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Hi Martina,
mir ist da noch eine Idee gekommen.
Angenommen, du würdest ein Gutmuster (dieses aus der vorherigen
Produktion) als visuelle Referenz nehmen, dann könnte vielleicht
folgender Ansatz helfen, wenigstens eine Prozesskontrolle zu
standardisieren. Der Delta-E-Wert < 1 ist wirklich ein hoch gestecktes
Ziel, aber zumindest kommt es auf einen Versuch an.
1. zusätzlich zum Gutmuster wird eine Färbungsreihe unterschiedlicher
Schichtdicken erstellt
2. die Muster der Färbungsreihe und des Gutmusters werden doch wie eine
Aufsichtvorlage behandelt, in dem eine definierte (weiße) Unterlage
darunter gelegt wird.
3. farbmetrische Messung der definierten Unterlage, des unbedruckten
Bedruckstoffs und des bedruckten Bedruckstoffs des Gutmusters und der
Färbungsreihe
4. Bestimmung der Delta-E-Werte aller Muster im D50-Lab-Farbraum
5. visuelle Kontrolle aller Muster unter den gewünschten
Beleuchtungsbedingungen (Glühlämpchen) und dabei festhalten, bei
welchen Schichtdicken schon visuelle Abweichungen feststellbar sind
6. Korrelation zwischen den Mustern, die visuelle Abweichungen
aufweisen und den Delta-E-D50-Werten herstellen.
7. Bei den verbleibenden Mustern versuchen eine Korrelation zwischen
den gemessenen Delta-E-D50-Werten und den Schichtdicken herzustellen.
Wenn das zum Erfolg führt, dann hast du eine Tabelle, die dir sagt,
welchen Delta-E-D50-Werten eine gewisse visuelle Abweichung entspricht
und welche in etwa deiner Anforderung an Delta-E < 1 nahe kommen.
Vielleicht hilft es auch, die Delta-E-Werte im Lab-Farbraum mit
Bezugslichtart A zu vergleichen und mit in die Tabelle einfließen zu
lassen, da das ja die stellvertretende Lichtart der Glühlämpchen ist.
Bei all dem sollte im Hinterkopf bleiben, dass sich die definierte
Unterlage, der Bedruckstoff und die (spektrale Zusammensetzung) der
Farbe während des Prozesses natürlich nicht ändern dürfen, denn sonst
kommt es zu Metamerie, die dieses Modell natürlich alt aussehen lässt.
Außerdem müssen Messgerät und Unterlage vor der Messung sowie der
Bedruckstoff vor Beginn des Druckprozesses überprüft werden, um als
einzig verbliebenen Parameter die Schichtdicke der Farbe zu zulassen.
Auf eine rein densitometrische Messung würde ich mich nicht verlassen,
da damit ja nicht unbedingt die spektrale Zusammensetzung der Farbe
berücksichtigt wird.
Viel Erfolg weiterhin,
Claudio
Am 18.01.2005 um 16:48 schrieb Martina Eiler:
Liebe Liste, hallo Jan-Peter,
erst mal danke für die Zuschriften. Es geht hier gerade alles ein
bisschen drunter und drüber, deshalb sorry für die späte Antwort.
Im Moment bin ich erst mit den Vorbereitungen zum Projekt beschäftigt.
Ich habe zwar ein Muster aus einer vorherigen Produktion, aber noch
nicht alle Informationen. Viele Dinge sind noch ungeklärt, die hier in
der Liste angesprochen wurden (bspw. Referenzfarbwerte) und müssen
sowohl mit der Druckerei als auch mit dem Kunden noch besprochen
werden.
In etwa einem Monat weiß ich mehr und werde mich dann noch mal
zurückmelden.
Viele Grüße und noch mal danke für die Beiträge,
Martina Eiler
- ---
Dipl.-Ing. Claudio Höcker
Lehrstuhl für Kommunikationssysteme / Colormanagement
Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich E - Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik
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