Hallo Liste, Hallo Markus
Leider läßt sich nach meiner Erfahrung die Welt nicht mit einem klaren
Trennungsstrich zwischen den semiprofessionellen Amateur, Video und
Multimedia-Anwendern und den Profis mit durchgängigem
Farbmanagement-Workflow ziehen.
Erstens wird in der Profi-Welt sehr viel semiprofessionelles Equipment
eingesetzt und zweitens gibt es eine Menge Anwender die mit Digitalen
Fotos oder der Erstellung von Druckvorlagen Geld verdienen, die aber
noch keinen High-End Colormanagement-Workflow haben.
Im letzten Jahr hatte ich ca. 6-8 Fälle, bei denen meine Kunden aufgrund
zahlreicher Artikel und Empfehlungen ECI-RGB als Arbeitsfarbraum in
Photoshop eingestellt hatten. Wenn Sie RGB-Daten aus dem Internet oder
aus Digitalkameras verwenden, dann öffnen sie diese direkt in Photoshop.
Das Resultat sind ist ein immens hoher Aufwand an manuellen
Farbkorrekturen, um aus den Hauttönen den Sonnenbrand heraus zu
retuschieren, der daraus resultiert, daß die geöffneten RGB-Bilder in
der Charakteristik eher sRGB mit einem Gamma von 2,2 entsprochen haben.
Die gleiche Frage stellt sich bei der Auslieferung von Bildern an
Kunden, die vielleicht noch weniger Ahnuung von Colormanagement haben,
bzw. Programme benutzen, die auf einem sRGB Workflow basieren.
Hier müßte der Anwender vor der Auslieferung die Daten von ECI-RGB auf
sRGB konvertieren. In diesem Moment weder die Bilder vom Gamma 1,8 auf
2,2 umgerubelt, was evt. nicht unbedingt der Bildqualität zuträglich
ist. In der Praxis werden aber oft ECI-RGB Daten ausgeliefert, und es
bleibt dem Kunden überlassen, was er damit anstellt...
Ähnlich sieht die Situation bei Fotografen aus, die Bilder bei einem
Digitalprint-Service ausgeben, der ohne Colormanagement arbeitet. Würde
er die ECI-RGB Daten direkt ausliefern, dann wäre er verloren.
Meine Überlegungen zum Colormanagement gehen dahin, daß ich sowohl die
Segnungen der ICC-Welt voll nutzen möchte, als auch bei der Übernahme
und Ausgabe von RGB-Bilddaten in der Amateur- und Multimediawelt
möglichst gute Ergebnisse erzielen will.
Unter diesen Rahmenbedingungen ist ein Arbeitsfarbraum mit Gamma 2,2
deutlich fehlertoleranter als einer mit Gamma 1,8
Genau aus diesem Grund haben wir unter
http://www.photogamut.org einen
Arbeitsfarbraum entwickelt, der nach allen bisherigen Tests genau diese
Bedingungen gut erfüllt.
a) RGB-Daten mit eingebetteten Profil können in ICC-Workflows
professionell eingesetzt werden.
b) Bei sämtlichen Anwendungsszenrien, bei denen die Bilder ohne
ICC-Profil eingesetzt werden, erzielen wir eine deutlich bessere
Farbqualität als ECI-RGB:
- Verwendung in Office-Applikationen
- Verwendung als Webbilder
- Ausgabe auf digitalen Fotobelichtern ohne Colormanagement
- Ausgabe auf Tintenstrahldruckern über den normalen Treiber
Der Nachteil von photogamutRGB.icc liegt derzeit noch in der Dateigröße,
die mit ca. 200 KB noch deutlich größer ist als ein Matrix-Profil.
Hier arbeiten wir daran durch weiteres Glätten und Optimieren noch
kleiner zu werden, soweit unsere Zeit uns das erlaubt.
Bei den heutigen Bildgrößen, Speichermedien und Internetanbindungen sehe
ich aber auch 200 KB nicht als wirkliches Problem.
:-) Jan-Peter
Markus Hitzler, Color Solutions schrieb:
Hallo Dietmar, hallo Liste,
Die Bewertung der Fakten unterscheidet sich aber
zwangsläufig, wenn man
entweder die Kompatibilität mit semiprofessionellen, Amateur-, sowie Video-
und Multimediasystemen sucht, oder aber einen durchgängigen
Farbmanagementworkflow (beim Profifotograf bzw. Druckvorstufe/Druck)
voraussetzt.
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