Am Montag den, 25. März 2002, um 15:41, schrieb erwin(a)widmer.net:
In einem andern Mail wurde vorgeschlagen, dass 100
cd/m2 als Leuchtdichte auf Monitoren verwendet werden
soll. Ich weiss, dass das auch in einer ISO-Norm steht.
Ich habe dieser ISO-Gruppe schon damals geraten, das
nicht so zu formulieren. Man wollte aber so helle
Monitore, wie möglich haben. Meine Erfahrung ist, dass
ein neuer Monitor bei D50 kaum 100 cd/m2 leisten kann.
Zumindest wäre ein solcher Monitor nach zwei Jahren
infolge Alterung der Leuchtsoffe nicht mehr dazu in der
Lage.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Selbst bei neuen Monitoren
konnten 100 cd/qm nur bei Vollaussteuerung des Rot-Kanals erreicht
werden, was dazu führte, das die Monitore nicht mehr reproduzierbar
arbeiteten. Nach meiner Erfahrung ist 80 cd/qm in der Regel gerade noch
machbar bei D50. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Deshalb sollte nach meiner Meinung die Definition
der Leuchtdichte anders hergeleitet werden. Man sollte
den kleinsten möglichen Wert standardisieren. Dazu gibt
es eine Theorie, die auf einer Arbeit von Robert Hunt
beruht. Er hat herausgefunden, dass sich das
menschliche Auge unter einer gewissen
Leuchtdichteschwelle nicht mehr auf weiss adaptieren
kann. Der Wert für diese Schwelle liegt bei 70 cd/m2.
Die Abmusterungsbedingungen müßten dann darauf abgestimmt werden. Eine
kritische Abmusterung setzt aber natürlich eine möglichst hohe
Beleuchtungsstärke/Leuchtdichte voraus. Meine Meinung: Für den
Praxiseinsatz wäre es sicherlich sinnvoll den "shall-Wert" von ISO/CD
12646 auf 70 cd/qm zu setzten, um eine breitere Einsetzbarkeit zum
momentanen Zeitpunkt zu garantieren. Hinzu kommt die Tatsache, dass alle
Monitore im Unternehmen im Idealfall auf die gleiche Leuchtdichte
kalibriert werden sollten, und hier das schwächste Glied den Ton angibt.
Den "should-Wert" würde ich aber auf jeden Fall bei 100 cd/qm belassen,
da diese Leuchtdichte auf jeden Fall geeigneter für die Abmusterung ist
und in wenigen Jahren vielleicht locker erreicht werden kann.
MfG
Roland Bühler