lieber herr hürten,
ich bleibe bei meinem statement, dass die probleme in ihrem fall
struktur bedingt sind und keine schwächen von pdf bzw eines
icc-workflow.
um einen druck zu simulieren muß ich diese bedingungen kennen. es
ist, um in meinen worten zu bleiben " abenteuerlich", einfach irgend
einen generischen standard vorauszusetzen.
wenn ihnen die druckerei ein profil gegeben hätte oder sich zu einer
fogra papierklasse bekannt hätte, wäre dies auch gleichzeitig der
arbeitsfarbraum von in design. angelegte cmyk datensätze wären also
ohne weitere transformation im standard der druckerei.
nun zu eci rgb und idealisierten proof.
wenn ich aus eci rgb proofe, entscheide ich bei den
ausgabeeinstellungen ob der farbraum durch ein simulationsprofil im
gammut eingeschränkt wird.
ich persönlich halte nichts vom idealisierten proof, da er je nach
farbraum und gammut des proofers eben nicht in der lage ist, ein
druckergebnis zu simulieren.
diese ganze problematik hätte auch eine pdf x1 datei nicht gelöst,
denn die geht meines wissens nach davon aus, dass die cmyk prozess
angepasst sind und keine profilumrechnung weiter zu erfolgen hat;
falls dies nicht der fall sein sollte, wird herr homann dies
sicherlich korrigieren.
gruss
henrik schmidt
Hallo Herr Homann,
bin gerade vom Kunden zurück. Nur zwei Worte waren seine Antwort: Ohhh
Scheiße!
Wegen der angespannten Terminsituation suche ich tatsächlich nun nach einer
geeigneten Druckerei im Raum Stuttgart und werde mich neben dem Drucker an
den InkJet-Proofer und die Offsetmaschine stellen und nichts unkontrolliert
mehr durchlassen.
Die Rechtfertigungen, die der andere Drucker telefonisch äußerte (in meinem
Posting, das erst gegen 22:10 vom Server kam) zeigen, dass er Fehler nicht
einsehen kann. Ich kann einsichtigen Menschen nachsehen und eine zweite
Chance geben, aber nicht Menschen, die ihre Fehler nicht zugeben und
rechtfertigen.
Eine Aussage von ihm war noch: In dem von mir mitgelieferten Graukeil (aus
InDesign erzeugt) seien die untersten drei Stufen völlig zugelaufen.
Das bedeutet nichts anderes als dass er selbst einen 80% Ton noch hat
absaufen lassen! Warum sollte ich da noch eine zweite Chance geben?
Aber viel interessanter ist der hier von Ihnen und Herrn Schmidt diskutierte
Sachverhalt, der mit meiner "abenteuerlichen" Arbeitsweise, meiner Anfrage
vor rund einer Woche hier betr. des zu wählenden CMYK-Arbeitsfarbraums in
InDesign und dem ECI-Workflow massiv zu tun hat:
Im ursprünglichen Layout in InDesign befanden sich ECI-RGB-Bitmaps und in
CMYK angelegte EPS-Daten, Schlagschatten und andere grafische Elemente in
CMYK.
InDesign verlangt nun, ein Profil für den CMYK-Arbeitsfarbraum auszuwählen.
Leider ist jeder CMYK-Arbeitsfarbraum letztlich geräteabhängig und nicht,
wie ich es wünsche, medienneutral.
Dazu kommt das Problem, dass ich ja auf meinem Proofdrucker sowohl einen
normalen Simulationsproof einer Druckmaschine mit deren Profil erstellen
will sondern auch den sogenannten "idealisierten ECI-Proof", der den Gamut
des Proofdruckers voll ausnützen kann.
Um auch betr. der CMYK-Daten keine Farbraum-Einschränkungen hinnehmen zu
müssen, habe ich folglich das Papierprofil des Proofdruckers als
CMYK-Arbeitsfarbraum gewählt. Zusätzlich verwendet InDesign / Adobe auch
noch den unklaren Begriff des "Dokumenten-CMYK".
Hiermit wiederhole ich meine Frage von letzter Woche:
Welches CMYK-Profil soll ich denn in InDesign zur Beschreibung des
CMYK-Arbeitsfarbraum verwenden, wenn ich einerseits optimale Darstellung
beim idealisierten ECI-Proof erreichen will und andererseits aber auch
bestmögliche Druckdaten einer Druckerei zukommen lassen will und zusätzlich
auch bestmöglich einen Simulationsproof erstellen können will????
In einem früheren Auftrag an die besagte Druckerei brachte die Verwendung
des SWOP-CMYK-Profils als Zielprofil für die Druckdatenerstellung gute
Ergebnisse, allerdings auf einer Indigo E-Print.
Also nahm ich an, dass diese Druckerei die Daten ebenso gut für ihre
Offsetmaschinen anpassen könnte und habe auch dieses Mal wieder das
SWOP-Profil verwendet.
Der Proofdruck, den ich der Druckerei zusandte, war ein idealisierter
ECI-Proof, denn woran sollte sich die Druckerei denn sonst orientieren, wenn
sie mir schon kein Maschinenprofil für die Separation und zum
(Simulations-)Proofen zur Verfügung stellt?
Wenn der idealisierte ECI-Proof das bestmögliche Druckergebnis aus den
vorhandenen Daten auf dem großen Farbraum des Proofdruckers ergibt, ist dies
doch eine optimale Orientierungshilfe für die Druckerei!
Ich hätte auch das SWOP-Profil auf dem Proofdrucker simulieren können. Aber
dann wird die Sache zusätzlich unklar, weil man nicht mehr wissen kann,
welcher Effekt beabsichtigt und welcher auf das SWOP_profil zurückzuführen
ist.
----- Original Message -----
From: "Jan-Peter Homann" <homann(a)colormanagement.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Wednesday, June 19, 2002 7:56 PM
Subject: Re: [Eci] Peinlich: Kind is trotz aller Sorgfalt in Brunnen
gefallen - Ursachenforschung // DRINGEND!!!
Hallo Herr Hürten
Was die Reklamtion betrifft, können Sie auf jeden Fall darauf bestehen,
daß die
Druckerei die Maschine hätte anhalten müssen um
sie zu benachrichtigen wie
weiter verfahren werden soll.
Sehe ich auch so.
Ansonsten ist ihr Workflow recht ungewöhnlich.
Siehe Erläuterung oben. Mag sein, dass "ungewöhnlich". Aber wie verflixt
noch mal geht's den "richtig"???
Wenn Sie CMYK Daten inkl. Proof an die Druckerei ausliefern, kann man
davon
ausgehen, daß exakt diese Daten geprooft wurden,
und der Proof
farbverbindlich
sein soll.
Siehe oben = idealisierter ECI-Proof
Insbesonders muß dann das Referenzprofil in der
Proof-Software mit
dem Output Intent in der PDF/X Datei übereinstimmen.
Dann wäre es ein Simulationsproof eines SWOP-Druckers gewesen. Das kann aber
auch nicht Sinn der Sache sein, oder gar hilfreich sein.
Sowie ich Sie verstanden habe, haben Sie ihre Datei aber nach SWOP
gewandelt
und in der BEST Software mit dem dort vorhanden
Refernzprofil geprooft.
Von
daher gibt es dort einen Bruch in ihrem
Colormanagement Workflow.
Nein! Bitte lesen Sie mein Statement am Anfang dieser Mail-Antwort.
Die Möglichkeit, daß ihre PDF/X-3 Datei im RIP automatisch auf eine CRD
umgerecht wurde, würde ich eher für unwahrscheinlich halten.
Zur weiteren Fehlersuche würde ich erstmal bei Farben, die in der PDF/X
Datei
nur aus ein, zwei oder CMYK-Farbanteilen bestehen
im Druck mit einem
Fadenzähler kontrollieren, ob dies dort auch so ist. Wenn die Farben dort
anders sind, dann hat auf jeden Fall irgendeine Wandlung gegriffen.
Verstehe ich nicht ganz. Aber drei Dinge sprechen Bände:
1.) Die Einlassung des Druckereichefs, er würde auf dem Graukeil, der aus
InDesign erzeugt wurde, die unteren drei Stufen völlig schwarz gedruckt,
zeigt doch, dass ihm mindestens klar gewesen sein musste, dass er Schrott
drucken würde.
2.) In einem Logo ist eine Farbe mit 100% Gelb und 7% Magenta definiert. Der
Vergleich der Farbe mit einem Farbwerteatlas zeigt, dass wohl eher mit 20%
bis 25% Magenta bei 100% Gelb gedruckt wurde. Diese Abweichung lässt sich
weder mit dem von mir verwendeten Workflow noch mit irgendeinem Punktzuwachs
erklären.
3.) In einem Logo ist eine Farbe mit 100% Gelb und 100% Magenta definiert
(HKS14). Mit einem Fadenzähler 10-fach konnte ich eine Verschwärzlichung mit
ca. 5% bis 10% erkennen.
In Zusammenarbeit mit der Druckerei müßten Sie dann klären, ob diese
Wandlung
bewußt vorgenommen wurde (z.B. SWOP auf ein
Standard EURO-CMYK) oder ob
die
Druckerei eigentlich davon ausging, daß die
CMYK-Daten 1 zu 1 gedruckt
wurde.
Naja, SWOP auf Euro-CMYK wäre ja ganz in meinem Sinne gewesen. Aber es ist
doch wohl eher unwahrscheinlich, dass bei einer solvchen Wandlung derartige
Abweichungen entstehen!
Sollten die Daten laut Fadenzähler 1 zu 1 rüber gekommen sein,
Wie??? Wie kann ich das mit einem Fadenzähler feststellen?
so können Sie
Anzweifeln, daß die Druckerei im Rahmen des Standards gedruckt hat. Da Sie
wahrscheinlich keinen Druckkontrollstreifen mehr auf ihrem Objekt haben,
gibt
es folgende weiteren Möglichkeiten:
1. Sie lassen einen Proof mit Medienkeil CMYK anfertigen und
kontrollierenam ,
ob dieser Proof korrekt erstellt wurde. Dann
vergleichen Sie nochmals
Druck und
Proof. Wenn sich da jetzt größere Abweichungen
zeigen dann können Sie mit
einem
Spektralphotometer die Farben auf dem Proof und
dem Druck vergleichen.
Gemäß der Publikation "CIELab Schwankungstoleranzen für den
Digitalprüfdruck
und Auflagendruck" vom bvdm kann man dann
eine Aussage machen, ob
reklamierbare
Grenzen überschritten wurden oder nicht.
Ich besitze (noch) keinen Medienkeil CMYK. Aufgrund der Aussagen des
Druckereibesitzers (der selbst gedruckt hat) gehe ich davon aus, dass solche
Versuche in einer endlosen Iterationsschleife verlaufen würden, da er ja
offen abgelehnt hat, für eine konstante Druckqualität sorgen zu wollen bzw.
zu können.
2. Sie lassen eine Seite nochmals mit Druckkontrollstreifen und gleicher
Farbgebung drucken. Wenn die Zuwächse und Volltonfarben gemäß
"ProzessStandard
Offsetdruck" vom bvdm innerhalb der
Toleranzen liegen, tragen sie die
Kosten
für den Testdruck und Sie müssen auch den Druck
des Prospekts akzeptieren.
Ansonsten muß die Druckerei nochmals nachdrucken und die Kosten für den
Testdruck tragen.
Soviel für heute aus Berlin
Jan-Peter Homann
Gerade fällt mir durch Kontrolle mittels Fadenzähler auf, dass noch mehr
schief geagngen sein muss: Die Schriftfarbe schwarz wurde grundsätzlich bunt
aufgebaut! Ich kann deutlich noch eine nicht vollständig zugelaufene
Rasterung erkennen. Mir ist das nur deshalb nicht sofort aufgefallen, weil
mit 80er Raster gedruckt wurde.
Wenn schon schwarze Schrift als CMYK gedruckt wird, dann hätte der Drucker
dies spätestens auf den Druckplatten sehen können. Und es zeigt, dass massiv
etwas falsch gelaufen ist.
Ganz nebenbei: Der 4-Seiter wurde falsch beschnitten und dann richtig
gefalzt, sodass nun die Deckseite aus Seite 1 und 2 an der Längsseite um 3mm
vorsteht gegenüber der darunter liegenden Seite.
Die Klärung von drei Fragen ist mir jetzt besonders wichtig, hier in der
Liste:
1.) Hätte eien Druckerei, die sich mit Farbmanagement auskennt, aus meinen
Druckdaten ein brauchbares Druck-Ergebnis erzielen können?
2.) Welches Profil soll ich in InDesign als CMYK-Arbeitsfarbraum definieren,
wenn ich die oben anfangs beschriebene Zielsetzung habe?
3.) Welches CMYK-Zielprofil sollte ich wählen, wenn die Druckerei kein
CMYK-Profil bereit stellt? Eine "generisches Profil" oder ein zum Papier
passendes FOGRA-Profil oder gar mein Proofer-Papierprofil?
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
Fon 0711 - 9 01 87 65 - Mobil 0170 - 38 58 079
www.ideecreativ.de
"Clemens M. Hürten" wrote:
>
>
>
> Die Druckerei erhielt meinen Laser-Proof zur Kontrolle mitgeliefert.
>
>
>
> Das Layout wurde in InDesign 2.01 erstellt. Alle Bilddaten in ECI-RGB
mit
> eingebetteten Profilen. Alle anderen Farben
wurden als Prozessfarben
> angelegt (Grafiken, Logos, Schlagschatten etc.)
> Als CMYK-Dokumentfarbraum und Arbeitsfarbraum hatte ich (gemäß meines
> früheren ungeklärt gebliebene Postings hier) das BestProofer-CMYK-Profil
> angegeben. Kein CMYK-Objekt besitzt ein eingebettetes oder zugewiesenes
> Profil.
>
> ...
>
> Die Datei wurde durch "Druck in Postscript-Datei" im überwachten
> Distiller-Ordner als PDF erstellt. Hierzu habe ich die JobOption
> "PDF-X_Distiller4" gewählt, die beim Callas PDF-Inspector dabei ist.
>
> Als Transformationsprofil (Zielprofil habe ich das SWOP coated CMYK
Profil
> gewählt, weil die Druckerei kein Profil
beistellte und SWOP einen
größeren
Farbraum
hat, als Euroskala ...
> Der Quellfarbraum war auf Dokument-CMYK eingestellt.
> Der RenderingIntent war auf "Wahrnehmung" eingestellt.
> Als Drucker habe ich "Postscript-Datei" gewählt und als PPD die
> Distiller-PPD
>
> Die Postscript-Datei landete dann im überwachten Ordner des Distiller,
der
> mit den o.g. PDF-JobOptions arbeitete.
> Anschließend habe ich den PDF-Inspector drüber laufen lassen und als
PDF-X3
> mit eingebettetem Profil gespeichert.
>
>
>
> >
> > Bei der Übergabe an die Druckerei ist es übrigens wesentlich sicherer
ein
> > PDF/X-1a Prüfkriterium zu verwenden
>
> Es wurde nur mitgeteilt, dass die Datei nicht X-1 konform ist. Es gab
> allerdings keine einzige Fehlermeldung in dem dann ausgedruckten Report.
Bei
den
Bilddaten steht Tatsächlich angewendeter Farbraum: CMYK (DeviceCMYK)
Eine PDF-X3-Probe ergibt (natürlich) keine Fehlermeldungen.
--
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