Hallo Herr Skrabal,
das "Phänomen" ist nicht neu und stiftet auch in der Fachwelt immer wieder
Verwirrung. Wenn ich mich recht erinnere, passiert das bei Benutzung (eventuell dann durch
darin vorgenommene Änderungen, so genau weiß ich das nicht mehr und kann es jetzt auch
nicht rekapitulieren) der von Adobe bereit gestellten Exportsettings zu den
PDF/x-Standards.
Dort lässt sich beim Export mitunter ein OutputIntent (OI) und ein
OutputConditionIdentifyer unterschiedlich voneinander bestimmen, bzw wird letzterer aus
den "vorgefertigten" Settings für den User nicht ersichtlich übernommen und in
das PDF geschrieben unabhängig von dem vom User gewählten OI, bzw Zielprofil einer
Konvertierung. "FOGRA27" als OutputConditionIdentifyer (= nicht zwangsläufig
identisch mit OI) kommt am häufigsten vor, aber manchmal auch SWOP etc. (Auch einen
Zusammenhang mit zwischenzeitlich geänderten Dokumentarbeitsfarbräumen könnte ich mir
vorstellen, leider im Detail und aus dem Stand nur ungenau erinnernd.)
Entscheidend (auch als Angabe eines Quellprofils für ungetaggte Objekte für eventuelle
spätere Konvertierung des PDF in ein weiteres anderes Ausgabeprofil) als Info an den
Dienstleister ist letztendlich aber der OI.
Also das, was in der aufgerufenen Ausgabevorschau in Acrobat Pro dann dort im
entsprechenden Separationsvorschaufenster ganz oben unter Simulationsprofil ausgewiesen
ist und im Preflight: Steht dort vor dem eigentlichen Profil "Ausgabebedingung:"
ist das gleichzeitig ein Hinweis darauf, daß ein OI dem PDF beigefügt ist, ansonsten - bei
einem unstandardisiertem PDF ohne OI - stünde dort nur das Profil aus den
Farbmanagementvoreinstellungen des Programms Acrobat.
Wirklich verwirrend an dieser Stelle ist nun, daß ein Acrobat-Preflight dann bei
->Übersicht ->OutputIntents ->OutputIntent dann der ("falsche OI", bzw
nicht zwangsläufoig identische ConditionIdentifyer) "FOGRA27" als OI aufgeführt
wird und dort erst eine Ebene tiefer das ->ICC-Ausgabeprofil: dann den tatsächlichen
OI, bzw das entsprechende ICC-Profil, das diesen Ausgabefarbraum beschreibt, korrekt
benennt, wie in ihrem Fall dann PSO uncoated ISO12647 und welches - siehe oben - dann auch
im Ausgabevorschaufenster unter Simulationsprofil als "korrekten" OI
(Ausgabebedingung) aufgerufen (und damit indirekt ausgewiesen) wird.
Die Auskunft, die Sie seitens Adobe zu dem Problem erhielten, würde ich mit einer
Kapitulation vor der Komplexität des Themas Farbmanagement gleichsetzen, zumal Sie ja die
korrekte Kennung FOGRA47 in dem Quelltext des Profils finden konnten.
By the way: PDF/x-3 überrascht manchmal empfangende Dienstleister auch zusätzlich mit
völlig unnötig an Objekten getaggten Profilen, die dann ihrerseits identisch mit einem
enthaltenem OI der PDF und eben deshalb unnötig sind, wie in Ihrem Fall, wenn ich das
richtig verstanden habe. Allein aus diesem Grunde würde ich entweder x4 (wenn native
Transparenzen erhalten bleiben sollen) oder x1 (wenn eh bereits alles im Zielfarbraum
angelegt oder dorthin beim Export konvertiert wird) präferieren.
Gruß,
Ulrich Lüder
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Gesendet: Freitag, 5. Oktober 2018 10:12
Bis: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: [ECI] Falsche Kennung im X3-pdf bei Verwendung von PSO Uncoated ISO12647_eci
Guten Tag in die Runde,
Ich hatte das Profil PSO uncoated ISO12647 benutzt und bekomme bei einem in Adobe InDesign
erzeugten X3-pdf eine falsche Kennung (FOGRA27) im pdf (Ausgabebedingungen in der linken
Informationsleiste von Adobe Acrobat) obschon direkt darunter unter Info das korrekte
Farbprofil erwähnt wird: PSO Uncoated ISO12647 (ECI).
Adobe konnte mir die falsche Kennung nicht erklären und hat mich an den Hersteller des
Profiles verwiesen. Weiß jemand in diesem Forum um dieses Phänomen und wie man das
korrigiert?
Habe rein aus Neugier das Profil im Quelltext mit TextWrangler geöffnet und auf Zeile 5751
die korrekte Profil-Kennung entdeckt: DESCRIPTOR „FOGRA47L"
In meinem X3-pdf wird die Kennung fälschlicherweise als FOGRA27 angezeigt. Sowohl das
Quell-Dokument, eine InDesign-Datei CC 2018, als auch das Bildmaterial ist farbprofiliert
mit dem PSO Uncoated ISO12647 Farbprofil. Beim pdf schreiben habe ich kein
Farbkonvertierung ausgewählt. Der Name des Ausgabenmethodenprofils lautet Dokument-CMYK –
PSO Uncoated ISO12647. Mein verwendetes Farbprofil stammt von der offiziellen
Downloadseite und ist am Montag, den 18. Mai 2009 um 17.57 erstellt worden.
Ich bin jetzt sehr gespannt, was Sie als Experten dazu meinen.
Dominik Skrabal
–
Dominik Skrabal
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