=== Pressemitteilung - Zur sofortigen Veroeffentlichung ===
Die European Color Initiative (
www.eci.org) - in Zusammenarbeit mit dem
Bundesverband Druck und Medien (bvdm,
www.bvdm.org), dem
Forschungsinstitut Druck (fogra,
www.fogra.org), Ifra - where
publishing lives (ifra,
www.ifra.com) und dem Schweizer Kompetenzzentrum
für Medien- und Druckereitechnologie (ugra,
www.ugra.ch) -
veroeffentlicht hiermit die unten stehende Pressemitteilung (im Anhang
finden Sie PDF- und Word-Versionen der Pressemitteilung in deutscher und
englischer Sprache).
Olaf Druemmer
Vorsitzender der European Color Initiative
Kontakt:
European Color Initative
Olaf Druemmer
c/o
callas software gmbh | Schoenhauser Allee 6/7 | 10119 Berlin | Germany
Tel +49.30.44 39 03 10 | Fax +49.30.4 41 64 02
o.druemmer(a)callassoftware.com |
www.callassoftware.com
=== Pressemitteilung - Zur sofortigen Veroeffentlichung ===
Internationale Standardisierung nach ISO 12647 sichert weltweit
hochwertige Druckproduktion
Die Standardisierung der Druckverfahren nach ISO 12647 ist heute
weltweit etabliert. Zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe der
Prozessnorm für den Offsetdruck ISO 12647-2 sind Verfahren, Anwendungen
und Hilfsmittel eingeführt und werden mit großem Erfolg durch Kunden,
Dienstleister und Druckereien genutzt. Für alle Druckverfahren stehen
heute an den Standard angepasste Charakterisierungsdaten, ICC-Profile
und umfassende Werkzeuge für die Anwendung in allen Stufen der
Produktion von der Datenerzeugung bis zum Auflagendruck zur Verfügung.
Neben der Standardisierung der Offset-druckverfahren (Bogenoffsetdruck,
Rollenoffsetdruck, Endlosdruck) wurde die Standardisierung im
Zeitungsdruck (ISO 12647-3), im Illustrationstiefdruck
(ISO 12647-4) und in weiteren Druckverfahren erfolgreich umgesetzt.
Wozu Standardisierung der Druckprozesse? Farbkommunikation und
Produktionssicherheit
Die Standardisierung der Druckprozesse nach ISO 12647, die Konzepte und
Arbeitsmittel, dienen im Wesentlichen dem Zweck der korrekten,
verfahrens-optimierten Farbkommunikation vom Entwurf bis zum Endprodukt.
Dazu sind viele Teilprozesse notwendig, die von Kunden, Dienstleistern
und Druckereien sachgerecht durchgeführt und begleitet werden müssen.
Beispiele sind die Bewertung und Auswahl der Materialien (Papier,
Druckfarbe), das korrekte Farbmanagement und die Datenerzeugung in den
Applikationen (ICC-Profile, PDF/X), die Anfertigung farbverbindlicher
und messtechnisch kontrollierbarer Prüfdrucke und deren Bewertung unter
Normlicht, die Druckformherstellung und der Auflagendruck nach
akzeptierten Richtlinien.
Die internationale Normserie ISO 12647 und die daraus entwickelten Werk-
zeuge und Anwendungen ermöglichen für alle Teilprozesse praxiserprobte
und sichere Lösungen. Bei konsequenter Anwendung dieser Mittel ziehen
alle Beteiligten, Kunden, Vorstufen-Dienstleister und Druckereien, den
größtmöglichen Nutzen: ein vorhersehbares und reproduzierbares Farbergebnis.
Internationale Zusammenarbeit zum Nutzen der Anwender in globalisierten
Märkten
An der Entwicklung internationaler Normen im ?ISO TC 130 Graphic
Technology" und deren Umsetzung in praktische Konzepte,
Anwendungsrichtlinien, Prüfmittel und Kontrollelemente sind nationale
und internationale Anwenderverbände sowie Hersteller von Systemen und
Materialien aus Europa, Asien, Nord- und Süd-amerika seit vielen Jahren
beteiligt. Regional begrenzte Lösungen werden im Zeichen der
Globalisierung heute von Druckkunden und Dienstleistern nicht mehr
akzeptiert. In Europa unterstützen eine Reihe von Verbänden wie der
Bundesverband Druck und Medien (bvdm), das Forschungsinstitut Druck
(fogra), der internationale Zeitungsverband Ifra, die European Color
Initiative (ECI), die European Rotogravure Association (ERA) und das
Schweizer Kompetenzzent-rum für Medien- und Druckereitechnologie (ugra)
die ISO-Normungsarbeit seit langem umfassend zum Nutzen der Anwender.
Die Branchenorganisationen stellen grundlegende Publikationen und
wichtige Hilfsmittel für den Praktiker zur Verfügung - vieles davon
kostenlos. Als Beispiele seien hier ICC-Profile und
Charakterisierungsdaten, Referenzdrucke und Testdateien, Prozess- und
Medienstandards sowie Druckkontrollmittel genannt, z.B. solche zur
Kontrolle der Graubalance. Außerdem werden - unterstützt von Verbänden -
in einer Reihe europäischer Länder Projekte zur Implementierung der
Druckstandards durchgeführt.
Anpassung an den Stand der Technik
Die internationalen Normen zur Druck- und Vorstufentechnik werden
regelmäßig an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Änderungen der
Normen werden zeitnah in praktische Konzepte, Anwendungsrichtlinien,
Prüfmittel, Charakteri-sierungsdaten und ICC-Profile umgesetzt.
Änderungen von Eigenschaften bei Materialien (Druckpapiere und
Druckfarben) oder Systemen (Messgeräte, Monitore, Normbeleuchtung,
Ausgabesysteme, Software etc.) haben deutliche Auswirkungen auf die
Spezifikationen der Pro-zesskontrolle. Der zunehmende Anteil optischer
Aufheller bei vielen Papieren, kolorimetrische Eigenschaften und
Toleranzen bei Druckfarben, technische Unterschiede und Toleranzen bei
Farbmessgeräten, geräteunabhängiger Austausch von Farbmessdaten und
Metamerie-Effekte sind Beispiele für Themenfelder, die in Normen zur
Prozesskontrolle und zur Messtechnik angemessenen behandelt werden
müssen. Dazu sind alle Beteiligten zur Zusammenarbeit aufgefordert.
Umfangreiche Untersuchungen zu einzelnen Entwicklungen und Themenfeldern
sind notwendig und teilweise schon in Arbeit. So kann der Standard stets
dem aktuellen Stand der Anwendung entsprechen und sogar vorgreifende
normierende Wirkung entfalten. Kurzfristige Änderungen der Standards
(z.B. aufgrund veränderter Materialeigenschaften) sind jedoch nicht zu
empfehlen. Anwender brauchen eine verlässliche, ausreichend große
Zeitspanne zur Nutzung.
Andere Konzepte: Beweis der Praxistauglichkeit steht aus
In jüngster Zeit drängt mit erheblichem Marketingaufwand ein Konzept zur
Prozesskontrolle von IDEAlliance (GRACoL) auf den internationalen Markt.
Nach ursprünglichen Aussagen seiner Initiatoren sei GRACoL der
Standardisierung nach ISO 12647-2 überlegen und solle diese daher
ersetzen. Mittlerweile wurde dies relativiert und GRACoL wird nun als
?Anwendung von ISO 12647-2" bezeichnet. Dies ist falsch, da es von
anderen Grundvoraussetzungen ausgeht. Es gibt bis heute keine endgültige
Definition der GRACoL-Methode, keine endgültigen Charakterisierungsdaten
und Profile.
ISO 12647 legt als wesentliche Prozesskriterien Tonwertzunahme und
Vollton-färbung einer Druckbedingung fest. Weitere wichtige
Einflussgrößen sind die Eigenschaften von Papier und Druckfarbe. Die
Graubedingung resultiert aus der Summe dieser individuellen
Eigenschaften. Als visuelles Kontrollmittel für die Graubalance im
Auflagendruck hat sich der ECI/bvdm Gray Control Strip bei der
Prozesskontrolle nach ISO 12647-2 bewährt.
GRACoL setzt praktisch ausschließlich auf die Graubalance (NPDC neutral
print density curve) und propagiert eine einheitliche Tonwertzunahme für
alle Druckbedingungen. Es gibt trotz zahlreicher Versuche bis heute
keinen offiziellen Referenzdruck nach GRACoL, da alle bisherigen
Testdruckergebnisse nicht den Anforderungen der GRACoL-Vertreter
entsprachen. Der vorläufige Charak-terisierungsdatensatz von GRACoL
entstammt einem Testdatensatz der fogra, der bezüglich der
Tonwertzunahme und Graubalance modifiziert wurde.
Graubalance ist nicht einziges Kriterium der Prozesssteuerung
Obwohl sinnvoll zur Kontrolle des Fortdrucks so ist doch die
ausschließliche Verwendung der Graubalance bei gleichzeitiger
Vernachlässigung von Tonwertzunahme eine fragwürdige Methode.
Das von GRACoL vorgeschlagene Verfahren, ausgehend vom Farbton des
Papierweiß auf einen definierten Farbton im Mitteltonbereich überzugehen
und diesen bis in die Tiefe hinein konstant zu halten, ist sehr komplex,
nicht richtig erprobt und kann ebenfalls zu einem als farbstichig
empfundenen Grau führen.
Es wird häufig die Forderung nach einer festgeschriebenen Graubedingung
von z. B. 50/40/40 der Buntfarben Cyan, Magenta und Gelb (in dieser
Reihenfolge) erhoben. Dies ist zwar prinzipiell möglich, bedingt aber im
Druck variable Volltonfärbungen (und somit andere Schichtdicken bzw.
Dichten). Auch sind dann unterschiedliche Tonwertzunahmekurven für die
Buntfarben notwendig bzw. zuzulassen. Dies führt dann zwar in
Kombination mit einer entsprechend durchgeführten Separation zu einer
guten Grauwiedergabe, erzeugt aber in den bunten Farben Probleme, da die
zum Erreichen der Graubalance nötigen Färbungsänderungen zu einer
schlechteren Wiedergabe bunter Farben führen kann. Entweder sind die
Schichtdicken zu gering für einen stabilen Druck oder die Schichtdicken
werden zu hoch mit zu hohen Tonwertzunahmen. Oder die Toleranzen für die
Färbungswerte werden überschritten. Einzelheiten hängen
selbstverständlich von den verwendeten Druckfarben und Druckpapieren ab.
Eine sichere messtechnische Prozesskontrolle ist so nicht möglich.
Weiteres Vorgehen: ISO 12647 anwenden, neue Themenfelder integrieren
Die bewährte und funktionierende Prozesskontrolle nach ISO 12647 sollte
weiter genutzt werden. Es ist nicht sinnvoll ISO 12647 zugunsten eines
anderen Konzepts aufzugeben, dessen Wirksamkeit und Zuverlässigkeit
nicht belegt ist und das in seiner praktischen Umsetzung deutlich
komplexer ist. Stattdessen sollten alle Kräfte auf die Lösung noch
offener, wichtiger Themenfelder (wie z.B. der Umgang mit optischen
Aufhellern in Papieren) konzentriert werden.
Juli 2006
Bundesverband Druck und Medien (bvdm)
European Color Initiative (ECI)
Forschungsinstitut Druck (fogra)
Ifra - where publishing lives. (ifra)
Schweizer Kompetenzzentrum für Medien- und Druckereitechnologie (ugra)
www.bvdm.org |
www.eci.org |
www.fogra.org |
www.ifra.com |
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