Hallo Jan-Peter,
Dein Vorschlag bezueglich duplex kann ich nicht unterstützen:
1. wie bringt ein Anwender Photoshop bei welcher alternate color space
verwendet werden soll?
2. zusätzliche Absprachen sind gegen das Grundprinzip von PDF/X. Empfaenger
muessen ohne weitere Angaben allein durch die PDF/X Datei alle noetigen
Informationen erhalten. Ich moechte eben nicht mehr damit anfangen, fuer
jede Druckerei mit anderen spezielle Pruefvorgaben etc. zu arbeiten.
Zu Deinen Argumenten bezüglich Vektor/Pixel:
Was haben Anwenderfehler (unterschiedliche Intents für Vektor/Pixel) mit
Farbmanagement zu tun? Wer beide Daten gleich behandeln will, muss das eben
so einstellen.
Herzlichst,
Florian
--
Florian Suessl | Director Technology
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A Lost Boys company |
From: Jan-Peter Homann
<homann(a)colormanagement.de>
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
Date: Fri, 28 Jun 2002 12:00:21 +0200
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: [Eci] X-1a statt X-3 für CMYK-Daten Teil3
Florian Suessl wrote:
Hallo Jan-Peter,
und was ist mit Duplex-Bildern und TIFF/IT?
Auch die von Dir angesprochenen 95 Prozent der Anwender werden damit
Probleme haben - vielleicht nicht mit TIFF/IT aber mit Sicherheit beim
Umgang mit Duplex-Bildern! Aus meiner Sicht ein aus Praxis-Alltags-Sicht das
ko-Kriterium für Deine PDF/X-1 Empfehlung.
Duplex-Bilder können in PDF/X-1a als DeviceN sauber kodiert und druckfertig
definiert in einem PDF/X-1a komptiblen RIP separiert werden. Problematisch
kann es
sein, wenn das Programm, welches das Duplex-Bild generiert als
Alternate-Colorspace
RGB statt CMYK verwendet. Da der Alternate Colorspace nur die Vorschau und
nicht
die Separation der druckfertigen Daten beeinflußt ergeben sich drei
Möglichkeiten:
1. Der Datenlieferant speichert seine Duplex-Bilder so ab, daß ein
CMYK-Alternate
Colorspace verwendet wird.
2. Die Druckerei erlaubt im Falle von Duplex eine RGB-Alternate Colorspace und
stellt ihren Zulieferern eine entsprechende Prüfbedingung für den Preflight
zur
Verfügung.
3. Der Anwender ändert vor dem PDF/X-1a Preflight den Alternate-Colorspace auf
CMYK
Diese Dinge sind ganz normales Handwerk. PDF/X-1a ist auch für Duplex ein
prima
Format.
Hinzu kommt, dass eine Reihe Deiner Argumente schon aufgrund der
PDF-Spezifikation geregelt und damit als Argument gegen PDF/X-3 hinfällig
ist.
Aus eben diesem Grund bin ich für Aufklärung und gegen - entschuldige bitte
die harten Worte - Ablehnung wider besseren Wissens:
Du schreibst:
Eine nicht zu unterschätzende Frage ist dabei,
mit welchem Rendering-Intent
die
ICC-charakterisierten Objekte in der PDF/X-3 Datei in den Farbraum des
Output-Intents umgewandelt werden:
soweit absolut richtig!
- Der im jeweiligen ICC-Profil des PDF-Objektes
hinterlegte
Default-Rendering
Intent ?
- Perceptual für Bilder und relativ farbmetrisch für Vektor-Objekte ?
- Oder vielleicht doch relativ farbmetrisch für Bilder und Vektoren ?
- Wie kriege ich eigentlich raus, welchen Intent mein PDF/X-3 kompatibles
Proof- oder Produktions-RIP verwendet ?
- Wie kann die Druckerei sichergehen, daß ihr PDF/X-3 kompatibles
Produktions-RIP die gleichen Intents in der Wandlung nutzt, die der Anwender
für sein Proof verwendet hat ?
Antwort (Olaf, bitte ggf. korrigieren):
der Rendering Intent ist (objektweise) im PDF definiert!
Wenn ein workflow-System oder RIP den vorgegebenen Intent ignoriert macht er
schlicht etwas falsch - insofern erübrigen sich die von Dir angesprochenen
Befürchtungen.
Ganz so einfach liegt die Angelegenheit nicht.
Als erstes sollte in einem medienneutralen Workflow klar definiert werden, mit
welchem Rendering Intents Bilder und Vektoren umgesetzt werden sollen. Diese
Frage
ist ganz und garnicht trivial, und wurde schon intensiv in der Liste
diskutiert.
Dazu nochmals in Kürze die drei wichtigesten Punkte:
1) Wählt man perceptual für Bilder und relativ farbmetrisch für Vektoren,
können
keine Designs umgesetzt werden, bei denen numerisch gleiche Farben in Bildern
und
Vektoren gefordert sind.
2) Wählt man relativ farbmetrisch für Bilder und Vektoren, dann bekommt man
für
Ausgabefarbräume die ungestrichenes Papier oder Zeitungspapier reräsentieren,
nicht
akzeptierbare Verluste in der Tiefenzeichnung.
3) Wähle ich perceptual für Bilder und Vektoren, so werden gesättigte
Schmuckfarben
oft zu entsättigt dargestellt und man bekommt Problem durch die fehlende
Standardisierung des perceptual Intents.
Egal welche der drei Strategien man verwendet, es wird immer eine Reihe von
Fällen
geben, in denen der in der PDF/X-3 hinterlegte Default-Rednering für einzelne
Objekte nicht der richtige ist. Allein aus dieser Problematik eignet sich
PDF/X-3
nicht als Blind Exchange für den Massenmarkt.
Desweiteren ist eine nicht zu unterschätzende Frage, wie der Default Rendering
Intent für einzelne Objekte in der PDF-Datei bewußt gesetzt und kontrolliert
werden
kann. Dies ist definitiv in vielen Fällen etwas, was der
Durchschnittsandwender mit
DTP-Bordmitteln nicht lösen kann
Wenn man PDF/X-3 in der High-End Repro nutzt, kann man solche Probleme
fallweise
mit viel Colormanagement-Sachverstand lösen. Von der Repro zum Druck würde ich
dann
aber immer PDF/X-1a übergeben.
Es gibt aber durchaus auch Fälle, wo PDF/X-3 nicht nur intern in der Repro
genutzt
werden kann.
1) Übergabe von PDF-Daten aus Office-Applikationen zur Druckerei
2) Umwandlung von XML-basierten Daten aus Content-Management-Systemen nach
PDF/X-3
und Übergabe der PDF/X-3 Datei an die Repro, die das FineTuning vornimmt und
an die
Druckerei PDF/X-1a ausliefert.
Liebe Grüße
Jan-Peter
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