Guten Morgen Arthur!
(Antwort im Quoting)
Hallo Clemens,
danke für die separat übersandten Profile Deines Epson Aculasers 8500
mit und ohne Verwendung eines RIPs.
Ich habe diese im Profil-Editor visualisiert und ergänzt mit meinem
Profil des Epson Aculasers 8500 ohne RIP (Advanced Modus ohne
Postscript auf 160 g Papier von Produkta (matt gestrichen).
Meine Profile bezogen sich alle auf Producta CoorCopy 100g, sind also
direkt vergleichbar.
Was meinst du mit "Advanced Modus ohne Postscript"? Das ist doch der
ganz normale 3c-Treiber! Und wenn man nicht die Epson-seitigen
Fantasie-Einstellungen wie "PhotoEnhanced4" etc. verwendet, muss man ICM
bei 600 dpi und RIT-Modus wählen samt dem erstellten 3c-Profil. (meine
Treiber-Version ist 2.55fc. Und da gibt es nix Neueres.
Außerdem dabei ein Leinwand-Druckprofil (Euromedia
matt auf Epson
9000 ohne RIP mit Pigmenttinte von EPI) und Dein Epson 900. Und sRGB
als Vergleich.
Das war nicht Sinn der InkJet-Profile. Hier wollte ich nur an Hand der
Druck-Kennlinien zeigen, dass InkJet-Drucker (besonders in dieser
Preisklasse) eher auf maximalen Tintenverbrauch eingestellt sind, als
auf Begrenzung der Tinte auf sinnvolle Werte. Es ging mir dabei nicht um
den Gamut, denn dann hätte ich andere Papiere gewählt.
Es zeigt sich deutlich, daß mein Aculaser ohne RIP den größten
Farbraum hat! Deiner liegt auch gut im Rennen, ist aber allseitig
kleiner in den Außengrenzen, ganz besonders im Grün! Bei Dir ist in
der Tat der Farbraum ohne RIP kleiner, ich würde meinen, mit falscher
Einstellung das Profil erstellt!
Das ist sehr merkwürdig! Schließlich verwenden wir das gleiche Gerät,
den gleichen Toner, die gleiche Technik, das gleiche Papier.
Eine "falsche" Einstellung bei der Profilerstellung ist bei basICColor
3c nicht möglich, da es dort lediglich die Wahlmöglichkeit einer anderen
Betrachtungslichtfarbe gibt. Muss ja so sein, weil man eben bei
3c-Profilen den Farbaufbau und die Tintenbegrenzung nicht steuern kann.
Das macht der Druckertreiber.
Bei basICColor wird ein großes Target mit über 1400 Farbfeldern
verwendet, sodass auch stärker unlineare Geräte ohne Linbearisierung
besser profiliert werden können.
Allesamt erreichen aber nicht, sRGB vollständig auszufüllen, vor
allem im Blau. In einigen Bereichen gehen sie aber auch deutlich über
sRGB hinaus, weswegen man nicht in diesem Farbraum arbeiten sollte.
Ist bekannt.
Mein Leinwand-Druckprofil hat einen deutlich größeren Farbraum als
Dein Inkjet. Das ist ungewöhnlich. Entweder ist das Papier so
schlecht, oder es stimmt irgendwas mit der Papierwahl im Treiber
nicht. Außerdem ist es möglich, wenn ein Drucker bei 75% absäuft, ihm
ein RGB-Profil mit auf 75 % reduziertem Farbauftrag zu machen!!
Diese Möglichkeit so etwas einzustellen, hat basICColor 3c nicht. Wozu
auch? Ich sagte ja bereits, dass eine direkte Beeinflussung des
Farbaufbaus, der begrenzung des max. Tintenauftrags usw. nur indirekt
über den Drucker-Treiber oder die Druckerelektronik selbst erfolgen.
Aus den Kennlinien meiner 3c-Profile ist klar erkennbar, dass auch der
Farblaser bei Helligkeiten unterhalb L=16 zu läuft weil der max.
Farbauftrag erreicht wurde. Das Profil sagt dann, dass bei Input L = 18
schon 100% erreicht werden. Es liegt dann am Farbrechner, über
Mechanismen wie die Tiefenwertkompensation diesen Sachverhalt zu
erkennen und die L-Achse so zu stauchen, dass keine L-Werte kleiner 18
an den Drucker geliefert werden.
Eine "Begrenzung" des Farbauftrags kann ein Profil also nur indirekt
leisten. Dies ist Aufgabe der Druckerkalibrierung!
Habe ich alles schon gesehen, danke!
> Die
Sättigung ....
Doch, die steigt zunächst ganz gewaltig und muß auf jeden Fall massiv
> reduziert werden
Stell Dir doch mal den räumlichen Farbkörper vor. Wenn Du jetzt alle
Farben (bei L-Kompression werden ALLE Farben verschoben, nicht nur
Schwarz!!) Richtung Weißpunkt verschiebst, werden unbunte Farben
bunter. Das muß so sein, das geht gar nicht anders!
Dieser Effekt ist vollkommen richtig von dir beschrieben. Aber deswegen
wird insgesamt die Farbsättigung doch nicht höher. Es werden nur Farben
unterscheidbar / darstellbar, die zuvor in den Tiefen abgesoffen wären.
Zudem könnte ich mit deinen eigenen Argumenten "beweisen", dass dann
auch etliche Farben heller dargestellt werden, und dann in einem Bereich
liegen, wo der Gamut kleiner wird und somit eine Entsättigung
stattfinden würde.
Gruß aus Schwanheide
Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
vormals Atelier Keller Hamburg
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Dir
Clemens M. Hürten
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