Hallo Karl,
Genau so hatte ich es gemeint.
Das ich ein RGB Eingangsprofile nicht als Arbeitsfarbraum benutzen kann
hatte ich wärend meiner Test mit den Kameras auch erfahren und darum aus
meinem damals erstellten "DigiCam Profile" das "BestRGB.icc"
Arbeitsfarbraum
Profile erzeugt. Dieses Profile wird , so wie ich die Colorsync Liste lese,
in Amerika auch des öfteren angewendet.
Meine Anforderung an einen Arbeitsfarbraum ist, daß er alle vom Eingabegerät
warnehmbaren Farben beinhaltet, aber nicht wesentlich größer ist. Was nutzen
mir Farben, welche druckbar sind, aber nicht im Eingang zur Verfügung
stehen.
Ich höre schon die Aufschreie, aber mein Kameraprofile, welches ich mit dem
Colorchecker erstellt habe ist viel größer. In meinen Augen ist diese
Profile aber nicht ganz richtig, denn es enthält Farbwerte, welche
physikalisch nicht erfassbar und daher interpoliert wurden. Das ist auch der
Grund, warum diese Profile so stark Beleuchtungsabhängig sind.
Ulf
Am 30.03.2004 12:22 Uhr schrieb "Karl Koch" unter
<karl.koch(a)color-solutions.de>de>:
Hallo Ulf,
es gibt verschiedene Gründe, warum ein Arbeitsfarbraum sinnvoll und
notwendig ist.
Nicht alle sind gleich wichtig, ich versuche aber mal alle, die mir
spontan einfallen, aufzulisten:
- Ein Kamera- oder Scannerprofil ist immer eine "Einbahnstrasse", ich
kann nicht in einen solchen Frabraum hineinkonvertieren. Dies macht
Composings von Bildern aus unterschiedlichen Quellen unmöglich.
- Eingabeprofile verhalten sich oft nicht sonderlich "sauber". Genauso,
wie beim CMYK-Profil die Graubalance mit unterschiedlichen
Prozentwerten der Gerätefarben hergestellt wird, kann es bei
Eingabeprofilen passieren, dass nich R=G=B neutrales Grau ergibt. Dies
macht das Editieren schwierig, weil eine Gradationsänderung immer auch
ein Farbänderung mit sich bringt.
- Profile können abhanden kommen, wenn in einem Haus oder einem
Workflow, oder sogar europa- oder weltweit mit vereinbarten
Arbeitsfarbräumen gearbeitet wird, besteht keine so grosse Gefahr, die
falschen Profile zu verwenden.
- Arbeitsfarbraumprofile sind Matrixprofile und damit deutlich kleiner
als ein gutes Kamera- oder Scannerprofil. Auch wenn Plattenplatz kein
Thema mehr ist, beim Transport vieler Bilddaten über´s Web ist die
Profilgrösse immer noch ein Thema.
Ich bin auch dafür, Daten nicht in einem wesentlich zu grossen Farbraum
"aufzubewahren", wenn etwas in sRGB konvertiert wurde (z.B. von der
Kamerasoftware), sollte man es in sRGB lassen. Habe ich aber
Kamerarohdaten (nicht zu verwechseln mit RAW Files) dann konvertiere
ich lieber in einen grossen Arbeitsfarbraum, der mir nicht Farben
wegschmeisst, die druckbar wären.
Gruß,
Karl Koch
Am 30.03.2004 um 11:54 schrieb Ulf Grossmann:
Hallo Liste,
Ich frage mich, ob die Wahl des RGB Arbeitsfarbraum nicht genauso zu
behandeln ist, wie die Wahl des zu verwendende CMYK Referenzprofiles in
Proof oder Separation?
Wird nicht der dargestellte RGB Farbraum von dem Eingabedevice
bestimmt,
genauso wie der Referenz CMYK Farbraum vom Ausgabedevice?
Bei der Ausgabe haben wir schon lange unterschiedliche ICC-Profile und
jeder
sieht die Notwendigkeit für diese. Nur ein perfekt abgestimmtes Profil
liefert ein sehr gutes Ergebnis. Wähle ich z.B. Zur Separierung ein
CMYK
Profil, welches für Papierklasse 1 ist und drucke dann auf
Zeitungspapier,
so wird das Ergebnis absolut unbefriedigend sein. Mache ich es
umgekehrt, so
entsteht ebenfalls ein solches Ergebnis.
Ein ähnliches Verhalten kann man auch beobachten, wenn man RGB Daten
mit zu
grossen oder kleinen Arbeitsfarbräumen behandelt. In dem einen Fall
geht mir
die Farb-Dynamic im Bild verloren und in dem anderen Fall bekomme ich
Probleme in der Tiefenzeichnung.
Ich bin kein Fotograf, habe aber vor ca. 3 Jahren einmal
Untersuchungen zu
darstellbaren Farbräumen von Digitalkameras gemacht. Zu diesem
Zeitpunkt war
in vielen Kameras Chips von Philips eingebaut, aber die Kameras
lieferten,
dank unterschiedlicher Software, komplett unterschiedliche Ergebnisse.
Bei meinen Untersuchungen, bei denen ich wirklich den Chip und nicht
die
"Lichtverhältnisse" profiliert habe, kam ein von mir erwartetes
Ergebnis
heraus. Die Kameras lieferten unabhängig vom verwendeten Licht und
Kamerahersteller immer das gleiche Ergebnis, welches dem EBU
entsprach. Wenn
jetzt das Eingabedevice aber einen Farbraum "wirklich" erfassen kann,
welcher wesentlich kleiner als ECI-RGB ist, warum soll ich dann dies
als
Arbeitsfarbraum wählen? Ist es nicht eher ratsam einen Arbeitsfarbraum
zu
wählen, welcher mehr dem RGB meines Eingabedevices entspricht um
Verluste zu
vermeiden?
Eine Verarbeitung solcher Daten ist doch mittlerweile dank PDF-X3 auch
sehr
gut machbar, denn bei der Weitergabe der RGB Daten soll doch auch
immer das
entsprechende RGB Profile angehängt sein, welches dann zur
Inripseparation
verwendet werden muß.
Viele Grüße
Ulf Großmann
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