Hallo Herr Bickeböller,
ich vermute Ihre Aussage, dass individuelle Profile der Idealfall sind, wird
nach meinen bisherigen Erfahrungen in diesem Forum nicht unkritisiert
bleiben. ;-)
Was wir tun, um nicht passend zur Ausgabe aufbereitete Daten zu korrigieren?
Gar nichts! Das ist Job des Lithopartners. Jedenfalls solange eine
medienneutrale Datenlieferung (zum Glück) nicht üblich ist. Wenn wir
PDF/X-Daten bekommen, sind es entweder PDF/X-1a oder PDF/X-3, die auch als
PDF/X-1a durchgehen würden.
Mein Standpunkt wird mir natürlich durch die Tatsache recht leicht gemacht,
dass wir uns auch im Rollenoffset beinahe ausschließlich im Premium-Segment
mit entsprechenden Papierqualitäten von Typ 1, 2 und den besseren Papieren
aus Typ 3 bewegen.
Gruß, T. Fronia
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Claas Bickeböller [mailto:claas@bbwerbung.de]
Gesendet: Freitag, 19. März 2004 13:23
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] PDF/X-3 im Prinergy Workflow
Hallo Herr Fronia,
individuelle Profile sind ja nahezu der Idealfall.
Wie würden Sie denn sicherstellen,
dass das Ergebnis stimmt, wenn Sie ISOcoated oder ISOuncoated
bekommen
und auf BasePaper (LWC-Vorprodukt) oder 45g/qm Zeitungspapier drucken
sollen?
Meine Ursprungsfrage geht da in die Richtung CMYK -> CMYK
Transformation
in Prinergy unter Anwendung der CTP-Kalibration für die Maschine.
Kann die Belichtungskorrekturkurve Qualität sicherstellen, wenn diese
ordentlich erstellt wurde und der Quellfarbraum aus dem PDF
berücksichtigt wird?
MfG
Claas Bickeböller
Am Freitag, 19.03.04, um 12:21 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Fronia,
Tobias:
Hallo Herr Bickeböller,
da halten wir es doch am Besten mit Radio Eriwan: In Prinzip schon!
Wir freuen uns sehr, wenn wir Daten nach ISO coated bekommen.
Voraussetzung
für eine anhaltende Freude auf allen Seiten ist aber, dass - auf
welchem
Wege auch immer - eine Begrenzung der maximalen Flächendeckung auf
unter 300
% für den Rollenoffset-Standard vorgenommen wird.
Ich bin nicht der geboren Reproide, habe mir aber sagen
lassen, dass
dies
mit einer, zugegeben aufwändigen selektiven Bildkorrektur oder aber
eben mit
einem passenden Profil bei der Separation zu realisieren
ist. Dieses
Profil
kann aber, wie beschrieben, per Definition eben keines der frei
verfügbaren
ISO-Profile sein, höchstens eines aus den
ISO-Charakterisierungsdaten
erstelltes..
Dies ist zwar nicht der Hauptgrund, aber ein zusätzlicher
Baustein in
der
Argumentationskette für unsere üblichen Vorgehensweise bei
periodischen
Objekten und Produkten mit einem sehr hohen
Qualitätsanspruch. Hier
greifen
wir trotz der bei uns sehr hoch aufgehängten
Standardisierung nach ISO
und
PSO auf individuelle Profile zurück, die wir gemeinsam mit unserem
jeweiligen Lithopartner (meist echte Profis) erstellen.
Dies passiert
in
Arbeitsteilung gemäß des jeweiligen Kern-KnowHow. Wir drucken auf
Original-Maschine und Papier so nah als möglich an PSO und
ISO heran
und der
Lithopartner sorgt für Messen, Profilieren und Proofen.
Grund für diese Vorgehensweise sind die bereits von Herrn Bugai im
anderen
z.Zt. laufenden Thread 'Kleine Umfrage...' erwähnten hohen
Toleranzen,
die
tatsächlich für den höchstqualitativen Bereich zu weit gefasst sind.
Umgekehrt treffen diese aber auf unterschiedlichste
Materialkombinationen in
Proof und Druck (Papier, Farbe, Gummiertücher..), mit denen eine
Unterschreitung der selben eben zu weit bezeichneten Toleranzen
schwierig
gestaltet. Hier wären die gleichen Toleranzen eben zu eng.
Das ist das tägliche Brot mit dem wir uns beschäftigen müssen. Daher
verstehe ich die Einstellung von Herrn Bugai als Kunden genauso wie
die der
FOGRA/bvdm/eci bei der Aufstellung der Normen. Ein Patentrezept für
eine
Lösung, um durchgängig nach ISO arbeiten zu können, habe ich daher
nicht.
Grüße aus der Heide,
T. Fronia
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Claas Bickeböller [mailto:claas@bbwerbung.de]
<Gesendet: Freitag, 19. März 2004 10:44
<An: eci(a)lists.transmedia.de
<Betreff: AW: [ECI] PDF/X-3 im Prinergy Workflow
<
<
<Hallo Herr Fronia,
<
<bedeutet das nun, dass man Ihnen am besten ISOcoated liefert
<oder dass Sie eigene Profile für Rollenoffset haben?
<
<MfG
<
<Claas Bickeböller
<
<Am Freitag, 19.03.04, um 10:35 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Fronia,
<Tobias:
<
<> Hallo Jan-Peter,
<>
<> vielen Dank für Dein Statement. Den Punkt mit der
Kommunikation kann
<> man
<> nicht genug betonen !!!
<>
<> Wir beispielsweise haben in unseren Rollen- und
Bogenoffsetmaschinen
<> durch
<> umfangreiche Maßnahmen ein so ähnliches Verhalten
anerzogen, dass es
<> bei uns
<> mit extra für die Rolle verminderten TWZ in den Daten
eine mittlere
<> Katastrophe geben würde. Die Kurven von
Rolle und Bogen
<unterscheiden
<> sich
<> bei uns wenn überhaupt nur in Nuancen, um den PSO auf geeigneten
<> Papieren
<> erreichen zu können.
<>
<> Spannender ist hier die Frage nach der maximalen
Flächendeckung bei
<> Daten
<> für den Rollenoffset, wenn nicht gerade Papiere eingesetzt werden
<> sollen,
<> die man Papiertyp 3 zuordnen würde. Die Profile für Papiertyp 1/2
<> beinhalten
<> maximale Flächendeckungen von 340 %. Daten und Proofs, die mit
diesen
<> Profilen aufbereitet werden, laufen Gefahr den PSO und
den MSD nicht
<> einzuhalten, die für den Rollenoffset
maximal 300 % FD vorsehen.
<>
<> Anwender im Lithobereich, die gern die geltenden
Standards einhalten
<> wollen,
<> aber nur über eine normale Ausstattung und KnowHow
verfügen, wären
<> somit
<> nicht in der Lage mit den Standardprofilen zu arbeiten. Das
<Erstellen
<> von
<> neuen Profilen aus den Charakterisierungsdaten mit den passenden
<> Parametern
<> ist sicherlich die beste Lösung, wird aber ebenso sicher
nicht von
<> allen
<> Lithopartnern so beherrscht, dass von einem voraussehbaren,
<> standardisierten
<> Workflow gesprochen werden könnte.
<>
<> Gruß, T. Fronia
<>
<>
<> Tobias Fronia
<> Leitung PrePress, Dipl.-Ing.
<> Neef + Stumme GmbH & Co. KG
<> Druck und Verlag
<> Schillerstraße 2
<> 29378 Wittingen
<>
<> Telefon: +49 (0) 58 31 23-188
<> Telefax: +49 (0) 58 31 23-100
<> mailto:t.fronia@neef-stumme.de
<>
<>
<>
<>
<> <-----Ursprüngliche Nachricht-----
<> <Von: Jan-Peter Homann [mailto:homann@colormanagement.de]
<> <Gesendet: Donnerstag, 18. März 2004 14:15
<> <An: eci(a)lists.transmedia.de
<> <Betreff: Re: [ECI] PDF/X-3 im Prinergy Workflow
<> <
<> <
<> <Hallo Herr Bickeböller
<> <Sie sollten ihre PDF/X-3 Datei auf jeden Fall mit einem
zusätzlichen
<> <Preflight (z.B. Acrobat 6 Pro) auf "Nur 4C Schmuck"
kontrollieren.
<> <
<> <Dann kann in Prinergy eine ICC-basierte Farbtransformtion
<> <ausgeschlossen
<> <werden.
<> <
<> <Von der PDF/X-3 Datei sollten sie weiterhin ein Proof mit dem
<> <Farbraumn
<> <des Output Intents erstellen, damit die Druckerei danach
<> <abstimmen kann.
<> <
<> <Im Vorfeld sollten Sie sich möglichst mit der Druckerei
<abstimmen, ob
<> <sie mit den Proofs von ihrem Rollenoffset-profil arbeiten kann)
<> <(TWZ in ihrem Profil, und in der Druckerei abstimmen)
<> <
<> <Viele Rollenoffsetdruckereien gehen davon aus, daß sie
<CMYK-Daten für
<> <niedrige Tonmwertzuwächse bekommen, und steuern mit
<Korrekturkurven im
<> <RIP dagegen.
<> <
<> <Wenn Sie jetzt schon mit einem Profil separieren, was die
<> <hohen Zuwächse
<> <im Rollenoffset aug SC-Papier berücksicht, wäre das doppelt
<gemoppelt.
<> <
<> <Colormanagement ist zu 70% Kommunikation zwischen
Datenlieferant
und
<> <Druckerei und zu 30% Anwendung von Profilen.
<> <
<> <:-) Jan-Peter Homann
<> <
<> <Claas Bickeböller schrieb:
<> <> Guten Tag Listenteilnehmer,
<> <>
<> <> ich habe ein kleines Verständnisproblem, bei dem ich hoffe,
<> <dass hier
<> <> versierte Prinergy-Anwender oder gerne auch andere
helfen
können.
<> <>
<> <> Die Situation:
<> <>
<> <> Fotos in ECI-RGB bearbeitet. Vor der Ausgabe manuell in
<> <Photoshop in ein
<> <> ICC-Profil
<> <> für Rollenoffset-Heatset auf Zeitungspapier bzw. SC-A
konvertiert.
<> <> Vektorobjekte in CMYK unprofiliert erzeugt.
<> <> Farbflächen in XPress 4.11 in CMYK angelegt, XPress CMS
<> <nicht verwendet.
<> <> PDF-X3 Datei über Distiller 6.01 erzeugt.
<> <> Output-Intent ist das CMYK-Profil, in das die Fotos
<> <konvertiert wurden.
<> <>
<> <> Weitergabe an Creo CTP-Belichter mit Prinergy-Workflow.
<> <> Es ist kein ICC-Profil der Druckmaschine vorhanden.
<> <>
<> <> Standardeinstellung des Prinergy-Refiners ist:
<> <> Profile verwerfen, in SWOP-ANSI konvertieren und dann mit der
<> <> kalibrierten Kurve für die jeweilige Maschine zu belichten
<> <> (Korrigieren Sie mich bitte, falls ich irre)
<> <>
<> <> Das bedeutet in meinen Augen, dass eine
<> <Farbraumtransformation stattfindet,
<> <> die nicht vorhersehbar ist, da der Output-Intent, der ja in
<> <diesem Fall
<> <> gleichzeitig der Quellfarbraum ist, unberücksichtigt bleibt.
<> <> Irre ich da? Kann Prinergy trotzdem korrekt transformieren?
<> <>
<> <> Wäre es im beschriebenen Fall nicht korrekt so vorzugehen:
<> <>
<> <> Output-Intent des PDF als Quellfarbraum. zu SWOP oder was
<auch immer
<> <> konvertieren und dann mit der Kalibration zu belichten
<> <> Output-Intent -> SWOP -> Kalibration -> Platte
<> <>
<> <> Würde man so vorgehen, ist dann nicht die
Belichtungskurve für
die
<> <> spätere Druckqualität verantwortlich (neben allen anderen
<> <Faktoren, die
<> <> aber in der Vorstufe nur schwer zu beeinflussen sind)?
<> <>
<> <> Welcher andere Workflow wäre zu empfehlen unter folgenden
<> <Voraussetzungen:
<> <> Kein DM-Profil vorhanden
<> <> ECI-RGB Anlieferung unerwünscht
<> <>
<> <> Was passiert, wenn ich ISOcoated liefere? Kann man damit auch
ohne
<> <> DM-Profil gute Ergebnisse erzielen, obwohl auf
Zeitungspapier
im
<> <> Rollenoffset gedruckt wird?
<> <> Welche Voraussetzungen muss die Druckerei bzw. der Belichter
<> <(Person)
<> <> erfüllen?
<> <>
<> <> Mein Gedanke dabei ist, den Farbraum möglichst lange
<> <möglichst groß zu
<> <> halten und ihn erst vor der Separation zu beschneiden.
<> <>
<> <>
<> <> Noch eine Frage. Wie wirken sich ICC-Profile bei
<> <FM-Rasterung aus? Kann
<> <> ich Standard-Profile verwenden?
<> <>
<> <>
<> <> Vielen Dank für Ihre Mühe.
<> <>
<> <> Mit freundlichen Grüßen
<> <>
<> <>
<> <> Claas Bickeböller
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