Hallo Liste! Guten Morgen Arthur!
habe das Wochenenede dazu nutzen müssen, Inkjet und Laser im RGB-Modus
beim Druck aus farbmanagement-fähigen Programmen heraus neu zu
profilieren. Und das bei etlichen
Papiersorten.
Beim abschließenden Vergleich der entstandenen Farbräume fällt mir auf,
dass alle Profile, gleich ob im perceptuellen oder im rel. farbmetr. RI
erst sehr spät mit der L-
Achse beginnen, also etwa bei 20 oder erst 35.
Ich habe daraufhin auf allen Papiersorten die Linearisierungscharts von
basICColor gedruckt und verglichen. Resultat: Es gibt dort einen Graukeil
aus R=G=B, der sehr fein
abgestuft ist. Den habe ich vermessen und die zu den RGB-Werten
zugehörigen L-Werte verglichen. Beim Inkjet ist es ja schon schlecht aber
beim Laser sogar katastrophal!
Aus anhängendem PDF mit einem Teil der Messwerte
(falls das aus der Liste rausgefiltert wird, ist es downloadbar von
www.ideecreativ.de/download/Messwerte aus RGB-Linchart.pdf (117kB)
kann man erkennen, dass bei C=M=Y von 100% bis 60% der L-Wert lediglich
von 9,9 bis 22 variiert, wobei L max (Weißpunkt) bei 95,5 liegt. Wenn also
de facto alle CMY-Werte
unterhalb von 60% mehr oder weniger absaufen, wie kann denn dann ein
Profil mit (Farb-)Differenzierungen in diesem Bereich berechnet werden?
Die Auswertung eines mitgedruckten Medienkeils würde wahrscheinlich noch
nicht mal den Alarmstatus heraufbeschwören weil ja doch anscheinend alle
dunklen Felder noch
(halbwegs) korrekt gedruckt werden.
Praktisch jede Profilerstellungs-Software arbeitet mit
Glättungsfunktionen, damit Ausreißer einzelner Werte nicht das ganze
Profil verderben. Ich vermute, dass diese
Glättungsfunktion zugleich alle nicht plausiblen Werte rauswirft. Und wenn
zwischen Eingansgwert (der Patches) und Ausgangswert (gemessener L-Wert
des Patches) derart große
Differenzen bestehen wie hier, dann schneidet dieser Programm-Mechanismus
diese Werte einfach ab!
Und damit haben wir bei RGB-Profilierung ohne RIP letztlich auch eine
Erklärung für folgende Punkte:
1.) Ohne Farbbegrenzung und Linearisierung (z.B. in einem RIP) kann durch
die vorbeschriebene Funktion der Farbraum in den Tiefen und die
Helligkeits-Dynamik stark
eingeengt werden.
2.) Diese Farbraumkompression fällt auf den ersten Blick fataler Wesie
kaum auf, weil die meiste Bild-Information in den Lichtern liegt und diese
trotz der Beschränkung
relativ gut differenziert gedruckt werden können.
3.) Weil große Teile des durch Werte darstellbaren Farbraums ungenutzt
bleiben können, führt dies besonders leicht zu Farbabrissen in weichen
Verläufen.
4.) Bei der Verwendung solcher RGB-Profile sollte aufgrund des meist
eingeengten Farbraums grundsätzlich der perceptive RI gewählt werden!
Da ich kein Spezialist für Profilierungssoftware bin, frage ich mal in die
Liste, ob man mein Statement so stehen lassen kann!
Herr Koch? ;-)) Herr Beisch?? ;-))
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Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
- Clemens M. Hürten -
IdeeCreativ Marketing & Werbung / Stuttgart
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