Am Monday, February 24, 2003 9:44 PM schrieb Andre Schützenhofer
<as(a)fullservice.de>de>:
Hallo Herr Hürten, hallo zusammen,
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am 24.02.2003 13:27 Uhr schrieb Clemens M. Hürten
unter
Clemens.Huerten(a)t-online.de:
Was heißt das nun für die Grafiker und
Illustratoren? Sollte man, um
die hier diskutierte CMYK-Transformationsproblematik zu vermeiden,
alle Schmuckfarben künftig in Lab definieren, falls man nicht gerade
HKS oder Pantone-Farben nutzt?
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An sich ist das das anzustrebende Ziel. Eine
farbmetrische
Beschreibung egal welcher Farbe ist die Referenz, nach der sich die
zur Ausgabe Verwendung findenden Farbräume richten sollten. Nach der
reinen Theorie spielen dabei die endgültigen und verfahrensabhängigen
Zusammensetzungen keine Rolle, ob nun eine Farbe nur durch CMY
aufgebaut wird oder Schwarz-Anteile hat oder RGB sind. Farbmetrisch
kann, je nach Farbe, mit verschiedenen CMYK-Farbaufbauten der gleiche
LAB-Wert erreicht werden. (ist ja nix neues)
In der Praxis ist es so - wie auch schon mehrfach ausgeführt - dass es
verfahrensabhängige Voraussetzungen gibt, die von dieser "reinen"
Theorie nicht profitieren. Als weiteres Beispiel hierfür wäre zum
Beispiel die "Verschmutzung" durch zuviel Schwarz bei der Separation
einer durch LAB definierten "Hausfarbe" zu nennen, der man
beispielsweise dadurch entgegenwirken kann, indem man von den
gleichen Messdaten ein Profil ohne oder mit wenig Schwarz generiert
und dann die Farbe separiert. Hoffentlich liegt die Farbe dann noch
innerhalb des auch durch die Separationsparameter eingeschränkten
Zielfarbraumes. An sich bräuchte man dann ca. 10 bis 50 Profile mit
in Nuancen unterschiedlichem Farbaufbau/UCR/GCR/Schwarz, um das
optimum herauszufinden.
Wieder mal ein work-around. Weiter unten sehen wir, wohin das führt
:-)
....snipp
Danke für Ihre ausführliche und lehrreiche Antwort, Herr Schützenhofer!
Doch noch bitte diese Frage: CMYK-Drucker-Profile tun doch in Verbindung
mit einer CMM schließlich nix anderes, als von einem PCS nach CMYK
transformieren mit Stützwerten, die in den Tabellen der Profile liegen.
Der PCS ist aber normaler Weise Lab basiert. (Glaube ich zumindest.)
Es wird doch die CMM versuchen, unter dem gegebenen RenderingIntent und
den Tabellen des Profils (die den Gamut des Ausgabegerätes
widerspiegeln) die bestmögliche farbliche Annäherung an die Lab-Vorgabe
zu erzeugen.
Mehr kann man doch nicht erwarten. Abweichungen liegen dann eben im
Druckverfahren oder in der Papierwahl bedingt. Deshalb verstehe ich
nicht ganz, warum die Idee, künftig "Hausfarben" nicht mehr in CMYK
sondern in Lab zu definieren, nicht zu besseren Ergebnissen führen kann
oder wird, als das bisher übliche Anlegen der "Hausfarben" in CMYK (wenn
man schon auf Sonderfarben verzichtet).
Wenn ich eine Lab-definierte Farbfläche aus InDesign heraus ausgebe,
braucht der Lab-Wert nur ein Mal transformiert zu werden, und zwar
direkt in das Zielprofil (der Druckmaschine oder des Medienstandrads).
Wenn ich das Gleiche mit einer CMYK-definierten Farbfläche mache und der
CMYK-Arbeitsfarbraum in InDesign weicht ab von dem Zielprofil, habe ich
eine CMYK-2-CMYK-Transformation mit allen hier bereits diskutierten
Problemen.
Wenn meine Überlegung stimmt, müssten Lab-Farben letztlich
produktionssicherer sein und zu kleineren Delta-E-Abweichungen führen,
als die "klassische Arbeitsweise".
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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