Guten Morgen Clemens,
danke für die schnelle Antwort.
Das war nicht Sinn der InkJet-Profile. Hier wollte ich
nur an Hand der
Druck-Kennlinien zeigen, dass InkJet-Drucker (besonders in dieser
Preisklasse) eher auf maximalen Tintenverbrauch eingestellt sind, als
auf Begrenzung der Tinte auf sinnvolle Werte. Es ging mir dabei nicht um
den Gamut, denn dann hätte ich andere Papiere gewählt.
Das siehst Du aber dem Farbraum des Profils nicht an, allenfalls den
Zuwachskurven. Die kannst Du aber mit anderen Papiereinstellungen im Treiber
deutlich zum besseren beeinflussen.
Meine Erfahrungen nach vielen hundert Profilen für RGB-Inkjetdrucker ohne
RIP kann man in folgendem zusammenfassen:
Es reicht, wenn man darauf achtet, daß Schwarz von 0-100 korrekt druckt.
Schwarz fungiert hier (besonders bei Pigmenttinte, gewissermaßen als
"Leitfarbe" für alle anderen!
Sollte es z.B. bei 95 zulaufen, wird entweder eine andere Papiereinstellung
probiert oder im Notfall ein Profil mit 95 % Farbauftrag erstellt. Das ist
aber recht selten nötig.
Die weiteren Farben braucht man sich in der Linearisierung eigentlich nicht
weiter anzusehen, es sei denn, man hätte den Eindruck, daß das Papier vor
Tinte trieft oder irgendwelche speziellen Probleme sichtbar werden.
Damit wird ein Profil erstellt und liefert normalerweise auch gute
Ergebnisse. Im allgemeinen kommen auch vernünftige Zuwachskurven heraus und
man muß höchstens noch gewisse Feinkorrekturen an der Graubalance in der
Druck-/ und Prooftabelle vornehmen.
Bei Deinem Laser ist mir jetzt klar, warum Du solche Farbraum-Differenz
erhältst:
Die Einstellung "ICM" ist es....
Die hast Du hoffentlich nicht auch für Deinen Inkjet genommen?
Diese Einstellung verkleinert den Druckerfarbraum vor Einwirken des Profils
auf SRGB!!
Mein Aculaser Drucker wurde profiliert mit der Einstellung:
Aktiviert: "Farbanpassung", re im Gammafeld 1.8 (wichtig!!) und im Feld
Modus "kein Farbanpassung".
Dann wirst Du auch ohne RIP wahrscheinlich meinen großen Farbraum erhalten.
Die Einstellung ICM ist nur zu verwenden, wenn man Profile macht auch für
Office-Anwendungen (ich drucke normalerweise nur aus Corel Draw)!
Dann wird aber der Farbraum deutlich kleiner.
Diese Möglichkeit so etwas einzustellen, hat
basICColor 3c nicht. Wozu
auch?
Das ist gewissermaßen der Ersatz für eine fehlende Reduktion des
Farbauftrages mangels RIP.... (wenn alle Stricke reißen) und hat mit der
unteren Farbraumgrenze überhaupt NICHTS zu tun!
Zudem könnte ich mit deinen eigenen Argumenten
"beweisen", dass dann
auch etliche Farben heller dargestellt werden, und dann in einem Bereich
liegen, wo der Gamut kleiner wird und somit eine Entsättigung
stattfinden würde.
Der Farbraum wird in der Höhe gestaucht, das stimmt, deswegen wird ja auch
eine gewisse Gamma-Reduktion gemacht, um diesen Effekt auszugleichen.
Wenn Du Dir aber den Farbraum von seitlich anschaust, hast Du bei den hellen
Farben einen sehr viel größeren Farbraum als bei den dunkleren Werten, im
Gelb ist dieser Effekt z.B. extrem.
Man kommt an der Tatsache nicht vorbei, daß von einem großen Farbraum
(ECI-RGB) Farben in einen kleinen Farbraum (Leinwand) transformiert werden
müssen. Da kommt es auf jeden Fall zu "Verlusten", die Frage ist allenfalls,
wo man die besser toleriert und was eben bessere Ergebnisse liefert.
Bei Kunstwerken sieht es jedenfalls furchtbar aus, wenn man leuchtende
dunklere Farben wegen perceptivem Rendering obwohl in sich stimmig und schön
abgestuft, aber entsättigt und aufgehellt druckt. Da stimmt nachher nämlich
NICHTS mehr mit dem Original überein und die Reproduktion wird vom
Betrachter als total mißlungen empfunden.
Gruß aus Schwanheide
Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
vormals Atelier Keller Hamburg
Malerei/Fotografie/Grafik/DTP
Zweedorfer Strasse 127, 19258 Schwanheide
Tel. 038842 - 22506 Fax 22508 Mobil 0172 - 421 00 60
Infos und alle Bilder im Internet:
http://www.fotorealismus.de
http://www.kunsthaus-schwanheide.de
Großformat-Inkjetdrucke in Fotoqualität bis 111,8 x 230 cm,
auf Aquarellpapier, echter Leinwand oder anderen Medien,
hochlichtecht und großer Farbraum durch neuentwickelte Pigmenttinte!
----- Original Message -----
From: "Clemens M. Hürten" <Clemens.Huerten(a)t-online.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Wednesday, September 17, 2003 9:09 AM
Subject: Re: [ECI] Optimierte Ausgabe von RGB-Daten
> Guten Morgen Arthur!
>
> (Antwort im Quoting)
>
> > Hallo Clemens,
> >
> > danke für die separat übersandten Profile Deines Epson Aculasers 8500
> > mit und ohne Verwendung eines RIPs.
> >
> > Ich habe diese im Profil-Editor visualisiert und ergänzt mit meinem
> > Profil des Epson Aculasers 8500 ohne RIP (Advanced Modus ohne
> > Postscript auf 160 g Papier von Produkta (matt gestrichen).
>
> Meine Profile bezogen sich alle auf Producta CoorCopy 100g, sind also
> direkt vergleichbar.
> Was meinst du mit "Advanced Modus ohne Postscript"? Das ist doch der
> ganz normale 3c-Treiber! Und wenn man nicht die Epson-seitigen
> Fantasie-Einstellungen wie "PhotoEnhanced4" etc. verwendet, muss man ICM
> bei 600 dpi und RIT-Modus wählen samt dem erstellten 3c-Profil. (meine
> Treiber-Version ist 2.55fc. Und da gibt es nix Neueres.
>
> > Außerdem dabei ein Leinwand-Druckprofil (Euromedia matt auf Epson
> > 9000 ohne RIP mit Pigmenttinte von EPI) und Dein Epson 900. Und sRGB
> > als Vergleich.
>
Das war nicht Sinn der InkJet-Profile. Hier wollte ich
nur an Hand der
Druck-Kennlinien zeigen, dass InkJet-Drucker (besonders in dieser
Preisklasse) eher auf maximalen Tintenverbrauch eingestellt sind, als
auf Begrenzung der Tinte auf sinnvolle Werte. Es ging mir dabei nicht um
den Gamut, denn dann hätte ich andere Papiere gewählt.
>
> >
> > Es zeigt sich deutlich, daß mein Aculaser ohne RIP den größten
> > Farbraum hat! Deiner liegt auch gut im Rennen, ist aber allseitig
> > kleiner in den Außengrenzen, ganz besonders im Grün! Bei Dir ist in
> > der Tat der Farbraum ohne RIP kleiner, ich würde meinen, mit falscher
> > Einstellung das Profil erstellt!
>
> Das ist sehr merkwürdig! Schließlich verwenden wir das gleiche Gerät,
> den gleichen Toner, die gleiche Technik, das gleiche Papier.
> Eine "falsche" Einstellung bei der Profilerstellung ist bei basICColor
> 3c nicht möglich, da es dort lediglich die Wahlmöglichkeit einer anderen
> Betrachtungslichtfarbe gibt. Muss ja so sein, weil man eben bei
> 3c-Profilen den Farbaufbau und die Tintenbegrenzung nicht steuern kann.
> Das macht der Druckertreiber.
> Bei basICColor wird ein großes Target mit über 1400 Farbfeldern
> verwendet, sodass auch stärker unlineare Geräte ohne Linbearisierung
> besser profiliert werden können.
>
> >
> > Allesamt erreichen aber nicht, sRGB vollständig auszufüllen, vor
> > allem im Blau. In einigen Bereichen gehen sie aber auch deutlich über
> > sRGB hinaus, weswegen man nicht in diesem Farbraum arbeiten sollte.
>
> Ist bekannt.
>
> >
> > Mein Leinwand-Druckprofil hat einen deutlich größeren Farbraum als
> > Dein Inkjet. Das ist ungewöhnlich. Entweder ist das Papier so
> > schlecht, oder es stimmt irgendwas mit der Papierwahl im Treiber
> > nicht. Außerdem ist es möglich, wenn ein Drucker bei 75% absäuft, ihm
> > ein RGB-Profil mit auf 75 % reduziertem Farbauftrag zu machen!!
> >
>
> Diese Möglichkeit so etwas einzustellen, hat basICColor 3c nicht. Wozu
> auch? Ich sagte ja bereits, dass eine direkte Beeinflussung des
> Farbaufbaus, der begrenzung des max. Tintenauftrags usw. nur indirekt
> über den Drucker-Treiber oder die Druckerelektronik selbst erfolgen.
> Aus den Kennlinien meiner 3c-Profile ist klar erkennbar, dass auch der
> Farblaser bei Helligkeiten unterhalb L=16 zu läuft weil der max.
> Farbauftrag erreicht wurde. Das Profil sagt dann, dass bei Input L = 18
> schon 100% erreicht werden. Es liegt dann am Farbrechner, über
> Mechanismen wie die Tiefenwertkompensation diesen Sachverhalt zu
> erkennen und die L-Achse so zu stauchen, dass keine L-Werte kleiner 18
> an den Drucker geliefert werden.
>
> Eine "Begrenzung" des Farbauftrags kann ein Profil also nur indirekt
> leisten. Dies ist Aufgabe der Druckerkalibrierung!
>
> >
> > Die Bildschirmfotos der Farbräume findest Du unter
> >
www.kunsthaus-schwanheide.de/bestellung/farbraumvergleich.htm
> >
>
> Habe ich alles schon gesehen, danke!
>
> >>> Die Sättigung ....
> >
> > Doch, die steigt zunächst ganz gewaltig und muß auf jeden Fall massiv
> >>> reduziert werden
> >
> > Stell Dir doch mal den räumlichen Farbkörper vor. Wenn Du jetzt alle
> > Farben (bei L-Kompression werden ALLE Farben verschoben, nicht nur
> > Schwarz!!) Richtung Weißpunkt verschiebst, werden unbunte Farben
> > bunter. Das muß so sein, das geht gar nicht anders!
> >
>
> Dieser Effekt ist vollkommen richtig von dir beschrieben. Aber deswegen
> wird insgesamt die Farbsättigung doch nicht höher. Es werden nur Farben
> unterscheidbar / darstellbar, die zuvor in den Tiefen abgesoffen wären.
>
Zudem könnte ich mit deinen eigenen Argumenten
"beweisen", dass dann
auch etliche Farben heller dargestellt werden, und dann in einem Bereich
liegen, wo der Gamut kleiner wird und somit eine Entsättigung
stattfinden würde.
>
> >
> > Gruß aus Schwanheide
> >
> > Arthur A. Keller
> >
> > Kunsthaus Schwanheide
> > vormals Atelier Keller Hamburg
> >
>
>
>
> Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
> das wünsche ich Dir
>
> Clemens M. Hürten
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