Hallo Liste!
Ich habe gerade erneut mehrere Probedrucke erstellt und kann daher einen
Teil meiner hier aufgeworfenen Fragen mittlerweile selbst beantworten.
Aber die restlichen Fragen bleiben offen.
Versuch 1:
CMYK-Bild mit eingebettetem Profil, gedruckt auf EpsonStylusColor 900 mit
RGB-Drucker-Profil
Resultat: Hervorragend!
CMYK-Bild mit rel.farbmetr. RI und Tiefenkompensation nach ECI-RGB
transformiert, gedruckt auf EpsonStylusColor 900 mit RGB-Drucker-Profil
Resultat: Hervorragend!
Versuch 2:
ECI-RGB-Bild frisch vom Scanner mit eingefügtem Cyan- und
Magenta-Verlaufskeil; nach CMYK ISOctd. rel.farbmetr. transformiert,
zusätzlich nach der CMYK-Transformation zur Kontrolle ein CMYK-Keil
eingefügt; gedruckt auf EpsonStylusColor 900 mit RGB-Drucker-Profil
Resultat: Bild Hervorragend! Verlaufskeile stark verfälscht. Eingefügter
CMYK-Keil hervorragend.
ECI-RGB-Bild frisch vom Scanner mit eingefügtem Cyan- und
Magenta-Verlaufskeil; als RGB-Bild gedruckt auf EpsonStylusColor 900 mit
RGB-Drucker-Profil
Resultat: Bild Hervorragend! Verlaufskeile stark verfälscht.
Test mit RGB-Graustufenkeil R=G=B=0 mit RGB-Profil; gedruckt auf
EpsonStylusColor 900 mit RGB-Drucker-Profil
Resultat: Hervorragende Graubalance und Linearität!
Test mit CMY-Graustufenkeil, angelegt in ISOctd.; gedruckt auf
EpsonStylusColor 900 mit RGB-Drucker-Profil
Resultat: Hervorragende Graubalance und Linearität!
Daraus folgt:
Bis auf den folgenden Punkt sind damit meine hier aufgeworfenen Fragen
geklärt!
zu meinem Punkt 1:
Die Frage, warum sowohl bei rel.farbmetr. RI als auch beim percept. RI die
L-Achse relativ hoch beginnt, obwohl das tiefste Schwarz erheblich
niedrigere L-Werte gestatten würde, bleibt bestehen. Mein tiefstes Schwarz
sowie die Volltondichten liegen im Bereich von ISOctd. Warum ist dann das
Profil in den Tiefen begrenzt?
In dem Testbild aus Versuch zwei gab es Tiefen, die nach Schwarz hin
tendierten. Dort gibt es sowhl beim Druck als CMYK- als auch beim Druck
als RGB-Datei einen abrupten Abriss von einem dunkelgraubraun nach
Schwarz. Schwarz sieht dort aus wie ausgestanzt, wie ein Loch im Papier.
Das kann doch nicht richtig sein???
Ferner frage ich, wieso der Beginn der L-Achse bei ca. 30 bei beiden RIs
gleich stattfindet: Wenn ich mir z.B. ISOctd. in 3D ansehe, geht der
percept. RI fast ganz nach Null und hat in den Tiefen wesentlich mehr
Gamut-Umfang. Der rel. farbmetr. RI liefert besonders in Cyan ab den
Mitten aufwärts wesentlich mehr Gamut-Umfang, beginnt aber erst
erstaunlich hoch auf der L-Achse.
Auch hier wieder die Frage: Mein tiefstes Schwarz sowie die Volltondichten
meines Epson-Druckers liegen im Bereich von ISOctd. Warum ist dann mein
RGB-Profil in den Tiefen begrenzt?
zu meinem Punkt 3, 4 und 6:
Da haben mir meine Überlegungen einen Streich gespielt: Herr Keller hat in
diesem Punkt Recht - die Farben des RGB-Linearitäts-Charts liegen
natürlich allesamt Out-Of-Gamut. Transformiert man Cyan von einem
CMYK-Linearitäts-Chart (ohne Profil) nach ECI-RGB, so ergibt dies R 0 G
135 B 212 für Magenta ergibt das R 175 G 0 B 102.
Dass es dennoch möglich war, mit R=0 G=255 B=255 reines Cyan zu drucken,
wenn kein Profil im Spiel ist, liegt vermutlich daran, dass hier eine
reine Matrix-Transformation stattfindet, also ähnlich, wie man es in der
Farbtheorie am Farbkreis errechnen würde.
zu meinem Punkt 5 und 7:
Wie durch die neuerlichen Druckversuche bestätigt, gibt es hier keine
Probleme mit der Graubalance, egal ob Graukeile aus CMY oder aus R=G=B
aufgebaut werden. Der CMY-Keil gibt naturgemäß ein leicht bräunlich
wirkendes Schwarz, weil der Cyan-Überschuss fehlt.
Damit meine Versuche wenigstens an Hand der Profile nachvollziehbar
werden, stelle ich das RGB-Profil meines Epson-Inkjet-Druckers und das
Profil meines Farblaserdruckers für ein bestimmtes Bilderdruckpapier zum
Download bereit. gezippt je ca. 460kB
Ferner stelle ich die Messwerte zu diesen Profilen bereit, so wie sie mit
basICColor catch festgestellt wurden. Die Messwerte sind mit Windows/ ANSI
wie eine TXT-Datei lesbar. gezippt je ca. 40kB
Epson Inkjet-Profil:
www.ideecreativ.de/download/RGB_EStC900-InkjetPhoto_ctd.zip
Epson Inkjet-Messwerte:
www.ideecreativ.de/download/ESTC900-InkjetPhotoP-720-04-06-05-000.pro.zip
Epson Farblaser-Profil:
www.ideecreativ.de/download/RGB_C8500_ColorCopy120g.zip
Epson Farblaser-Messwerte:
www.ideecreativ.de/download/RGB_C8500_ColorCopy120g-000.pro.zip
!!! Verbliebene Frage also:
Kann jemand etwas zu dem einzigen offen gebliebenen Punkt, zu hohe L-Werte
im Gamut in den Tiefen sowie erhebliche Farb-Abrisse in den Tiefen
(schlagartig nach Schwarz) sagen?
Anmerkung zu den Missklängen bei der Diskussion dieses Themas:
Es wäre schön, wenn auf der Liste ein klar umrissenes Thema gestartet
wird, dass dieses nicht durch Einbringen von etlichen "Nebenthemen"
zerredet wird. Wer etwas wWeitergehendes geklärt haben möchte, sollte ein
gesondertes Thema dazu starten, nicht aber versuchen, das bereits
gestartete Thema "inhaltlich an sich zu reißen". Mit etwas mehr Disziplin
-auch in dieser Richtung- geht es hier bestimmt ganz friedlich und
sachlich zu.
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
- Clemens M. Hürten -
IdeeCreativ Marketing & Werbung / Stuttgart
www.ideecreativ.de | 0711-9018765
Hallo!
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Nachdem hier in der Liste befürwortet wurde, dass man RGB-angesteuerte
Drucker sehr wohl so genau profilieren könne, dass damit zumindest
"Beinahe-Proofs" möglich sind, und weil ich mit meinem Best-RIP 4.6.3
nicht glücklich bin, sah ich hier einen Ausweg, den es zu prüfen galt.
Voraussetzungen für meine Versuche und die folgenden Ergebnisse:
Epson Aculaser C8500
Epson StylusColor 900
Messung mit EyeOnePro und basICColor catch
Profilierung mit basICColor 3c
Feststellungen:
1.) Alle erstellten RGB-Profile beginnen in der 3-D-Ansicht (ICC-View)
erst bei etwa L=30 oder noch höher und zwar identisch bei rel. farbmetr.
und bei percept. RI. Zudem scheint der Gamut doch eingeschränkt zu sein.
Das verstehe ich deshalb nicht, weil doch ansonsten das zur Profilierung
gedruckte Target hervorragende Tiefen hat! Hier beim Druck des
"billigen" Office-Inkjet-Druckers:
Office-Papier beschichtetes Papier
WP= 93,8 1,3 -7,3 93,3 3,1 -7,3
C 55,0 -28,5 -47,5 46,3 -26,9 -58,5
M 52,0 64,8 0,4 46,4 75,9 9,0
Y 87,4 2,6 80,8 86,3 5,8 108,9
K 25,3 0,9 0,9 15,6 2,1 -1,9
2.) Beide Drucker gehen bereits deutlich vor Erreichen der 100%-Felder
in die Begrenzung durch den max. Tintenauftrag, nämlich etwa bei 80%.
3.) Beide Drucker erzeugen beim Druck des Linearisierungs-Targets aus
den dort definierten RGB-Feldern hervorragend dichte Primärfarb-Felder
Cyan, Magenta, Yelllow und Schwarz!
4.) Drucke ich CMYK-Daten samt Medienkeil aus farbmanagementfähigen
Programmen heraus auf diesen Druckern aus, erhalte ich ebenfalls diese
hervorragend dichten Primärfarbfeldern (max. Dichte).
5.) Drucke ich CMYK-Graustufenkeile, so sind diese schön linear und
haben eine einwandfreie Graubalance!!! (Hallo Arthur! ;-) Sogar die
Vorgaben von ISO coated werden fast eingehalten (wie ich schon mal hier
mitteilte)
6.) Sobald ich RGB-Daten drucke, natürlich ebenfalls mit aktivem
Farbmanagement, z.B. die RGB-Linearisierungscharts von basICColor, dann
entstehen plötzlich extreme Farbfehler: Aus Cyan wird ein leuchtendes
Türkis, aus Magenta ein blasses Magenta, weit entfernt vom Volltonwert,
Gelb geht ja noch fast, verschmutzt aber in den Lichtern und: Ja die
Graubalance ist natürlich auch "voll daneben".
7.) Damit ist auch endlich klar, was Herr Keller betr. Graubalance
beanstandet: Es entsteht aus dem offensichtlich beim Druck von RGB-Daten
gar nicht funktionierenden ICC-Profil!
...................
.. stelle ich hier
folgende Fragen:
A) Stellt die Profilierung von RGB-angesteuerten Druckern nur und
ausschließlich eine Lösung zum farbrichtigen Druck von CMYK-Daten dar
und wenn ja, warum ist das so?
B) Was muss getan werden, damit man RGB-Daten ebfalls farbrichtig
drucken kann? Muss es dafür "besondere" Profile geben, die evtl. mit
einer "Spezial-Profilierungssoftware" erstellt werden müssen?
C) Worin liegt die Ursache für die von mir oben beschriebenen
Druckergebnisse mit RGB-Daten?
..........................