Hallo Herr König,
erlauben Sie mir, im Text zu antworten.
Ich würde gerne einige Ihrer Aussagen relativieren,
da sie so nicht allgemeingültig sind.
Das heißt nicht, dass Sie im Kern nicht recht hätten.
Es ist sicherlich wünschenswert Prüfdrucke zu bekommen,
die nach "gängigen" Referenzdruckbedingungen erstellt sind.
Dennoch, Kommentare im Zitat.
Viele Grüße
Claas Bickeböller
Am 16.02.2007 um 17:57 schrieb Marius König:
Lieber Herr Nägele,
das, was Sie von Ihrem Kunden bekommen haben, IST KEIN PROOF.
Wenn alle anderen Bedingungen, wie Medienkeil, Profile und
Statuszeile etc.
laut MSD06 enthalten sind, kann das ein Prüfdruck sein.
Nicht für eine FOGRAxx-Druckbedingung, sondern für BestRef6, ok, aber
es kann trotzdem ein Prüfdruck sein.
Ihre Aussage verallgemeinert würde bedeuten, dass ein Prüfdruck für
eine Haus-Druckbedingung,
die nötig sein kann, wenn man im nicht periodischen Raster
produziert, nie ein Proof ist.
Das ist nicht so. Was unter welchen Bedingungen ein Prüfdruck ist,
steht ja im MSD06.
Proof (=Prüfdruck)
nicht ganz richtig. Prüfdruck: Digital erstellte Auflagensimulation
englisch Proof: auch Andruck
Aber das ist Wortklauberei bzw. eine Übersetzungsschwäche der ISO
durch unser Denglisch.
darf sich nur nennen, was mit einem Referenzprofil
gemäß
Medienstandard Druck ISO 12647, basierend auf den jeweils gültigen
Charakterisierungsdaten der FOGRA, erstellt wurde und deren
Farbdefinition innerhalb vorgegebener Toleranzen beweisbar einhält.
s.o.
Das ist bei BestRef6.icc meines Wissens nach nicht der
Fall.
Das bedeutet: Ihr Kunde hat Ihnen keinen Proof geliefert, sondern
nur einen "Farbausdruck", der IN KEINEM FALL als gültige Referenz
für einen Auflagendruck gemäß ProzessStandard Offsetdruck
Verwendung finden kann.
Dies ist wieder korrekt.
Ich würde Ihnen dringend nahelegen, Ihrem Kunden diese
Fakten
klarzumachen.
Das sehe ich auch so.
Bieten Sie ihm an, dass Sie ihm vor dem Auflagendruck
einen
zertifizierten Proof anfertigen (lassen), der ALLEINE Referenz für
den Auflagendruck ist.
Jein. Ist gar kein Prüfdruck vorhanden oder entspricht nicht den
Kriterien des MSD, ist die ISO bzw. der PSO die Referenz.
Bestehen Differenzen zwischen diesem Proof und dem
Farbausdruck des
Kunden, hat dieser die Daten vorher entsprechend anzupassen (wobei
Sie ihm selbstverständlich Ihre Unterstützung anbieten können).
Ich würde mich in Ihrem eigenen Interesse niemals darauf einlassen,
einen Farbausdruck als Proof anzuerkennen, wenn dieser die (klar
definierten) Voraussetzungen hierfür nicht erfüllt. Es ist beinahe
vorprogrammiert, dass der Auftrag in die Hose geht - und als
Dienstleister haben Sie dann ziemlich schlechte Karten. Dazu gibt
es etablierte Standards, dass Sie und Ihr Kunde ein (einigermaßen)
vorhersehbares Ergebnis erhalten. Das können Sie aber (und Ihr
Kunde) aber nur erwarten, wenn Sie (und er) sich an diesen Standard
halten. Alles andere ist ein "Blindekuh-Spiel".
Grundsätzlich ja. Eine Alternative hat Herr Hitzler aufgezeigt.
Viele Grüße
Marius König
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 16 Feb 2007 17:19:16 +0100
Von: "Daniel Nägele" <dani.naegele(a)web.de>
An: eci(a)lists.callassoftware.com
CC:
Betreff: Re: [ECI] Kleines Proofproblem
Danke für die Antwort.
Es schließen sich weitere Fragen an:
Agentur druckt ein CMYK als Proof, simuliert wird BestRef6.icc.
Dieses Proof gefällt dem Endkunden ist nun Referenz.
Wir bekommen nun das CMYK drucken aber nach ISO-Coated.
Kann ich das CMYK so manipulieren, dass es nach Druck (ISO-Coated)
wieder
so
aussieht wie der "falsche" Proof, den der Endkunde als Referenz hat?
Falls ja, wie?
Daniel Nägele
am 16.02.2007 15:23 Uhr schrieb Olaf Drümmer unter
o.druemmer(a)callassoftware.com:
Hallo,
wenn der Proof des Kunden ein eher normales Papierweiss zeigt, das
Auflagenpapier aber deutlich grau ist, werden Sie es kaum schaffen,
durch Drucken das graue Papier weiss zu machen (Deckweiss gehoert ja
nicht zu den gaengigen Zutaten fuer Akzidenzdruck).
Vielleicht koennen Sie dem Kunden das ja begreiflich machen?
Olaf Druemmer
On 16.02.2007, at 14:39, Daniel Nägele wrote:
> Hallo zusammen,
>
> Habe gerade einen Knoten im Hirn.
> Kunde liefert Daten und Proof mit Isocoated.
> Gedruckt wird nach Fogra 27 L aber mit einem relativ grauen Papier.
> Um einen vorhersehbaren Proof zu machen habe ich beim
> Proofprofil das
> Papierweiß auf das Papiergrau eingestellt.
>
> Jetzt will aber Kunde dass Druck nacher (und somit auch unser
> Proof) so
> aussehen wie sein Proof.
>
> Kann ich das durch eine Divice-link konvertierung in Acrobat lösen?
> Oder muss der Kunde einfach mit der Farabweichung des anderen
> Papierweißes
> leben?
>
> Vielen Dank für Hirnanstöße
>
>
> Daniel Nägele
>
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>
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Marius König
Diplom-Designer (FH)
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