Hallo Herr Richard,
Vielen Dank für die Hintergründe. Das hat für einige Klarheit
gesorgt. D50 war eine Annahme, die Betonung sollte eher
auf kontrollierte Lichtsituation liegen. Und vielen dank für den
Tipp, wie man eine schlechte Ausleuchtung korrigieren
kann, auf diesen Weg bin ich noch nicht gekommen !
Gedanken zu Ihren beiden Problemen:
- Museum /Pastelltöne
Im Museum wird größten Wert darauf gelegt, dass Objekte relativ
lichtarm, und absolut ohne UV-Anteile beleuchtet
werden, was heute in der Regel bei kleineren Objekten zu kleinen
Halogen-Spots mit starken UV-Filtern führt.
Als erster Ansatz würde ich also mit starken UV-Filtern und/oder
einer Halogen-Beleuchtung arbeiten, ggf. auch
mit einem IR-Filter experimentieren, der die Ausreisser in dieser
Richtung eindämmen kann.
- Zu große Motive
Ist das Licht von der Farbtemperatur her gleichmäßig, also von
gleichartigen Lampen und ohne Streulicht, sollte
eigentlich ein Profil eines richtig ausgeleuchteten Targets
ausreichen, da sich der Farbraum der Kamera und
die Zusammensetzung des Lichtspektrums der Lampen ja nicht ändert,
lediglich die partielle Helligkeit im Motiv.
Die mittlere Helligkeitder Ausleuchtung verwenden Sie ja zur
Einstellung der Belichtung. Es sollte also kein Problem
sein, eine passende Ausleuchtung des Targets zu erreichen und damit
ein gut geeignetes Profil zu erzeugen.
Frage an die Target-Hersteller in der Liste:
- Wie groß ist der Aufwand (in Euro) für ein XXL-Target ?
- Wo liegt die technische Grenze der Größe ?
Viele Grüße
K.Krüger
Am 04.01.2005 um 20:55 schrieb Thomas Richard:
Hallo,
Hallo Herr Richard,
Am 04.01.2005 um 19:32 schrieb Thomas Richard:
>> Besteht nicht bei beigefügten Farbkeilen die Gefahr, bewusst
>> eingefangene
>> Farbstimmungen zu verlieren, wenn ein Operator z.B. versucht, das
>> Grau
>> zu neutralisieren ?
>>
>> Und was ist, wenn eine Mischlicht-Situation vorliegt, der Keil
>> 5000K bekommt,
>> das Objekt aber in den Schatten z.B. mit 8000K beleuchtet wird ?
>
>
> In all diesen Fällen kann wohl kaum die Rede von Repro im Sinne
> von '1:1 Reproduktion' die Rede sein ;-)
>
> Bei Stimmungsaufnahmen ja, aber bei Repros ist genau das das,
> welches es zu eliminieren gilt.
Dann bedeutet das also kontrollierte Lichtumgebung, im idealen
Falle also 5000K.
Nicht zwingend. Wir haben schon Ausstellungskataloge in
'Museumslicht' gemacht.
D50 ist gerade für Sachen wie Bademode, Schmuck, POS Displays
(Gerade in Modeläden nehmen derzeit die Niederdruck Dampflampen
rapide zu) und ähnliches nicht unbedingt der Weisheit letzter
Schluss.
Einen Weissabgleich,
Sowieso, aber auch wieder unter Berücksichtigung des
Ergebnisses/Kunden, ich hab auch schon Aquarelle auf handgeschöpftem
Papier auf punktfrei drehen müssen.
damit die Kamera eingenordet ist, ein Bild von
einem Target machen,
falls für ein Profil notwendig,
Nein, Das bietet sich so oder so an. Und sei es nur, um bei einer
Nachlieferung einen Abgleich der Aufnahmesituation machen zu können.
Wobei ich ihren Fall mit zu kleine Bildern auch noch nicht hatte
(zwar Grundsätzlich schon, aber für die vereinzelten Exemplare war
es kein Problem den überstehenden Keil dran zu lassen.).
Hier ist eher das Problem das die Vorlagen mit mehreren
Quadtratmetern so groß waren das sie sich nicht mehr wirklich
gleichmässig ausleuchten liessen (korrigierbar per Beleuchtungsmaske
auf grauen oder schwarzen Hintergrund) und der Keil somit am Rand
immer eher suboptimal ausgeleuchtet war, entweder zu weit von einer
Lichtquelle oder zu nah, je nach dem, ob an der Seite eine Lampe
stand oder nicht.
und
danach die Fotoserie machen. Das Target wird vom eingesetzten Color
Management bestimmt.
Nein, im Falle von Kunst und Gemälden ist man mit Colormanagement
noch nicht wirklich weiter...
gerade Aquarelle weigern sich mit ihren Pigmenten und 'Out of Gammut
Pastelltönen' ganz gewaltig.
Ich hatte schon Bilder, bei denen aus homogenen Flächen plötzlich
einzelne Pinselstriche in ganz anderen Farben hervorsprangen, die
sich am Original anhand des Duktus nachvollziehen liessen, aber
eigentlich keinen nennenswerten Farbunterschied aufwiesen. Es
stellte sich dann heraus, das der Künstler die Flächen nach einigen
Tagen nachgebessert hatte und sich dazu eine passende Farbe aus
anderen Grundfarben angemischt hat. Und da war dann eine dabei,
dessen Pigmente unsere Kamera garnicht mochte. Wir konnten dann mit
dem Künstler sogar noch den Prozess der Anmischung und Annäherung an
die erste Farbe nachverfolgen.
Da hilft für wirklich verbindliches nur die alte Schule: Korrektur
von Hand am Monitor, mit Vorlage daneben (nicht zwingend D50
Normlicht sondern zu erwartendes Betrachtungslicht der fertigen
Repro), und dann Proof und erneute Korrektur nach Proof.
Und bevor jetzt wieder das Geschrei losgeht: "Aber ohne Normlicht
weiss keiner..."
- Es spricht ja nichts dagegen, diese Proofs beim Fortdruck unter
D50 abzumustern, aber in Relation zum Original taugt es eben nicht.
Ein entsprechendes Profil ist in Minuten gemacht und eine absolute
Referenz für die in den Bildern
enthaltenen Farben. Wofür braucht man dann noch einen Farbkeil ?
Er ist wie der Medienkeil auch eigentlich nur zur laufenden
Kontrolle der Prozesstabilität und für Weiterverarbeiter als
Eingangscheck um zu sehen, mit was man es da überhaupt zu tun hat.
Ähnlich einem an ein Bild gehängten Profil, es ist die Referenz.
- Zum Überprüfen der Monitor-Kalibration ?
Nö, das geht auch anders.
- Zum Überprüfen der Drucker-Kalibration ?
Sicher nicht, denn durch oben beschriebene Effekte, das Kamerachips
einfach durch Metamerie einiges anders auffassen, kann es bei
selektiven Farbkorrekturen zu 'Weg von den Sollwerten'- Korrekturen
kommen. Und egal, was man dann mit dem Keil macht, ihn maskiert,
oder mitlaufen lässt, das Ergebniss ist nicht zweckdienlich.
MfG
Thomas Richard
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