Hallo,
doch doch, es funktioniert alles wie es soll.
Matrixkoeffizienten der RGB-Eckfarben, Gamma-Werte der RGB-Kurven und Weißpunkt des
ICC-Profils definieren eine eindeutige Transformation in den LAB-Farbraum und wieder
zurück. Der Lab-Farbraum ist dabei genau definiert (Profil Connection Space).
Wenn jetzt ein Bild (AdobeRGB) nach ECI-RGB transformiert wird, wird mit dem ersten Profil
von AdobeRGB nach LAB transformiert und mit dem zweiten Profil von LAB nach ECI-RGB. Das
erste Bild (AdobeRGB) wird auf dem Farbmonitor über eine Transformation AdobeRGB nach LAB
nach MonitorRGB dargestellt, das zweite Bild über eine Transformation ECI-RGB nach LAB
nach MonitorRGB. Da das zweite Bild aber von AdobeRGB nach LAB nach ECI-RGB transformiert
wurde und farblich das erste Bild darstellt, ergibt sich auf dem Monitor kein Unterschied.
Und im Druck auch nicht.
Das einzige Negative was passieren kann ist das durch die vielen Transformationen wegen
der endlichen Quantisierung im Rechner Rundungsprobleme auftreten. Die Transformation
AdobeRGB nach ECI-RGB dürfte zu Lücken in Verläufen führen, die in den Histogrammen und im
Druck als Abrisse sichtbar werden dürften. Farbverfälschungen ergeben sich nicht.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens M. Hürten [mailto:Clemens.Huerten@t-online.de]
Gesendet: Donnerstag, 13. Februar 2003 15:00
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [Eci] Gamma-Wert bei Farbprofilen - Konvertierungen
Vielen Dank Herr Bestmann!
Bedeutet Ihre Aussage, dass die Farbraumtransformation mittels
ICC-Profilen nicht mehr funktioniert, wenn Gamma und/oder Weißpunkt
unterschiedlich sind?
Das würde mich sehr wundern, denn bei der Transformation von RGB auf
verschiedene Druckmaschien-/Papierkombinationen wird doch nicht nur der
Weißpunkt (Papierweiß), sondern auch der Schwarzpunkt (max. Tiefe /
Dichte) im CMYK-Profil definiert und bei der Transformation
berücksichtigt.
Wenn die Farbraumtransformation mittels ICC-Profilen die hier
beschriebene Transformation zwischen zwei RGB-Farbräumen aufgrund
unterschiedlicher Weißpunkte und Gammas nicht leisten kann... wozu ist
sie dann noch gut? Was kann sie denn *überhaupt* leisten?
Zudem:
Mein Versuch mit Photoshop 7 und der Auswertung der Histogramme samt
visueller Bewertung zeigte, dass die Farbstimmung, also der subjektive
Gesamteindruck im Großen Ganzen erhalten geblieben sind, besonders auch
die Wiedergabe von kritischen Haut-Farbtönen.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
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Am Thursday, February 13, 2003 9:17 AM schrieb Bestmann, Guenter 3887
S-PN-RD11 <Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com>om>:
Hallo,
AdobeRGB hat ein Gamma von 2,20, ECIRGB ein Gamma von 1,80.
AdobeRGB hat eine Farbtemperatur von D65, ECIRGB von D50.
Weiter unterscheiden sich auch noch (geringfügig) die Eckfarben des
Farbraumes.
Alles das führt dazu, das deutliche Unterschiede bei der
Transformation vom einen zum andern entstehen. Auf der Grauachse wird
dies von den stark unterschiedlichen Gammas verursacht, in den bunten
Farben zusätzlich von Farbtemperatur und Eckfarben.
Die gemachten Beobachtungen sind daher korrekt. Wenn mit
8-Bit-Farbwerten in den Dateien gearbeitet wird, sollte man daher
tunlichst keine Konvertierung vornehmen, da es zu Verlusten an
Auflösung/Zeichnung kommt.
Viele Grüße
Günter Bestmann
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