Am Thu, 17 Jun 2004 14:52:45 +0200 schrieb <Markus_Mertmann(a)arburg.com>om>:
Hallo Herr Krüger,
habe Ihre Seite gerade angeschaut.
Finden Sie nicht, daß Sie es sich etwas einfach machen?
Jede Digitalkamera hat einen Farbraum der grösser ist als
der Farbraum des Monitores welcher das Bild darstellen muss. Da ändert
sich auch
nichts dran, wenn Sie ein eingenes
Kamerprofil erstellen würden. Soviel zu Ihrem Lösungsvorschlag.
Das Problem mit den nicht darstellbaren Farben muss durch ein "gutes"
Rendern
der nicht darstellbaren Farben in den Farbraum des
Monitores gelöst werden. Voraussetzung sind Kalibration und gute
Profiierung des
Monitores.
Und hier lag wohl bei meiner letzten Konfiguration das Problem.
Ich finde, den Inhalt der u.g. Seite kann man so nicht stehenlassen.
Grüsse
Markus Mertmann
Lieber herr Mertmann!
Nun machen Sie es sich aber wirklich zu einfach, finde ich: Dank der
hervorragenden Arbeit von Herrn Krüger ist zu sehen, dass Ihre Kamera in
Ihrem Bild eine gewaltige Anzahl verschiedenster Farbschattierungen
erfasst hat, die allesamt sowohl Out-Of-Gamut hinsichtlich des
ECI-RGB-Profils als auch hinsichtlich des TFT-Moni-Farbraums liegen!
Ich hatte leider nur das "Glück" ein Bild zu sehen zu bekommen, in dem das
Kamera-Profil schon nicht mehr entahlten war, sondern die Transformation
nach ECI-RGB bereits erfolgt ist.
Offensichtlich ensttehen die "Fehler" bei beiden Transformationen, nämlich
a) von Kamera nach ECI und b) von ECI-RGB nach Monitor. Jeder der
aufeinander folgenden Farbräume ist erheblich kleiner, als der
vorhergehende!
Also muss die große Anzahl der Farbschattierungen, die die Kamera erfasst
hat (und die ausgerechnet in einem Spektral-Bereich liegen, wo ECI und
Monitor besonders eingeschränkt sind gegenüber der Kamera(!!), reduziert
werden auf einen relativ kleinen Bereich von Werteabstufungen.
Und genau drain liegt der Knackpunkt! Wenn Sie eien gewaltige Zahl
verschiedener Farbwerte auf einen kleinen Werteberich zusammenschnurren
lassen wollen, werden die beobachteten Effekte IMMER auftreten und
unvermeidlich sein. Ist so etwas wie eine physikalische oder mathematische
Gesetzmäßigkeit. ;-)
Was Sie, Herr Mertmann, beobachtet haben, sind also die endlichen Grenzen
des Gamutmappings, die selbst mit den besten Monitoren und dem bestene
Farbmanagement nicht überwunden werden können!
Einzige Lösung: Sie hätten einen Monitor, der den gleichen Farbraum
wiedergeben kann, wie die Kamera und würden als Arbeitsfarbraum den der
Kamera verwenden. Dann sehen Sie Alles!
Aber: Was nützt Ihnen das? Es gibt kein einziges Ausgabeverfahren, bei dem
Sie diese Farben darstellen können. Also müssen Sie die Farben doch wieder
durch ein Gamutmapping jagen und haben dann doch wieder in der
Reproduktion die jetzt von Ihnen beobachteten Effekte.
Letztlich ist es das uralte Problem, dass der Fotograf den Anspruch
erhebt, dass seine Bild-Gestaltung mit all ihren Farben 1:1 reproduziert
wird und es gleichzeitig kein Print-oder Monitor-Medium gibt, das diesen
Anspruch erfüllt.
Also müssen Kompromisse geschlossen werden. In Extrem-Situationen wie in
Ihrer Aufnahme, sind auch die Folgen des Gamutmappings extrem. Schade,
aber nicht zu ändern!
--
Ein erholsames und entspannendes Wochenende,
das wünsche ich
- Clemens M. Hürten -
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