Hallo Herr Hürten
Per E-Mail ist es nicht einfach solch ein Problem zu analysieren, und
vor Ort würde ich Ihnen pro Stunde 120,- EUR in Rechnung stellen.
Daher können wir gemeinsam versuchen das Problem einzukreisen und
hoffen, daß sich auch noch andere Personen beteiligen.
Will man hinter socle Probleme wie bei Ihnen steigen, so gibt es zuerst
ein Buch, welches für jede Person ein absolutes Muss ist wenn es um das
Verständnis des Zusammenspiels von Colormanagement, PDF und PostScript geht:
"Die PostScript und PDF-Bibel" von Merz und Drümmer
Im Kapitel 5 Farbe gucke ich selber öfters nach.
Sieht man allerdings, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt
eine scheinbar einfache Farben wie Weiss oder Schwarz innerhalb von
PostScript oder PDF zu definieren, dann wird einem ersteinmal schwindelig.
Um jetzt zu ihren Problem zu kommen:
Es gibt sowohl das Problem des schwarzen textes, der vierfarbig wird,
als auch das Problem des Weiss, daß bläulich grünlich wird.
1) Können Sie nochmal klarstellen, ob das Textproblem sowohl bei in
InDesign angelegtem Text auftritt und/oder bei Text aus plazierten
Illustrator-Dateien ?
2) welche Farbmanagement-Einstellungen sind jweils in beiden Programmen
allgemein, für einzelne Objekte, beim Speichern und beim Drucken jeweils
aktiv ?
---------------------- Hintergrund-Info -------------------------
Generell empfehle ich Colormanagement-Workflows aufzubauen, bei denen
das Colormanagement für einzelne Objekte in kompletten Dokumenten
deaktiviert wird, da so solche Fehler wie bei Ihnen weniger
wahrscheinlich sind, und es die Fehlersuche erleichtert, wenn Sie doch
auftreten. Aus diesem Grund habe ich auch bei PDF/X-3 erhebliche
Bauchschmerzen, weil dort Colormanagement für einzelne Objekte explizit
erlaubt ist.
--------------------------------------------------------------------
3) Können Sie das Problem mit Weiß so eingrenzen, daß Sie nur eine weiße
Fläche in InDesign anlegen, und diese über Best grünlich ausdrucken ?
4) Haben Sie die Variante ausprobiert aus InDesign eine reine CMYK-PDF/X
Datei für ISOcoated zu generieren und die Verrechnung der Profile
ISOcoated / ColorCopy in Best ColorProof vorzunhemen ?
In Best ColorProof können Sie z.B. "reines Schwarz" von Colormanagement
explizit ausnehmen, was bei InDesign nicht möglich ist.
5) Haben Sie sich betreff InDesign mit dem Kochrezept 2 der ECI und dem
prologue.ps für den Distiller auseinandergesetzt ?
zu finden unter
http://www.pdfx3.org/download.html
Grüße aus Berlin
Jan-Peter Homann
Clemens M. Hürten schrieb:
Guten Abend Herr Homann!
Einen Unterschied habe ich jedoch jetzt gerade noch feststellen können:
Die Visitenkarte sollte ja im Nutzen positioniert werden. Da kein Objekt
die Randbegrenzung der Karte definiert und so die Positionierung in
InDesign schwer würde, habe ich einen Rahmen um die Karte mit Kontur
gleich Null und Füllung CMYK=0 anglegt und ganz nach hinten gestellt.
Danach habe ich die Visitenkarte samt nunmehr "unsichtbaren" Rahmen
gruppiert und nach dem Speichern der Datei diese in InDesign platziert.
Offensichtlich wird das CMYK=0-Weiß das auf diese Art definiert wurde,
nicht so behandelt, wie das Papierweiß.
Und der Unterschied in der Behandlung entsteht ganz offensichtlich weder
in Illu noch in InDesign sondern erst in BestColor beim Rippen. Denn die
visuelle Kontrolle am Moni gemäß meines ersten Posting hatte an der
Schnittstelle InDesign keinerlei Problem erkennen lassen.
Sorry, dass ich nicht locker lasse. Ich WILL das einfach klären! Und mal
ehrlich: Schon morgen kann das gleiche Problem jemanden anders hier in
der Liste treffen!
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
Fon 0711 - 9 01 87 65 - Mobil 0170 - 38 58 079
www.ideecreativ.de
Am Thursday, June 26, 2003 6:29 PM schrieb Jan-Peter Homann
<homann(a)colormanagement.de>de>:
Hallo Herr Hürten
Vermutlich ist das Ausgrauen der Türkisen CI-Farbe ein Problem der
Farbtransformation von ISOcoated auf ihr ColorCopy Papier.
Der Theorie sollte sich das gleiche Ergebnis zeigen, wenn sie die
CI-Farbe in Photoshop anlegen und rel. farbmetrisch von ISOcoated nach
ColorCopy wandeln.
Rein messtechnisch kann ist das Türkis aus ISOcoated wahrscheinlich
Out og Gamut bein ColorCopy-Laserdruck. Das Gamutmapping führt dann
nicht zu dem Ergebnis, welches man sich visuell vorstellt.
Des weiteren haben Sie das Problem, daß ihr Coler Copy Papier extrem
viele optische Aufheller hat. Dies führen dazu, daß sich bei
ICC-Farbtransformation die gesamte Grauchachse (in allen
Farbbereichen) verschiebt, wenn Quelle (ISO) und Ziel (ColorCopy)
unterschiedlich viel optische Aufheller enthalten.
Lösungen für dieses Problem stecken noch in den Kinderschuhen. Logo
korrigiert hier zumindest auf wunsch die perceptual Tabellen, läßt
aber die farbmetrischen außen vor, die sie einsetzen.
Besser würde es wahrscheinlich laufen, wenn sie ein Papier mit
deutlich weniger optischen Aufhellern verwenden. Fragen Sie doch mal
ihre Papier-Lieferanten. Ansonsten können Sie einfach mal probieren,
welche Ergebnisse sie mit Scheufelen Phoeno-Grand erreichen. Auf
diesem Papier wurden die Testdrucke für ISOcoated erstellt.
Sollten andere Anwender Erfahrungen zu Papieren mit wenigen optischen
Aufhellern für den Laserdruck haben, so gäbe es mit Sicherheit viele
Leser in der Liste, die sich dafür interessieren.
:-) Jan-Peter Homann
Clemens M. Hürten schrieb:
Guten Tag Herr Homann!
Vielen Dank für Ihre Anregung. Leider hat die Sache einen Haken: Die
Daten werden später noch im Offsetdruck benötigt, wenn der Kunde
höhere Auflagen will. Gleiches trifft auch für die Briefbögen zu.
Demnach wäre es sehr ungünstig, keinen medienneutralen Workflow mit
ICC-Profilen zu haben, wie bei Ihren Vorschlägen 3 und 4.
Die Lösung 1 habe ich gerade ausprobiert. Daher die verzögerte
Antwort.
Diese Lösung ist erfolgreich und zwar unabhängig von Punkt 2. Egal ob
ich die im PDF vorhandenen Profile in Best vorrangig aktiviere (es
wäre ja eh nur das Papierprofil) oder ob ich die deaktiviere... es
kommt richtig und ohne Färbung des Visitenkarten-Hintergrund-Weiß
aus dem Druck!
ABER! Die Farbwerte der Corporate-Designfarbe stimmen nun nicht mehr
aus einem Blaugrün, das in Richtung Türkis tendiert wurde ein
vergraut scheinendes, unansehnliches Blaugrün.
Und die schwarze Schrift ist immer noch in 4c gerastert aufgebaut.
Übrigens: Das PDF habe ich aus InDesign 2.02 heraus ohne Distiller
direkt erstellt. Als Zielprofil war das Papierprofil angegeben, was
zudem auch im PDF eingebettet wurde.
Das PDF habe ich direkt auf die BestQueue geschoben (Drag'nDrop),
nicht etwa aus Acrobat in die Queue gedruckt.
Jetzt interessiert mich aber doch sehr, was bei meinem
erstbeschriebenen Vorgehen und was hier bei diesem Versuch falsch
läuft.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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Fon 0711 - 9 01 87 65 - Mobil 0170 - 38 58 079
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Am Thursday, June 26, 2003 12:17 PM schrieb Jan-Peter Homann
<homann(a)colormanagement.de>de>:
Hallo Herr Hürten
Folgende (alternative) Lösungsmöglichkeiten:
1) Erstellen Sie aus InDesign eine PDF-Datei, die mit dem PDF/X-3
Inspector den preflight "Nur CMYK und Sonderfarben" besteht.
Drucken Sie diese PDF-Datei aus Best ColorProof
2) Deaktivieren Sie in Best Colorproof "eingebettete Profile
berücksichtigen.
3) Verwenden Sie das Profil für ColorCopy in Illustrator und
InDesign als CMYK-Einstellung um die Farben des Laserdrucks zu
simulieren. Legen Sie dann die CMYK-Farben spezifisch für den
Laserdruck an und dekativieren Sie in allen nachfolgenden Schritten
Colormanagement.
4) Stellen Sie in Illustrator und InDesign in den Farbeinstellungen
CMYK "Farbmanagement aus", betten Sie kein Profil beim Abspeichern
aus Illsutrator ein und Drucken Sie aus InDesign "wie Quelle"
:-) Jan-Peter Homann
Clemens M. Hürten schrieb:
......sbnipp
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