Hallo Herr Imhof,
wer behauptet denn, dass das Adobe-RGB heute "bei allen Herstellern vom
Input bis Output" "üblich" ist???
"Üblich" und gemäß ISO genormt ist jedenfalls D50 für den Printbereich,
wogegen Adobe-RGB D65 beinhaltet. Und bis einschließlich ECI-RGB geht
man in der Printwelt seit Mac's Zeiten von einem Gamma von 1,8 aus
wogegen Adobe-RGB 2,2 beinhaltet.
Die Aktivitäten der ECI sowie der Verbände BVD, FOGRA, UGRA etc. ist es
zu verdanken, dass es sowohl betr. der Standard-Profile als auch betr.
der Workflows (PDF-X) Normierungen gibt, bzw. diese sich beginnen,
allmählich durchzusetzen. Bis zum heutigen Tage arbeitet gemäß meiner
Erfahrungen immer noch ein viel zu kleiner Teil der Druckereien nach
"Haus-Standards" und wursteln vor sich hin.
Und bis heute ist Farbmanagement und Farb-Workflow offensichtlich immer
noch nicht Ausbildungsgegenstand bei den Mediengestalteren /
Grafik-Designern! Jedenfalls habe ich bisher jedem freiberuflichen
Grafiker, den ich beauftragte, erst mal die Farb-Settings erklären
müssen und die entsprechenden Profile übergeben. Anderenfalls waren die
Farben mehr Glückssache.
Problematisch und kontraproduktiv ist unter diesem Blickwinkel
(Durchsetzung von Standardisierungen), wenn ständig neue Dinge
"erfunden" werden, wie jetzt das "Photogamut-RGB". Es mag unter
technischen Betrachtungen überragende Vorteile haben, dient aber den
"ewig Gestrigen" nur als Vorwand, Farbmanagement und empfohlene, sichere
Farb-Workflows stets als "nicht ausgegoren" abzutun.
Das heißt nicht, dass ich Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen wäre.
Aber man muss auch die Durchsetzung von Standardisierungen im Auge
behalten. Wenn man dauert etwas ändert (und zwar etwas so Wesentliches
wie den RGB-Arbeitsfarbraum), dann verhindert das eher
Standardisierungsbemühungen.
Sicher kann man nach weitgehender Einführung der Standardisierung die
Standards wieder verändern und das muss man auch, um neuen, besseren
Techniken Rechnung zu tragen. Aber bitte möglichst nicht, während man
noch um die Einführung von Standrads kämpft.
In diesem Zusammenhang erneut der leise Vorwurf, warum man ECI-RGB denn
so gestaltet hat und nicht auf die sinnvoll druckbaren Farben beschränkt
hat. Gut, man hatte damals noch keine hochpigmentierten Offsetfarben,
aber etwas dichter an Photogamut-RGB hätte der ECI-RGB-Farbraum schon
heran-definiert sein können.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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Am Friday, August 08, 2003 8:25 AM schrieb Primo Imhof
<epp.imhof(a)smile.ch>ch>:
Zum Thema DVS Plus und PhotogamutRGB:
Für Photoshop 4 und 5 haben wir Anno Domini
eine eigene Farbwelt- Parameter RGB und Parameter CMYK
Entwickelt, inklusive Elchtest mit Keilen und so hervorragende
Resultate erzielt.
(Haben noch einige CDs für allfälliges Anschauungsmaterial)
Jedoch kein Schwei... bis auf zwei Ausnahmen in 5 Jahren
konnte oder wollte mit diesem Farbraum umgehen.
Durch diese gemachten Erfahrungen darf ich Heute sagen,
es macht keinen Sinn RGBs hin und her zuzuweisen und
zu konvertieren darum bin ich der Meinung,
es gibt zur Zeit nur zwei Möglichkeiten einen Sinnvollen
digitalen Workflow zu benutzen:
1.Wir zwingen Geräte- und Softwarehersteller zum Einfügen
vom ECI-RGB
2. Wir benutzen künftig im ganzen Verarbeitungs-
prozess, vom Input bis zur Separation das heute bei den Herstellern
übliche Adobe RGB.
Mit digitalen Grüssen
Primo W. Imhof
Fotostudio EPP
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epp.imhof(a)smile.ch
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