Hallo Zusammen,
hier ein paar Infos zu der Problematik Optische-Aufheller in den Papieren
und Profileerstellung.
Unsere Kollegen in der USA meldeten uns immer, daß mit den in BESTColor
mitgelieferten PapierProfilen das Papierweiß zu dunkel simuliert wird.
daraufhin haben wir versucht den Fehler bei uns nachzustellen und hatten
keinen Erfolg, erst, las wir Rferenzprofile aus den Staaten verwendet haben
hatten wir genau diesen Effekt. Wo liegt das Problem: in den Staaten werden
ca. 90% aller Profile mit UV-Filter gemessen wärend hier in Europa meistens
(so auch bei uns) ohne jeden Filter gemessen wird. Der Cross-Test mit
verschieden gemessenen Profilen führte zu folgendem Ergebnis:
bei Benutzung von Profilen, die gleich gemessen wurden (mit oder ohne
UV-Filter) ist das Ergebnis i.O.
Benutze ich jedoch Profile die unterschiedlich gemessen wurden erhalte ich
eine falsche Papierweißsimulation.
Unser Resume daraus ist, daß wir wohl in Zukunft beide Arten von Profilen
liefern müssen ode rzumindest auf Anfrage erstellen mussen. Den UV-Filter
kann man auch sehr gut mit der PrintOpen rechnerisch simulieren, was eine
Doppelmessung nicht erforderlich macht.
BESTe Grüsse
Ulf Großmann
-----Original Message-----
From: klaus-pemoeller(a)t-online.de [mailto:klaus-pemoeller@t-online.de]
Sent: Thursday, May 31, 2001 9:39 PM
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: Re: AW: [Eci] Papierton
Hallo Freunde der "Schwarz(bunt)en Kunst"
Heute hatte ich Besuch von der Papier Union.
Hab die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und die
Frage nach optischenaufhellerfreiem Papier gestellt.
Antwort:
Es gibt so gut wie kein Papier ohne optische Aufheller.
Macht ja auch nicht so viel Sinn, da die Druckwelt
möglichst weißes Papier, möglichst günstig einkaufen möchte.
Ob dem Problem, wie von Herrn Schützenhofer beschrieben, beizukommen
ist, kann ich auch nicht beantworten.
Ich denke auch daß andere Verschiebungen entstehen.
Einen oder mehrere Versuche ist es wert.
mfG
k.pemöller
p.r.o.medien hamburg
Widmer Erwin schrieb:
Sehr geehrter Herr Schützenhofer,
Offenbar haben Sie auf Ihr erstes Mail keine Antworten
erhalten. Ich habe
mit Ihrer Problematik keine praktischen
Erfahrungen und
kann schlecht
abschätzen, ob es mit Ihrer vorgeschlagenen
Methode möglich ist die
Fehlmessungen, die durch die optischen Aufheller im Papier
verursacht
werden, mathematisch zu korrigieren. Meine
Erfahrungen bei anderen
Fehlleistungen der Spektralfotometrie ist derart, dass
solche mathematischen
Korrekturen zumindest neue Fehler verursachen,
aber
normalerweise nicht
empfehlenswert oder gar unmöglich sind.
Man müsste das Problem dort anpacken, wo es entsteht. Das
heisst, für
Testdrucke für die Profilherstellung sollte
Papier
verwendet werden, das
keine optischen Aufheller enthält. Ob dieses
Vorgehen
praktikabel ist, weiss
ich nicht.
Bei Farbmessungen für die Farbherstellung gibt es in den
entsprechenden
Normen eine Vorschrift über das zu verwendende
Papier. Es
muss unter anderen
frei von optischen Aufhellern sein. Ob es
drucktechnisch
sich wie ein
Auflagepapier verhält, müsste geprüft werden.
Dieses Papier
besitzt die
Bezeichnung APCO II/II. Es wird für die
Druckfarbenhersteller von der Ugra
spezifiziert, eingekauft und kontrolliert. Dort
könnte
solches Papier auch
bezogen werden.
Mit freundlichen Grüssen:
Erwin Widmer
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ASchuetzenhofer [SMTP:as@klartext-online.de]
> Gesendet am: Montag, 28. Mai 2001 11:07
> An: eci(a)lists.transmedia.de
> Betreff: [Eci] Papierton
>
> Hallo zusammen,
>
> ich habe eine Bitte an alle Entwickler, Programmierer und
> Profilerstellungsprogrammhersteller: Bitte überprüfen Sie folgende
> Überlegungen auf Richtigkeit und Anwendbarkeit.
>
> Es geht um die optischen Aufheller, die die Meßwerte bei hellen
> Offsetpapieren verfälschen. Solange es noch keine
Möglichkeit gibt,
> "bereinigte" LAB-Werte zu erhalten
und es dahingehend noch keine
> Lösungen gibt, könnte man ein Verfahren anwenden wie nachfolgend
> beschrieben. Allerdings stützt sich dieses Verfahren auf
Überlegungen,
> die verifiziert werden müssen.
>
> Also: Da ja nach dem Messen der Charts zur
Profilerstellung die Meßwerte
> durch den Einfluß von optischen Aufhellern
bei
entsprechend behandelten
> Papieren vor allem in den Lichtern und
Vierteltönen und
das Papierweiß
> selber einfach zu blau sind, geht das
Profilerstellungsprogramm folglich
> von blauem Papier aus. Aufgrund dieser Werte
wird dann für die
> Berechnung der Rendering Intents auf Absolut Weiß die
Papierfärbung
> herausgerechnet. Durch den Whitepoint-Tag
wird dann nachher bei
> gewünschter Papiertonsimulation die Papierfarbe
wiedereingerechnet, was
> auch alles gut funktioniert - solange das
betreffende
Papier auch blau
> wäre.
>
> Da das Papier aber weiß ist und oft gerade durch den Einfluß von
> optischen Aufheller "noch weißer" erscheint, könnte man den
> Whitepoint-Tag auf z.B. L=X, a=0 und b=0 ändern, was aber
vor allem
> deswegen problematisch ist, da intern bei
der Berechnung
der Rendering
> Intents und auch bei der Separation von z.B.
L=X, a=1 und b=-5
> ausgegangen wird, also trotzdem von LAB nach CMYK rechnet
als ob man auf
> blauem Papier mit den Werten L=X, a=1 und
b=-5 druckt,
ungeachtet der
> Änderung des WPTags.
>
> Folglich sind die Werte, die laut Profil den Werten
> L=0,1,2,...,98,99,100 zugeordnet sind, entgegengesetzt zu blau
> verschoben, da blaues Papier aus dem Gesamtfarbraum
herausgerechnet
> wurde. Die Graubalance im Profil ist meiner
Meinung nach
auch keine
> wirkliche Graubalance, sondern beschreibt
einfach nur die
Werte, die
> nach dem Berechnen nach D50 stehenbleiben,
also eine
Graubalance, die
> nur für den LAB-Wert L=100, a=0 und b=0 als
Weißpunkt bei
Betrachtung
> unter 5000 Grad Kelvin Gültigkeit hat -
blaues Papier in
diesem Fall
> vorausgesetzt.
>
> In der Praxis kann man bei sehr hellen Offset-Papieren mit einem
> Weißpunkt von absolut Weiß sehr gut leben. Bei hellen
Proofpapieren ist
> meistens jegliche Papiertonsimulation
sowieso schon
zuviel, egal ob blau
> oder andersfarbig. (Meiner Meinung nach wird
das L
generell etwas zu
> "dunkel" gemessen.)
>
> Aufgrund von einigen Tests vermute ich, daß bei der
Herausrechnung des
> Papiertons das Feld verwendet wird, welches
im Target den
CMYK-Wert
> 0-0-0-0 hat. Ich vermute ebenso, daß das
Papierweiß
prinzipiell in etwa
> genau umgekehrt herausgerechnet wird wie es
nachher wieder
> hineingerechnet wird. Ebenso vermute ich (in diesem
Zusammenhang nicht
> zwingend relevant), daß der Einfluß von
optischen
Aufhellern auf die
> Meßgeräte sich densitometrisch verhält, also
umgekehrt
proportional zur
> Flächendeckung durch das Raster. (Man hat ja
überall wo
Farbe ist 100%
> Deckung, den Halbton sieht ja nur das
menschliche Auge.
Also wird immer
> nur prozentual soviel optischer Aufheller
reflektiert,
wie nicht durch
> das Raster bedeckt wird - bei 40%
"echtem" Rasterton auf
dem Papier
> genau 60%, bei 30% wären es 70%,
letztendlich so, als ob
blaues Papier
> dort wo keine Rasterpunte sind
durchscheint.)
>
> Das alles bringt mich auf folgenden Gedanken: wenn für die
> Herausrechnung des Papiers der dem im Target zugeordnete Wert
> CMYK=0-0-0-0 verantwortlich ist (wie für die Hineinrechnung), dann
> könnte man in der Meßdatei den daraus resultierenden
LAB-Wert nach der
> Messung einfach verändern - und zwar auf den
doppelten
Abstand von a=0
> und b=0 zu dem tatsächlich gemessenen
Weißpunkt.
Beispiel: wenn man a=1
> und b= -5 mißt, den Wert auf a=2 und b=-10
setzen und
alle anderen Werte
> unverändert lassen. Da LAB gleichabständig
ist, dürfte das für die
> Berechnung ohne Probleme funktionieren.
>
> Das Ziel ist es, nicht von tätsächlich gemessenem (verfälschtem)
> Papierton nach D50 zu rechnen, was die Verwendung von
blauem Papier
> voraussetzt. Es wird sonst ein Papierton aus
den Farben
herausgerechnet,
> der gar nicht vorhanden ist. Der Farbraum
tendiert
aufgrund der falschen
> Messung nach komplementär zu blau, was er
aber in
Wirklichkeit nicht
> darf. Für das Profil ist das Papier auch
blau und es wird
ganz normal
> nach absolut weiß aufgrungd blauem Papier
herausgerechnet. Der Farbraum
> bezieht sich weiterhin auf a=1 und b=-5.
>
> Falls das Berechnungsziel aber a/b = 0 sein soll,
verdoppelt man den
> Abstand zu 0, allerdings nur für die
Berechnung. Die
Meßwerte in den
> Farben bleiben wie sie sind mit
Papierfärbung a=1 und
b=-5. Wenn nun mit
> a=2 und b=-10 das Papier aus Werten, die
sich auf die
Hälfte der Distanz
> beziehen herausrechnet, müßte 0
herauskommen, man müßte
also das nur für
> das Meßgerät und Profilerstellungsprogramm
vorhandene
blaue Papier durch
> die Verdoppelung des Abstandes nach L=X und
a/b=0 auf neutral
> herausrechnen können. Man darf nachher nur nicht
vergessen, den jetzt
> noch blaueren Weißpunkt zu editieren, und
zwar auf a/b=0.
Das Ergebnis
> dürfte ein "echtes" D50 Profil
(falls man auch L auf 100
setzt) sein.
> Falls das funktioniert, könnte man das ganze
noch
insoweit verfeinern,
> indem man den gewünschten Papierton (falls
er nicht
komplett neutral
> sein soll) mit den falsch gemessenen Werten
so
verrechnet, daß richtig
> auf den gewünschten Ton herausgerechnet
wird.
>
> Meine bisherigen Versuche haben genau das ergeben. Es
müßte allerdings
> wissenschaftlich und mathematisch
verifiziert werden.
Falls es aber
> funktioniert, wäre es vielleicht eine
Möglichkeit mit
diesem Problem
> umzugehen, zumindest solange es keine
bessere Lösung gibt
- idealerweise
> von vorne herein korrekte
Meßwerte.Vermutlich ist die
Angelegenheit auch
> nicht so einfach wie von mir angenommen, da
man eventuell
spezielle
> Berechnungsalgorhytmen verwenden muß.
>
> Allerdings wäre dieses Verfahren für Anwender gut
geeignet, da sämtliche
> bestehenden Werkzeuge zur Verfügung stehen.
Es muß nur
die Meßwertedatei
> und nachher der Whitepoint-Tag im Profil
geändert werden.
(Allerdings
> beziehen sich die Profilerstellungsprogramme
auf z.T.
unterschiedliche
> Felder - das IT8 7/3 hat zwei Felder, die
für die Berechnung der
> Papierfarbe in Frage kommen.)
>
> Es wäre klasse, wenn diese Überlegungen entsprechend
überprüft werden
> können. Auf Feedback bin ich sehr gespannt,
bitte auch
wenn jemand meint
das das
alles Unsinn ist.
Grüße, Andre Schützenhofer << Datei: Card for ASchuetzenhofer >>
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