BOF schrieb:
Hallo Herr Schröder,
Sie schrieben an Frau Werner:
"ich vermute sie verwenden hahnemühle photo rag. auf diesen papieren ist mit
epson K2 und K3 tinten auch mit viel gutem zureden,
und matte black, kein dunkleres "grau" als ca. L 17,5 erreichbar.
das reicht für ein 4c schwarz auf pk2, also der simulation von ISOcoated bei
weitem nicht aus."
Da bin ich ganz anderer Meinung denn:
1. Der L-Wert des ISOcoated ist 16!
2. Das sind nur 1,5 Delta-E heller!
3. Die Toleranz in der ISO 12647-2 ist für Black: Delta-E 5!
Das reicht also für ISOcoated gut aus! [...]
Sie sprechen hier von 100% K. In ISOCoated/Fogra27 gibt es aber noch
wesentlich dunklere 4C-Töne, z.B. 100/100/40/100 mit L=11.
Ein System, dass in neutralen Tiefen nicht deutlich unter ca. L=14
kommt, ist IMO kaum für ISO-Coated-Proofs zu gebrauchen, selbst wenn es
die MK2-Prüfung besteht: Sie verlieren zu viel Tiefenzeichnung. So
mancher "Proof" mit diesem System mag zwar optisch ansprechend sein
(weil er z.B. die verrauschten Tiefen eines Digitalfotos kaschiert), im
Druck müssen sie aber mit bösen Überraschungen rechnen.
Ich würde auf jeden Fall vorher das Profil des Proofsystems mit der zu
simulierenden Druckbedingung in 3D Vergleichen (z.B. mit
http://iccview.de/) und kritische Bereiche anhand geeigneter Testbilder
oder Verläufe genauer unter die Lupe nehmen.
Falls aus irgendwelchen Gründen trotzdem Papiere mit nicht ausreichender
Tiefe zum Einsatz kommen sollen, würde ich auf den Proof-Anspruch
verzichten und diese "Präsentations-Prints" dann perzeptiv oder relativ
farbmetisch mit Tiefenkompensierung ausgeben.
Klaus Karcher