Clemens M. Hürten <Clemens.Huerten(a)t-online.de> schrieb/wrote:
Gibt es denn gar keine sinnvolle Möglichkeit /
Einstellungen, wie ich
a) aus InDesign in die BestQueue drucken kann, um dann schwarze Schrift
als eben solche wieder zu finden und zugleich um farbrichtig drucken zu
können ohne solche Probleme wie mit dem "weiß gefüllten Rechteck" etc.
b) aus InDesign in den Acrobat Drucker drucken kann und PDF-X1a-Dateien
erzeugen kann, mit denen mein Offset-Druckpartner farbrichtig drucken
kann (und natürlich schwarze Schrift nicht in 4c)
c) das Layout in InDesign nach wie vor medienneutral halten kann, also
mit ECI-RGB-Bilddaten und CMYK-(Vektor)-Objekten in ISO coated gemischt.
Hier kann ich dann sogar den RI für die Bilder zwischen rel farbmetr.
und perceptiv wählen, je nach Farbumfang im Bild und je nach Größe des
Zielfarbraums.
Herr Hürten,
Ich fürchte, dass dieses Ziel zum heutigen Zeitpunkt nur unter Einhaltung
ganz spezieller Voraussetzungen zu erreichen wäre, die in der Summe eine
solch starke Restriktion bedeuten würden, dass es unter Umständen sinnvoller
erscheint die eigentliche Farbraumtransformation auf einen späteren
Zeitpunkt (nach dem Ausdruck aus Adobe InDesign und der PDF-Erzeugung) zu
verlagern. Eine Möglichkeit wäre die Ausgabe mit der Druckoption
"PostScript-Farbmanagement", eine anschließende "normale" PDF
1.3-Erzeugung
(kein PDF/X-1a), eine anschließende Farbraumtransformation entweder auf
PDF-Ebene (z.B. Mit Hilfe von Heidelberg Supercolor) und eine abschließende
Konvertierung ins PDF/X-1a Format.
Zu a) wie schon von mehreren Seiten bestätigt, ist ein "Schutz" von Farben
vor einer nachträglichen Transformation in Adobe InDesign bis einschließlich
2.0.2 nur durch zwei Mechanismen möglich:
- Quellprofil des fraglichen Seitenobjekts ist gewähltes Zielprofil
- oder durch Platzieren von EPS- bzw. AI-Dateien in denen die Farben bereits
in einer geräteabhängigen Version (da Sie ansonsten im
PostScript-Ausgabegerät einer evtl. ungewollten Transformation unterliegen)
so vorliegen wie sie ausgegeben werden sollen, da der PostScript-Code dieser
Dateien für Adobe InDesign bei der PostScript-Ausgabe (nicht beim
PDF-Export!) unantastbar ist.
Zu b) Nicht, solange Sie in Ihrem Layout EPS- oder AI-Dateiein platzieren,
welche profilierte Farbräume beinhalten. Diese finden weder Beachtung bei
einer in Adobe InDesign durchgeführten on-Host Farbmanagement, noch werden
sie bei der Ausgabe aus den platzierten Dateien entfernt. Da aber PDF/X-1a
nur geräteabhängige Farbe zulässt führt dies zu einem Fehler.
Es darf natürlich aus Adobe InDesign auch nicht mit der Druckoption
"PostScript-/Drucker-Farbmanagement" ausgegeben werden, da dies zu einem
Tagging der Seitenobjekte mit den Arbeitsfarbraum-Profilen führt.
Es wäre falsch dieses Problem Acrobat 6 Pro Distiller anzulasten, da es auf
den im vorgesetzten PostScript-Code beruht, der keine andere Reaktion
zulässt.
Die Schuld trifft eher Adobe InDesign welches keine Mechanismen bietet
(außer den oben unter a) genannten) eine Farbe vor ungewollter
Transformation zu schützen. Die Unfähigkeit auf EPS-Ebene zu transformieren
würde ich wiederum als allgemeingültige Restriktion für Layout-Programme
bezeichnen, die ohne eine vollwertige Interpretationsstufe des in den
platzierten Objekten enthaltenen PostScript-Codes nicht umschiffbar ist.
Zu c) Was die InDesign-eigenen Seitenobjekte betrifft und platzierte Objekte
die vom on-Host Farbmanagement beeinflusst werden können (z.B. fast alle
Pixelbildformate), sehe ich hier keine Probleme (bis auf die bereits
angesprochenen).
Der Rendering Intent wird bei Adobe InDesign einmal global innerhalb der
Farbeinstellungen definiert (gilt für alle eigenen Seitenobjekte und die
transformierbaren, platzierten Vektorobjekte) und ist darüber hinaus für
echte Pixelbildformate (TIFF und Co.) auf Objektebene steuerbar (siehe
InDesign Menüpunkt Objekt->Farbeinstellungen für Bild.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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Robert Zacherl
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