Sehr geehrter Herr Karcher,
Für mich ist der von Ihnen berechnete Wert X = Delta H ab
und heisst Farbtondifferenz. Das was Sie mit Delta H
bezeichnen ist nach meiner Meinung Delta h ab, was die
Farbtonwinkeldifferenz beschreibt. Also Delta H ab ist eine
Strecke mit einem Vorzeichen, das die Richtung des
Farbunterschiedes anzeigt, Delta h ab ist der
Winkelunterschied zwischen zwei Farben.
Mit freundlichen Grüssen:
Erwin Widmer
On Wed, 05 June 2002, Klaus Karcher wrote
Andi wrote:
> Dann lassen sie uns den ersten Baustein der
"Profilqualitätsmetrik"
> erstellen!
> -Separation Bunttongleicher Lab-felder (BtoA0) und
Check ob Abweichungen
> akzeptabel sind.
> Ich möchte jetzt natürlich nicht der erste sein, der
hier festlegt was
> akzeptabel bedeutet :-)
> Deshalb 2 Fragen an die Liste (Herr Karcher):
> a) welchen "lue-linearized Lab-space" wollen wir
verwenden
(Fairchild
paper)?
In meinem Vergleich habe ich bisher nur mit "ganz normalen"
CIE-Lab-Werten gearbeitet. Die Daten von Hung und Berns
bzw. Ebner und
Fairchild sind nicht ganz einfach zu handhaben (inter-
und
extrapolation
usw. - siehe GusCIC98.pdf) und ich hatte eigentlich
nicht
vor einen
"color space with uniform perceived hue" zu
erfinden oder
neuronale
Netze zu "stricken" ;-) Es wäre aber schon
interessant zu
sehen, wie
sich die Ergebnisse unter Berücksichtigung dieser
Daten
verändern.
Außerdem würde mich interessieren, wie das ganze im
DIN99-Farbraum
aussieht. Kann mir jemand sagen, ob DIN99 (DIN 6176)
die
Erwartung eines
"color space with uniform perceived hue"
besser erfüllt
als CIELab?
> b) welche Abweichungen in welchen Feldern sind
akzeptabel und welche
nicht
mehr?
Bevor wir von Feldern und zulässigen Toleranzen sprechen,
sollten wir
uns erst mal über ein Bewertungsverfahren
unterhalten.
In meinem Profilvergleich habe ich verschiedene
Lab-Testcharts (z.B.
farbtongleiche Verläufe) perceptual nach CMYK
konvertiert,
mit dem
gleichen Profil absolut farbmetrisch zurückkonvertiert
und
das Ergebnis
mit dem Quellchart verglichen.
Unter
<http://www.klauskarcher.de/perceptual-rendering/Farbtonverschiebung.pdf>
habe ich die von mir dabei verwendete Methode zur
Bestimmung der
"Farbtonverschiebung" X beschriben
('tschuldigung - ein
besseres Wort
fällt mir nicht ein). Ich sehe darin folgende Vorteile
(z.B. gegenüber
einer Angabe wie Delta H oder Delta E)
1. Das Ergebnis ist ein Vektor, d.H. es liefert nicht nur
einen Betrag,
sondern auch eine Richtung.
2. Der Ergebnisvektor steht (normalerweise) senkrecht
zur Quellfarbe.
Die Graphen y(L)=|X(L)|*sign(Delta H(L)) und
y(C)=|X(C)|*sign(Delta
H(C)) zeigen also sehr klar, wo, wie stark und in
welche
Richtung ein
Verlauf "kippt".
3. Der Betrag des Vektors läßt sich direkt mit Delta
E-Werten
vergleichen (hat die gleiche Größenordnung).
4. Der Vektor liefert - im Gegensatz zu Delta H - auch
nahe der
Neutralachse aussagekräftige Werte.
Über Kommentare, Vorschläge und Kritik dazu freue ich mich
jederzeit.
Klaus Karcher
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