Hallo Herr Hürten,
...
Und genau drain liegt der Knackpunkt! Wenn Sie eien gewaltige Zahl verschiedener Farbwerte
auf einen kleinen Werteberich zusammenschnurren lassen wollen, werden die beobachteten
Effekte IMMER auftreten und unvermeidlich sein. Ist so etwas wie eine physikalische oder
mathematische Gesetzmäßigkeit. ;-)
Was Sie, Herr Mertmann, beobachtet haben, sind also die endlichen Grenzen des
Gamutmappings, die selbst mit den besten Monitoren und dem bestene Farbmanagement nicht
überwunden werden können!
Einzige Lösung: Sie hätten einen Monitor, der den gleichen Farbraum wiedergeben kann, wie
die Kamera und würden als Arbeitsfarbraum den der Kamera verwenden. Dann sehen Sie Alles!
Wie aber können sie sich erklären, das es mit meinem Profil für den selben Monitor weder
bei mir noch bei ihm auftaucht?
Ich vermute einfach mal, das sein Matrix-Profil (4KB) eben dort an seine Grenzen stösst.
Mein Profil als großes LUT Profil (328KB) kommt mit den Mappings scheinbar besser
zurecht.
Ich vermute mal das in dem Matrix Profil bei der Kompression der Farbräume der gerade Weg
Richtung unbunt zum Tragen kommt, wodurch die 'Dunkelblaunase' gekappt wird.
Bei einem LUT Profil, wird anhand der Stützpunkte diese Nase im kleineren Farbraum
nachgebildet, und bleibt demnach erhalten.
Kann das mal jemand von den Theoretikern bestätigen oder geraderücken?
Aber: Was nützt Ihnen das? Es gibt kein einziges Ausgabeverfahren, bei dem Sie diese
Farben darstellen können. Also müssen Sie die Farben doch wieder durch ein Gamutmapping
jagen und haben dann doch wieder in der Reproduktion die jetzt von Ihnen beobachteten
Effekte.
Letztlich ist es das uralte Problem, dass der Fotograf den Anspruch erhebt, dass seine
Bild-Gestaltung mit all ihren Farben 1:1 reproduziert wird und es gleichzeitig kein
Print-oder Monitor-Medium gibt, das diesen Anspruch erfüllt.
Also müssen Kompromisse geschlossen werden. In Extrem-Situationen wie in Ihrer Aufnahme,
sind auch die Folgen des Gamutmappings extrem. Schade, aber nicht zu ändern!
Kann es nicht sein das diese Kamera Farben wahrnimmt, die wir nicht wahrzunehmen in der
Lage sind? Dann müssen zwangsläufig seltsame Effekte auftreten, wenn man diese
unsichtbaren Farben in einen kleineren, komplett sichtbaren Bereich transformiert und sie
dadurch plötzlich für uns auftauchen?
MfG
Thomas Richard