Hallo Clemens,
danke für die separat übersandten Profile Deines Epson Aculasers 8500 mit
und ohne Verwendung eines RIPs.
Ich habe diese im Profil-Editor visualisiert und ergänzt mit meinem Profil
des Epson Aculasers 8500 ohne RIP (Advanced Modus ohne Postscript auf 160 g
Papier von Produkta (matt gestrichen).
Außerdem dabei ein Leinwand-Druckprofil (Euromedia matt auf Epson 9000 ohne
RIP mit Pigmenttinte von EPI) und Dein Epson 900. Und sRGB als Vergleich.
Es zeigt sich deutlich, daß mein Aculaser ohne RIP den größten Farbraum hat!
Deiner liegt auch gut im Rennen, ist aber allseitig kleiner in den
Außengrenzen, ganz besonders im Grün! Bei Dir ist in der Tat der Farbraum
ohne RIP kleiner, ich würde meinen, mit falscher Einstellung das Profil
erstellt!
Allesamt erreichen aber nicht, sRGB vollständig auszufüllen, vor allem im
Blau. In einigen Bereichen gehen sie aber auch deutlich über sRGB hinaus,
weswegen man nicht in diesem Farbraum arbeiten sollte.
Mein Leinwand-Druckprofil hat einen deutlich größeren Farbraum als Dein
Inkjet. Das ist ungewöhnlich. Entweder ist das Papier so schlecht, oder es
stimmt irgendwas mit der Papierwahl im Treiber nicht.
Außerdem ist es möglich, wenn ein Drucker bei 75% absäuft, ihm ein
RGB-Profil mit auf 75 % reduziertem Farbauftrag zu machen!!
Die Bildschirmfotos der Farbräume findest Du unter
> Die Sättigung ....
Stell Dir doch mal den räumlichen Farbkörper vor. Wenn Du jetzt alle Farben
(bei L-Kompression werden ALLE Farben verschoben, nicht nur Schwarz!!)
Richtung Weißpunkt verschiebst, werden unbunte Farben bunter. Das muß so
sein, das geht gar nicht anders!
Gruß aus Schwanheide
Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
vormals Atelier Keller Hamburg
Malerei/Fotografie/Grafik/DTP
Zweedorfer Strasse 127, 19258 Schwanheide
Infos und alle Bilder im Internet:
Großformat-Inkjetdrucke in Fotoqualität bis 111,8 x 230 cm,
auf Aquarellpapier, echter Leinwand oder anderen Medien,
hochlichtecht und großer Farbraum durch neuentwickelte Pigmenttinte!
----- Original Message -----
From: "Clemens M. Hürten" <Clemens.Huerten(a)t-online.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Tuesday, September 16, 2003 8:12 PM
Subject: Re: [ECI] Optimierte Ausgabe von RGB-Daten
Guten Tag Arthur!
Hallo Clemens, hallo Liste,
wer sich ein RIP leisten kann, ist sicher in einer guten Situation.
Noch besser ist jemand dran, der ein RIP mit
Linearisierungs-/Kalibrierungsfunktion hat.
Am Besten ist jemand dran, der damit auch umgehen kann. ;-)
Ob die Druckergebnisse allerdings auf demselben
Medium und mit
denselben Tinten (und nichts anderes muß man hier vergleichen) besser
werden als mit einem gut profilierten RGB-Treiber/Drucker, diesen
Beweis möchte ich erstmal sehen.
Ich sende dir mal zwei Profile für meinen Aculaser zu. Hier in der Liste
kann ich die ja nicht anhängen. Wenn Interesse besteht, kann ich die
Profile mal auf meine Website stellen und ich gebe hier die URL an.
Ich habe schon von genügend meiner
Kunden gehört, die über Leinwanddrucke z.B. bei anderen Mitbewerbern
gar nicht glücklich waren. Und die haben im Zweifel alle mit RIP
gearbeitet.
Mag sein, aber hatten diese RIPs eine Linearisierung / Kalibrierung
durch Tintenbegrenzung und hat der Benutzer die Einstellungen korrekt
vorgenommen sowie ein einwandfreies Profil dazu erstellt? Ich wage mal
zu denken, dass da wohl Fehler gemacht worden sind.
Ich möchte hier über die Profilierung von RGB-Druckern aus dem Buch
von Bruce Fraser et al., "Colormanagement" zitieren, S 186:
"Our experience has been that if you achieve the maximum gamut, you
have a fairly non-linear tone scale with some blocking of the shadows.
It's often preferable to sacrifice some linearity in favor of a larger
gamut - a profile can compensate for non-linearity to some extent,
but it can't do anything about the gamut size."
Das ist bezüglich Größe des Gamuts eigentlich eine recht eindeutige
Aussage. Ich muß Dir Clemens auch deutlich widersprechen: der Gamut
an sich wird mit RIP oder besserer Linearisierung in den Außengrenzen
meines Erachtens keinen Deut größer, eher im Gegenteil, siehe die
Aussage von Bruce.
Da in den Tiefen und Lichtern der Gamut abnimmt und nur in den Mitten
bei ca. L=50 der maximale Gamut erzielt wird, mag das ja sein. Aber ob
dann feine Farbverläufe etc. ohne Farbverfälschungen reproduziert werden
können, das sagt der Gamut ja nicht aus. Was nützt ein großer Gamut,
wenn durch Nichtlinearität Farbverfälschungen auftreten?
Die Tiefenwertkompensation staucht nur die
L-Achse, hat aber IMHO
keinen Einfluss auf die Farbsättigung.
Doch, die steigt zunächst ganz gewaltig und muß auf jeden Fall massiv
reduziert werden.
Vielleicht können hierzu mal qualifiziertere Spezialisten etwas sagen???
Das kannst Du sehr leicht selbst testen, in dem
Du eine L-Kompression
durchführst mit gewisser Gamma-Reduktion und das Bild nach RGB
zurückwandelst.
Die Abstufungen
werden allerdings erheblich grober und führen meist zu Farb-Abrissen.
Kann ich nicht bestätigen.
Die Aussage bezieht sich z.B. auf die Profilierung eines Epson
StylusColor 900 (Office-A4-Drucker) der bei einem bestimmten Papier ab
ca. 75% absoff. Demnach fehlten nach der Profilierung 25% der
darstellbaren Werte. Der Farbverlauf meines Logos wurde bereits stufig
gedruckt, von der Wiedergabe von Haut-Farbtönen mal ganz zu schweigen.
Wenn wir hier schon manches Mal über die Begrenzung auf 8 Bit / 256
Stufen traurig waren, so sind im obigen Beispiel nur noch 192 Werte im
linearen Bereich möglich. Und das führt eben zu Farbabrissen.
Bei den
oben genannten Einschränkungen eines RGB-Druckers wird sehr oft nicht
einmal der sRGB-Farbraum komplett abgebildet!
Von Hochglanzpapieren abgesehen wird der sRGB-Farbraum in einigen
Bereichen niemals vollständig abgebildet und auf Leinwand schon
gleich gar nicht. Siehe dazu die Farbraum-Darstellungen auf meiner
Webseite.
Ich spreche nicht nur von "einigen Bereichen", sondern am 3-D-Modell
drastisch sichtbaren Einbußen.
Wie gesagt, den Beweis, daß ein Drucker mit RIP auf denselben Medien
mit derselben Tinte größere Farbräume liefert, den möchte ich gern
mal sehen! Ich bin sehr gespannt.
Kein Problem! Siehe oben.
Gruß aus Schwanheide
Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
vormals Atelier Keller Hamburg
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich
Clemens M. Hürten
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