Guten Tag Herr Rossbach!
Ihre Aussage "den Effekt des Aufhellens kenne ich..." wundert mich.
Erstens dürfte solch ein Effekt eigentlich gar nicht auftreten, egal ob
man ECI-RGB, L-Star oder sonst was als gültiges ICC-konformes
Arbeitsfarbraum-Profil gewählt hat. (Zumindest theoretisch und nach der
"reinen, wahren Lehre")
Zweitens beobachte ich hier seit einigen Monaten eher einen umgekehrten
Effekt:
Mein TFT-Moni ist L-gleichabständig kalibriert und profiliert (basICColor
display).
Mein Tintenstrahler ist sauber profiliert und bildet (mittlerweile) den
ISO coated mit Nachweis durch Medienkeil 2.0a sauber ab.
RAW-Bilder und daraus entwickelte RGB-Bilder erscheinen am Moni korrekt.
Im späteren Offsetdruck ebenfalls. Beim Druck auf dem Farblaser von Herrn
Keller (
www.atelier-keller.com) ebenfalls. Damit meine ich, dass der
visuelle Eindruck der Drucke gegenüber dem Eidnruck am Monitor weitgehend
überein stimmt. Drucke ich hier auf dem Tintenstrahldrucker aus, wirken
die Bilder stets zu dunkel!
Es ist dabei egal, ob ich die Profilierung von basICColor 3c oder ein von
Herrn Keller für mich ausgemessenes und erstelltes Drucker-Profil
verwende. Ferner ist es egal, ob ich das RGB-Bild direkt in den
Druckerfarbraum transformiere oder ob ich zunächst z.B. nach CMYK-ISOctd
transformiere und dann drucke.
Man möge mir bitte glauben, dass ich alle diversen Farbeinstellungen in
meiner CS-2 Suite korrekt angewendet habe.
Wie stark ist der von mir beobachtete Effekt?
Wenn ich den visuellen Eindruck der Drucke am Moni nachbilden will, muss
ich in Photoshop in der Tonwertkorrektur das Gamma auf 0,75 stellen und
danach die Sättigung auf Alles um 20% reduzieren. Igitt!!
Gedruckt wird mit Pigment-Tinte auf diversen hochwertigen, semimatten
Proof-Papieren. Betrachtungsbedingung ist leider kein Normlicht. Aber
gemessen habe ich es mit EyeOne mit ca. 5600 K. Wenn ich die Drucke unter
helle Daylight-Röhren mit rund 6500 K halte, ist der Effekt natürlich
etwas "auskompensiert".
Ich sehe natürlich jetzt zunehmend das Erfordernis, einen
Normlichtbetrachter anzuschaffen. Aber auch ohne Normlichtbetrachter
wirken die Drucke von Herrn Keller, der spätere Offset-Auflagendruck und
auch die Proofdrucke der Druckerei so, wie der Monitor-Eindruck. Nur meine
eigenen Inkjet-Drucke wirken immer dunkler und etwas entsättigt. Und das,
trotz korrekter Wiedergabe des Medienkeils ISO coated.
Weiß da jemand eine Erklärung? Oder gar Abhilfe?
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Strategie & Werbung
http://www.ideecreativ.de
Am Fri, 26 Aug 2005 17:41:08 +0200 schrieb Andy Rossbach
<lists(a)andyrossbach.de>de>:
Hallo Herr Krämer,
versuchen Sie es mal mit LStar-RGB anstelle von ECI-RGB.
Der Farbumfang beider Farbräume ist identisch, LStar hat jedoch eine
andere Tonwertverteilung, die annähernd visuell gleichabständig ist,
weshalb hierfür auch kein Matrix-, sondern ein Look-Up-Table-Profil
eingesetzt wurde. Unter
http://www.lstar-rgb.de/ finden Sie das Profil
und weitere Informationen zu den technischen Hintergründen.
Diesen Effekt des Aufhellens bei der Separation von ECI-RGB nach ISO
coated kenne ich. Werden die Daten erst nach CMYK konvertiert und dann
bearbeitet (was leider einige Kollegen so machen), empfinde ich die
Aufhellung als angenehm, weil die Wiedergabe im Druck davon profitieren
kann.
Werden jedoch RGB-Dateien bearbeitet und erst zum Schluss in ISO coated
konvertiert, stört mich diese Aufhellung. Hier schafft LStar Abhilfe.
Viel Spaß beim Probieren und sonnige Grüße,
Andy Rossbach