Guten Abend Herr Richard!
Einer meiner Freunde hat in seinen Anfängen mit Farbmanagement immer wieder
Monitor-Farbraum mit Arbeitsfarbraum verwechselt.
Sie und Herr Schneider hätten keine "Probleme" mehr, wenn Sie den
Monitorfarbraum zum Arbeitsfarbraum machen würden.
Aber löst das das Problem? Solange sich der Farbraum des analogen
Filmmaterials, oder der der Digitalkamera oder des Scanners von dem des
Monitors unterscheidet bzw. größer ist, als der Monitorfarbraum, werden Sie
das Problem nur an eine andere Stelle der Prozesskette verlagert haben.
In einer PersonalMail schrieb ich gerade Herrn Schneider:
....Übrigens kann ich Ihnen unbearbeitete Scans von Negativ-Filmen zeigen,
in denen ein hellblauer, sehr intensiver Himmel aus weitgehend gesättigtem
Cyan bestand. Genau so besitze ich einen Scan von Negativ-Material, auf dem
ich im Spätsommer in einem Hagebutten-Busch rot leuchtende Hagebutten
zwischen dem dunklen Grün fotografiert habe. Diese Farben gehen sofort "bis
an den Anschlag"!
Natürlich sind solche Motive nicht die Regel. Aber sie sind nicht so selten,
als dass ich durch Wahl des sRGB-Farbraums in gesättigten Bereichen
Zeichnungsverlust akzeptieren möchte. Der Cyan-Himmel würde zu einer
gleichförmigen, synthetisch wirkenden Fläche mutieren und aus den Hagebutten
entstehen zwei rote Kreise mit je etwas Aufhellung an einem Punkt durch die
Lichtquelle. Nee danke!
Das Hagebuttenmotiv habe ich mal früher auf meine Website gestellt gehabt.
Das ging nur, nachdem ich nach Lab transformierte, die L-Gradation im
Bereich der Hagebutten aufgesteilt hatte und dann nach sRGB transformieren
konnte. Die Helligkeit brachte dann die Zeichnung wieder rein. Der
ursprüngliche Eindruck aber wurde verfälscht.
--
Ein angenehmes und erholsames Wochenende,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten -
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Thomas Richard
Gesendet: Freitag, 26. März 2004 16:56
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: AW: [ECI] ECI-RGB vs. PhotoGamutRGB vs. BetaRGB
Hallo Herr Hürten,
Ich muß Ihnen die Screenshots leider noch schuldig bleiben, da
mir im Moment die Zeit fehlt und ich mir inzwischen Gedanken
gemacht habe, das sie vielleicht nicht unbedingt Aussagekräftig
sind wenn man da mit Photoshop ein wenig nachhilft ;-)
Habe ich
ja nicht.
Mein Anliegen ist nur, das man dem Anwender klar machen muss, das
das ECI.RGB nur ein Interims Arbeitsfrabraum für CMYK-bearbeitung
ist. Zur direkten Bildbearbeitung am Monitor ist er kontraproduktiv.
WIESO DAS ???
Hatte ich nicht gerade mit meinen Screenshots von den Verläufen und der
Gamut-Warnung gezeigt, dass (bei Verwendung meines
basICColor-Monitor-Profils) offensichtlich irgend eine Form des
Gamut-Mapping stattfindet und daher erst kurz vor Ereichen der
Sättigungs-Endwerte keine Farb-Unterscheidung mehr möglich ist?
Wieso soll dennoch eine Bildbearbeitung von ECI-RGB-Bildern am Monitor
eingeschränkt sein bzw. "kontraproduktiv"?
Weil das was das Gammut-Warning zeigt, stimmt.
Auch mit ihrem Profil fehlt dem Verlauf 4/5 seiner reellen
Farben. Es ist nur eben nicht durch einen Abriss zu sehen,
sondern einfach durch eine Verfälschung. Es gibt eben auch 'zarte
Töne' im ECIRGB die Ihr Monitor nicht kann. Diese werden einfach
verunreinigt. Was sie letztendlich sehen ist das, was ihr Monitor
kann und nicht ECIRGB.
Einen Abriss eines Verlaufes würden sie in dem Fall wahrnehmen
können, wenn sie einen Verlauf von weiß oder Grau in Richtung
Sättigung der Pastell-Rottöne erstellen würden. Dort würde sich
dann auch irgendwann nix mehr tun.
Mit kontraproduktiv meinte ich nicht, dass man nicht damit
Arbeiten kann, sondern, das es einen in falscher Sicherheit wägt...
Man glaubt irgendwann bei regelmässigem Arbeiten in ECI RGB ein
Auge für das zu haben, was ECI RGB kann/ist. Das ist aber
verkehrt, man erarbeitet sich eine gewisse Routine in sRGB+x.
Mir war bis gestern einfach nicht bewußt, das ECI-RGB genau wie
Lab zum täglichen Arbeiten auch nur ein Interims-Farbraum ist,
der aber nicht direkt zum Einsatz kommt/kommen darf/sollte.
MfG
Thomas Richard
PS: Gilt dann eigentlich auch für alle anderen Kandidaten, die
oben im Betreff stehen.
Kommen Bilder mit diesen Profilen sollte der erste Gang, der in
eines der Profilvisualisierungs-/Analyse Programme sein, und
deren Relation zum konkret sichtbaren Monitorprofil zu
untersuchen, wie Herr Lowicki ja auch schon vorschlug.
........
Color
Solutions Software macht mit basICColor display Profile,
die wahlweise eine Gamut Kompression beinhalten - wirkt in jeder
CM-fähigen Anwendung.
Da jetzt mal die praktische Frage der Umsetzung im täglichen Gebrauch.
Das ich sowas einsetze, wenn mir am Monitor alles zu bunt ist,
ist klar. Wie wirkt sich das auf die Profilierung aus? Was müssen
mir die Messwerte der Monitorkalibrierung sagen, wenn diese
Kompression nötig wäre?
Wie sich das auswirkt, hatte ich doch mit den Screenshots meiner
Farbverläufe gezeigt, oder?
Selbst wenn da im Verlauf laut Herrn Bestmann ein Fehler sein
sollte -- er
hat leider nicht gesagt, welcher ;-o ist das
Ergebnis doch eindeutig,
oder?
..............
Gut zu wissen, wobei ich nach wie vor kein reines ICC
Colormanagement für wirkliche Druckverbindlichkeit in Photoshop
gebrauchen kann. Die Ergebnisse sind trotz aller Messerei immer
unbefriedigend im Vergleich zur händischen Anpassung.
Könnten Sie bitte konkretisieren, worin Sie ganz konkret das
"Unbefriedigende" an den Ergebnissen mit Farbmanagement erfahren?
Gruss aus dem Farbraum,
Gruß zurück
MfG
Thomas Richard
--
Ein angenehmes und erholsames Wochenende,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten -
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