Hallo Herr Fronia,
bei verfahrensunabhängiger Datenhaltung 'automatisch' eingebaut,
sprechen die von Ihnen beschriebenen Umstände für eine in sinnvollem
Rahmen erfolgende inhaus-"Prozess-Anpassung" mit dem Ziel, den
Farbaufbau für den jeweiligen spezifischen Prozess zu harmonisieren.
Das gilt also auch für CMYK2CMYK.
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass im allgemeinen ein wenig
Vorsicht beim Zuweisen von Profilen vor allem bei 'Altdaten' geboten:
Das Zuweisen eines Profils an eine Bilddatei definiert zwar ein
bestimmtes "farbmetrisches Aussehen", sagt aber nichts über die
enthaltene Zusammensetzung der Farb-/Graubalance und Gesamtfarbsumme
aus. Ist also gleichbedeutend damit, dass sämtliche Soft- und
Hardproofs zwar eine farbliche Aussage definieren, aber keine Eignung
zugunsten von Prozess-Stabilität erkennen lassen, vor allem auch
untereinander bei verschiedenen Bilddaten.
Eine in sinnvollem Rahmen stattfindende
Farbaufbau-/Prozess-Harmonisierung kann, wie Sie auch schreiben, die
Notwendigkeit von Kompromissen in positivem Sinne beeinflussen.
Grüße, Andre Schützenhofer
Am 02.04.2004 um 17:16 schrieb Fronia, Tobias:
Hallo Herr Drümmer, hallo Herr Schäfer, hallo Liste,
schön dass wenigstens einer von den Bit-Verdrehern ( ;-) bitte nicht
persönlich nehmen...) auch an uns Drucker denkt. Wenn auch nur im P.S.
...
Ich möchte den Grund des Wunsches der Drucker nach einer einheitlichen
Separation nochmals verdeutlichen:
Ein unterschiedlicher Schwarzaufbau auf dem Weg von RGB zu CMYK-Daten
hat
logischer Weise in gleichen Farbtönen immer auch andere Anteile der
Buntfarben zur Folge.
Das bedeutet, dass ich bei identischen Bildern, die unterschiedlich
separiert wurden, ggf. deutlich unterschiedliche, z.T. gegenläufige
Reaktionen bei Schichtdickenveränderungen an der Druckmaschine
provoziere.
Auch wenn bei optimaler Abstimmung und Standardisierung diese
Lithographie
an der Druckmaschine nicht nötig sein sollte, wissen die realistisch
denkenden oder praxiserfahrenen Kollegen, dass dies immer noch die
Regel
ist. Fahre ich als ein also per Farbzonenschrauben-Verstellung in allen
Farben eine Seite im Druckbogen näher an das vorliegende Proof heran,
wird
es passieren, dass die darunter liegende Seite, die vor der
Schichtdickenveränderung in Bildbereichen einen identischen
Farbeindruck
enthielt, auf die Veränderung völlig anders reagiert. Somit passt dann
die
eine Seite besser zum Proof, die andere aber vielleicht noch
schlechter als
vorher. Resultat ist dann immer ein mehr oder weniger erträglicher
Kompromiss, nicht selten mit anschließender Diskussion bzw.
Reklamation.
Besonders anschaulich kann man das mit technischen Rastern
demonstrieren.
Wer also Lust und Zeit hat und über eine Druckmaschine verfügt, kann
sich
diesen Umstand sehr schnell veranschaulichen. Einfach eine Datei mit
wechselnden Balken aus zwei technischen Rastern, erzeugt mit
unterschiedlichen Separationen aus RGB-Daten (Tertiärfarben),
erstellen, die
bei Standardfärbung annähernd den gleichen (CMYK-) Farbton ergeben
(sollen).
Dann in die Druckmaschine gehen und etwas mit der Schichtdicke spielen.
Das Aha-Erlebnis ist sicher!
Gruß, T. Fronia
P.S.: Besonders interessant wird der beschriebene Effekt bei
Anlieferung von
CMYK-Daten aus mehreren Quellen, wie bei Magazinen mit redaktionellem
Teil
und Anzeigen aus aller Herren Länder...
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Olaf Drümmer [mailto:o.druemmer@callassoftware.com]
<Gesendet: Donnerstag, 1. April 2004 13:52
<An: eci(a)lists.transmedia.de; Wilhelm Schäfer
<Betreff: Re: [ECI] Zusammenhang von Profil und Separation
<
<
<Ganz allgemein sei hier angemerkt:
<
<- aus einem geraeteunabhaengig kodierten Farbwert entstehen durch
<Verwendung unterschiedlich erstellter (aber auf denselben
<Charakterisierungsdaten basierender) Ausgabeprofile unterschiedliche
<CMYK-Farbewertekombinationen
<
<- aus diesen jeweils unterschiedlichen CMYK-Farbewertekombinationen
<wuerde jedes der verwendeten Ausgabeprofile wieder (fast) die gleichen
<geraeteunabhaengigen Farbwerte generieren
<
<Zum Proofen kann also jedes der Ausgabeprofile verwendet werden (auch
<wenn zum Separieren unterschiedlich erstellte Ausgabeprofile verwendet
<wurden), solange es auf den gleichen Charakterisierungsdaten
<beruht (und
<nicht nachtraeglich editiert wurde).
<
<Sofern man in Bezug auf eine Standarddruckbedingung (also z.B.
<Papierklasse 1/2 nach ISO 12547-2 fuer den Offsetdruck)
<arbeitet, duerfte
<sich aus dem Stand die beste Konsistenz beim Proofen
<realisieren lassen,
<wenn man die von der ECI hierzu bereitgehaltenen Profile
<verwendet (also
<z.B. "ISO coated").
<
<Olaf Druemmer
<
<
<PS: Der Drucker hat es leichter, wenn alle Seiten in einem Druckjob
mit
<gleichem Schwarzaufbau erstellt wurden, man sollte also nicht
<ohne guten
<Grund unterschiedliche Profile zum Separieren einsetzen.
<
<
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci