahrscheinlich der preiswerteste
und schnellste Weg. Je nach Proofsoftware gibt es andere Features und
andere Berechnungsmethoden für das Überdrucken-Verhalten.
Nachteil: Die ermittelten Einstellungen können nicht für den Softproof
bzw. für Farbkonvertierungen genutzt werden. Was bei Ihnen ja auch nicht
explizit notwendig ist.
2) Erwerb der Software Profilemaker Packaging
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Diese Lösung bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erstellung von
Multicolor ICC-Profilen, bei denen beispielsweise für ein vorhandenes
Profil Multicolor-Profil einzelne Farben getauscht werden können, in dem
die neue Farbe lediglich als Vollton spektral eingemessen wird.
Vorteil: Diese Profile können auch für den Softproof und für eine Reihe
von Aufgabenstellungen zur Farbkonvertierung eingesetzt werde. Nach
meinem dezeitigen Wissenstand ist es nicht möglich separationserhaltende
DeviceLink-Profile CMYK->Multicolor zu rechnen.
Nachteil: Relativ hohe Investitionskosten für einfache Anwendungen mit
Sonderfarben. Teilweise sehr komplexe Workflows mit einer großen Anzahl
von Qeues, wenn sehr viele verschiedene Sonderfarben zum Einsatz kommen.
3) Nutzung eines Esko Graphics Workflows
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High-End System aus dem Verpackungsdruck, welches ein sehr komfortables
Handling von Sonderfarben bei der Bildbearbeitung über das Proofing bis
zur Belichtung bietet. Einige Features sind allerdings nur im
geschlossenen Esko-System möglich.
Vorteil: Sehr zügiges Arbeiten und transparente Workflows.
Nachteil: Hohe Investitionskosten und für High-End Features ein
geschlossenes System.
4) Experimenteller Weg: Druck aus Acrobat Professional
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Sie stellen ihr Proofsystem auf linear und führen die Farbtransformation
in den Proofer-Farbraum in Acrobat Professional durch.
Ob dies funktioniert kann ich derzeit nicht sagen. Falls es möglich ist,
wäre dies ein Weg Softproof und Digitalproof auf einfache Weise in
Übereinstimmung zu bringen. Gradation und Übereindruckverhalten müssen
dann im Vorfeld über die Photoshop Farbeinstellungen und die
Photoshop-Sonderfarbdefinitionen gesteuert werden.
Nachteil: Kaum dokumentierter und getesteter Weg...
Gruß
Jan-Peter Homann
PrePress wrote:
Googeln ergab nicht sehr viel. Die für mich
richtungsweisende Seite ist (bis jetzt) diese:
http://www.digitalproof.de/Betr_Verpackungsdruck.html
Daraus habe ich entnommen, dass es keine ICC-Profillösung für o. g. Anforderung gibt.
Ist diese Information noch aktuell?
Aber mit efi XF Colorproof 3.0 haben wir womöglich bereits das geeignete Werkzeug in der
Hand um diese Anforderung bewältigen zu können.
Würde es reichen Rasterkeile der zwei Sonderfarben -sowohl einzeln als auch Übereinander-
zu drucken und dann mit efi XF Coloreditor den Digitalproof entsprechend hinzutrimmen
durch Manipulation der Tranzparenz- / Gradations- / Gamma- / Überducken-Einstellungen?
Nun die Überraschung:
Ich habe mal Interessehalber einen Auftrag, bei dem ein Sonderfarbenelement (2
Pantoneverläufe übereinander) enthalten war, nachträglich geprooft.
Bei beiden Sonderfarben (Pantone 2995 U/Pantone 2685 U) waren die Standardeinstellungen
in efi XF bei Tranzparenz/Gamma/Überducken unverändert, nur die Volltöne beider Farben
habe ich auf die Druckvolltöne hin abgeglichen.
Und siehe da: eine gute Ähnlichkeit zum Druck (dE 3,5) kam raus.
Wahrscheinlich ein Zufallstreffer!?
Gestützt worauf berechnet efi eigentlich die resultierenden Farbtöne zweier Sonderfarben
im Übereinanderdruck?
Vielleicht ist ja jemand so nett und macht den Deckel vom Sonderfarbkochtopf mal ein
kleines bischen auf ....: - ))
Schöne Grüße vom Alpenrand
Gert Friedl
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