Hallo Herr Flachsbart,
die Begriffe Drucktabelle und Prooftabelle definieren sich über die Rendering Intents:
Rendering Intent 0 (Perceptual) beschreibt die Drucktabelle, da dieser Intent ja im
wesentlichen für die Farbseparation gedacht ist. Verwendet wird die interne Tabelle BToA0,
also PCS to Device. Die inverse Tabelle AToB0, also Device to PCS, beschreibt dann die
inverse Farbseparation. Diese Tabelle wird beim Proofen nicht verwendet. Ihre Anwendung
findet sie bei einer Prozesskonvertierung, wenn man z.B. vom Offset zum Tiefdruck
konvertieren möchte und dabei das Gamut Mapping des ersten Prozesses im Rahmen des
Möglichen rückgängig machen möchte.
Rendering Intent 1 (Relative Colorimetric) oder 3 (Absolute Colorimetric) beschreiben die
Prooftabelle, da dieser Intent im wesentlichen für das Proofing gedacht ist. Verwendet
wird auf der Eingangsseite die Tabelle AToB1 (+ MediaWhitePoint) des Druckprozesses und
auf der Ausgangsseite die Tabelle BToA1 des Proofdruckers.
Die Begriffe Prooftabelle und Drucktabelle mit der Transformationsrichtung in Verbindung
zu bringen ist m.E. nicht korrekt.
Bei der Bearbeitung von Profilen in Printopen wirkt die Tonwertmodifikation auf die Druck-
und Prooftabellen gleichermaßen. Hier wird eine prozessabhängige Korrektur vorgenommen wie
sie z.B. notwendig ist, wenn der Offsetdruck statt eines Tonwertzuwachses von 16% im
Mittelton nur noch 13% im Mittelton hat. Diese Korrektur wird sowohl in die AToBx als auch
invers in die BToAx Tabellen eingerechnet. Über alles gesehen verändert sich also nichts -
wenn Sie neu separieren und dann proofen sind die Ergebnisse identisch zum Stand vor der
Korrektur.
Die Graubalance-Korrektur und die globale Gradationskorrektur wirken nur in den
Ausgabeteilen (BToAx) der Profile und zwar getrennt einstellbar für Druck und Proof. Hier
werden unzulänglich des Prozesses oder geschmackliche Änderungen des Anwenders korrigiert
bzw durchgeführt. Diese Wirken sich dann direkt beim Proof oder Druck aus. Die Änderungen
in der Drucktabelle sieht man im Proof aber nur, wenn mann die Daten vorher neu separiert.
Die Änderungen in der Prooftabelle sieht man dagegen sofort.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Product Center Prinect S-PN-RD11
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com <mailto:Guenter.Bestmann@Heidelberg.com>
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Bernd.Flachsbart(a)koehler-lippmann.de
[mailto:Bernd.Flachsbart@koehler-lippmann.de]
Gesendet: Freitag, 8. August 2003 09:01
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Antwort: AW: [ECI] Printopen - Doofer Denkfehler?
Hallo Herr Bestmann,
können Sie bitte in diesem Zusammehang noch mal den PrintOpen
Sprachgebaruch "Drucktabelle" bzw. "Prooftabelle" aufklären. Ich war
bisher davon ausgegangen, dass "Drucktabelle" = PCS->Device (BToA) ist
und "Prooftabelle" = Device->PCS (AToB)...
Ihrer Erklärung entnehme ich, dass sich die Begriffe eher auf die
Rendering-Intents beziehen?
Bei der Modifikation von Profilen war ich auch schon oft von den
Ergebnissen verwirrt, da nicht wirklich klar ist, auf welche internen ICC
Tabellen die Modifikation von z.B. "Globale Gradation" in
"Drucktabelle"
bzw. "Prooftabelle" wirkt.
viele Grüße,
Bernd Flachsbart
--
Graphic Group:
Köhler & Lippmann Medienhaus GmbH
Technischer Leiter / Prokurist
PGP-ID: 5AE46F60
Hinter dem Turme 12 38114 Braunschweig
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http://www.koehler-lippmann.de
"Bestmann, Guenter 3887 S-PN-RD11" <Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com>
Gesendet von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
08.08.2003 08:29
Bitte antworten an eci
An: <eci(a)lists.transmedia.de>
Kopie:
Thema: AW: [ECI] Printopen - Doofer Denkfehler?
Hallo,
noch zur Ergänzung:
Die Gamut Mapping Einstellungen wirken nur in der Separationstabelle
(Rendering Intent 0, Perceptual). Um diese Änderungen im Proof sichtbar zu
machen, muss man vorher seine Daten neu separieren. Die Proof-Tabellen
(Rendering Intent 1 und 3) werden durch die Gamut Mapping Einstellungen
nicht beeinflußt. Die inverse Separationstabelle macht übrigens das Gamut
Mapping rückgängig, so dass eine Hin- und Rücktransformation im
wesentlichen wieder zum alten Ergebnis führt (ausgenommen Farben
Out-of-Gamut, die werden begrenzt).
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Product Center Prinect S-PN-RD11
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens Beisch [mailto:c.beisch@yxymaster.com]
Gesendet: Donnerstag, 7. August 2003 23:37
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] Printopen - Doofer Denkfehler?
Hallo,
die Gamut-Optionen beziehen sich lediglich auf perzeptiv in der
Richtung PCS -> Device. Folglich ist bei Device -> PCS oder bei relativ
/ absolut nichts sichtbar. Das ist so völlig korrekt.
Gruß,
Clemens Beisch
Am Donnerstag, 07.08.03 um 23:15 Uhr schrieb Ingmar Petersen:
Hallo Liste!
Zuerst einmal vielen Dank fuer die Tipps bezueglich der Nikon D1H.
Habe "fuer" den Fotografen mal das Handbuch gelesen
und bin jetzt mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Ich habe allerdings schon wieder ein neues Problem,
und das ist so grundlegend, dass hier Selbstzweifel aufkommen.
Mit den Charakterisierungsdaten der Fogra hatte ich
das Referenzprofil des Druckprozesses erstellt - hier 150 g/m2
gestrichen.
Desweiteren erstellte ich ein Profil fuer den Plotter (HP 5542).
"Angesteuert wird mit einem Matchprint-Rip Version 2.6..
Jetzt haben wir allerdings zwei weiteres gestrichene Papiere (75 und
90 g/m2)
im Programm, fuer die ich ein weiteres Referenzprofil erstellen
moechte.
Nun lade ich erneut die Charakterisierungsdaten in Printopen
und veraendere vor der Profilkalkulation einige Optionen,
wie z.B. unter den General Settings - desaturieren,
oder komplett anderes Gamut Mapping.
Und was passiert? Nix.
Ich habe quasi alles komplett "verzehrt",
und es ist keine Veraenderung zu dem vorher mit Standardeinstellungen
erstellten Profil fuer 150 g/m2 zu sehen.
Wo ist mein Denkfehler?
Erneutes Danke in Voraus.
Ingmar
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