Henrik Schmidt wrote:
hallo herr homann,
in der praxis ist es meist so, dass nur die bilder medienneutral
vorgehalten werden. ci farben, logos, text und sonstige auflösungs
unabhängige elemente sind zumeist gem. den standardprozessen in cmyk
festgelegt.
Trotzdem müssen ja irgendwann diese CMYK-Werte festgekegt werden.
Da ich es für den Referenzfarbraum Tiefdruck weder CMYK-Pantone-fächer noch
CMYK-HKS Fächer gibt, muß ich diese Farben zu Beginn auf medienneutraler Basis
definieren.
Dabei sollte auf die Original Lab-Definitionen wie es sie z.B. im Logo ColorPicker
oder der EyeOne-Share Software vorliegen zurückgegriffen werden.
Die Offset-CMYK Werte in Tiefdruck CMYK Werte würde für eine Farbe wie Pantone
Reflex-Blue nur suboptimale Ergebnisse bringen, da diese Farbe im Offsetdruck nur
deutlich ungesättigter wiedergegeben werden kann als im Tiefdruck.
Wie sieht es denn mit den verschiedenen LWC und SC Papieren aus, für die es am
Markt diverse GMG-Farbrabpassungen respektive ICC-Profile gibt. Halten Sie dafür
auch spezielle CMYK-Werte für die Logos vorrätig ?
Und nach welchen Kriterien wird festgelegt, für welchen Verlagsfarbraum eine
spezielle CMYK-Ausarbeitung eines Logos benötigt wird und wo nicht ?
Heikel finde ich auch den Punkt, wenn es CMYK-Logos oder technische Töne mit
Tertiärfarben gibt, die als Standard-CMYK festgelegt werden, aber der
Proof-farbraum für zwei Verlagsanpassungen gleicher papierklassen eine jeweils
andere Graubalance hat.
In diesem Falle wäre es sehr viel günstiger auch das Logo oder den technischen Ton
medienneutral anzulegen.
ansonsten müßte streng genommen schwarze schrift ja auch nicht in
schwarz vorliegen, wenn eine gesamte datei medienneutral sein soll.
Da benötigt man denn einen ColorServer, der sicherstellt, daßs schwarze Schrift
auch Schwarz bleibt.
somit ergibt sich die problematik der rendering intents zwischen
bilder und grafiken auch gar nicht.
die meisten anzeigen werden nach standards (papierklassen der fogra
bzw. tiefdruckstandard gem. eci) ausgeliefert. von großen
verlagen/druckereien habe ich die information, dass ca. 90% der
anzeigen in cmyk angeliefert werden,
davon sind ca wiederum ca 40% in einem anderen farbraum (von vielen
firmen werden gerne offsetdaten für tiefdruck versendet).
warum schreibe ich dass.
alle von mir aufgezeigten arbeitsflüsse
a.) bilder medienneutral, grafiken in cmyk.
Wenn sie einen Helios OPI-Server für die Bilder nehmen, bekommen hinten raus
wunderbar verfahrensangepaßtes CMYK und können sicher sein, daß die Druckerei das
gut verarbeiten kann.
Dies ist übrigens 5 Jahre alte Technologie, die auch heute noch prima funktioniert
und angewendet wird.
Und was machen, sie wenn gemäß ProzessStandard Offsetdruck jetzt die Zuwächse für
den Offsetdruck 3 % geriunger werden ? Sie müssen sämtliche CMYK-Logos manuell
überarbeiten.
Desweiteren stellt sich die Frage, was sie machen, wenn in Grafik und Bild der
gleiche Farbton erzielt werden soll. In diesem Fall müssen die Bilddaten nach CMYK
gewandelt werden.
b.) cmyk quelldaten sind ungleich zu cmyk druckprozess.
c.) cmyk quelldaten sind gleich cmyk druckprozess (prozess angepasst).
lassen sich in pdf x3 sehr gut und einfach darstellen. die diskussion
für eine komplette, medienneutrale anlieferung ist eher überflüssig,
da sie aus den von ihnen dargelegten gründen eben nicht praktiziert
wird.
Eine PDF-Datei, die sowohl aus verfahrensangepaßten Daten als auch aus
medienneutralen Daten besteht, ist zur Weiterverarbeitung in der Druckerei derzeit
wesentlich kritischer als eine die komplett verfahrensangepasst geliefert wird.
für cmyk daten, die nicht prozess angepasst sind, ist pdf x1 keine
lösung. dies macht immerhin einen grossteil der anzeigenanlieferung
aus.
Für die Fälle, daß Offsetdaten für Tiefdruckanzeigen geliefert werden, wäre
PDF/X-1a ein deutlicher Fortschritt, da für die Offset-Tiefdruckkonvertierung
durch den Output Intent eine eindeutige Charakterisierung der gelieferten Daten
besteht.
wenn ich cmyk prozess angepasst ausliefere, kann ich das hervorragend
mit x3 als auch mit x1 lösen.
die 3 von mir beschriebenen workflows funktionieren sowohl aus in
design als auch aus quark heraus. sie sind e wie einfach und setzen
kein zu tiefes verständnis von colormanagement voraus.
ist das eine gemeinsame basis?
gruss
henrik schmidt
Na klar ist das eine gemeinsame Basis. Im Sinne einer durchgängigen Lösung von
Colormanagement halte ich daß allerdings nur für eine Übergangslösung.
Insbesonders, wenn es im Verfahrensangepaßten CMYK einen deutlichen Unterschied in
der Graubalance zum Referenz-CMYK gibt, funktioniert dieses Verfahren nicht.
Warum nicht mal Mut zeigen, auch die Grafiken medienneutral als PDF/X-3 zu
definieren und über einen ColorServer nach CMYK -DF/X-3 umsetzen und ausliefern ?
Gruß Jan-Peter Homann
--
---------------------------------
neue Rechnungs- und Lieferadresse
---------------------------------
colormanagement.de ------------- fon / fax 030 611 075 18
Jan-Peter Homann -------------------- mobil 0171 54 70 358
Schönhauser Allee 6/7 ------
http://www.colormanagement.de
10119 Berlin ------------ mailto:homann@colormanagement.de