Norbert Laslo schrieb:
Guten Tag zusammen,
Liebe liste ich bin für die bildbearbeitung in einer agentur
zuständig und stehe vor der wahl eines tft-monitores können sie mir ein paar
tfts empfehlen. worauf sollte ich beim kauf achten. die meisten monitore
können die rgb-farbräume nicht darstellen. an welchen kennziffern kann ich
dies ersehen. was sind die relevanten faktoren beim kauf. was halten sie von
dem eizo L768 als einstiegsmodell oder wo fangen bei ihnen die
einstiegsmodelle an?
Als Einstiegsmodell würde ich den Eizo L568 (17 Zoll, 1280x1024px) dem
L768 (19 Zoll, aber ebenfalls nur 1280x1024px) vorziehen.
Beides sind sicher keine echten Proofmonitore, der L568 hat aber in
einem Test der c't sehr gut abgeschnitten, der L768 nicht ganz so
überzeugend.
Siehe auch:
c't 24/2004, Seite 186: Eizo L568,
<http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/04/24/186/>
c't 26/2004, Seite 132: Eizo L768,
<http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/04/26/132/>
Die Farbraum-Größe lässt sich leider nicht durch eine einfache
"Kennziffer" beschreiben: es geht ja darum, unregelmäßig geformte,
dreidimensionale Körper zu vergleichen und z.B. zu sehen, ob der eine
komplett in den anderen passt bzw. welche Ecken wie weit "herausragen".
Solche Vergleiche können sie anhand von ICC-Profilen z.B. mit Apples
ColorSync-Dienstprogramm oder im Internet unter <http://iccview.de/>
anstellen.
Eine Abschätzung der Farbraumgröße erlaubt auch das Testbild, dass Sie von
<http://digitalproof.info/Monitorfarbraum/Farbraumtestbild.tif>
herunterladen können. Sie können das Bild in Photoshop öffnen und ihm
verschiedene Profile zuweisen.
Das Beispielbild
<http://digitalproof.info/Monitorfarbraum/Anwendungsbeispiel.jpg>
zeigt die Auswirkungen: Der Monitor im Beispiel kann den sRGB-Farbraum
komplett darstellen, bei L*-RGB tauchen aber vor allem in gesättigten
Rot- Magenta- und Orangetönen Probleme auf: das Karo-Muster wird dort
nicht mehr dargestellt, weil es außerhalb des Monitorfarbraums liegt.
Zuverlässige Aussagen bekommen Sie so allerdings nur, wenn sie ein
Matrixprofil für ihren Monitor verwenden und in Photoshop die Funktion
"Sättigung der Monitorfarben verringern" deaktiviert ist.
Über den Weg "Sättigung der Monitorfarben verringern um ...%" können sie
sich übrigens auch sowas wie eine "Kennziffer" basteln: ermitteln Sie
die Prozentzahl, ab der das Muster komplett sichtbar wird. Legen Sie
dieses Ergebnis aber bitte nicht auf die Goldwaage: Eine Aussage wie
"mein Monitor deckt 95% des blabla-Farbraums ab" wäre auf dieser Basis
nicht seriös, zumal ja nur eine Schnitt durch den Farbkörper betrachtet
wird und nicht sein komplettes Volumen.
Grüße, Klaus Karcher
P.S.: das Testbild eignet sich übrigens auch hervorragend, um die
Auswirkungen verschiedener Gamut-Mappig-Strategien zu vergleichen.