Am Tuesday, December 17, 2002 9:25 PM schrieb schaff'MEISTER Grafik
<schaffmeister(a)mail.isis.de>de>:
.....snipp
Hallo Herr Hürten,
als Tipp sollten Sie ein Labor mit Fuji Frontier suchen. Die können
die Bilder einscannen und wenn man nur etwas Zeit mitnimmt kann
man(n) die Korrektur am Monitor bestimmen.
In Stuttgart gibt es eigentlich nur drei ernstzunehmende Fachlabore,
Studio 13 in LE, Prolab und SWS Fotolabor. Bei keinem kann ich mir
vorstellen, mit an der Maschine zu stehen und die Farbkorrekturen nach
meinen Vorstellungen zu verlangen.
Bezüglich der angeschnitten Negativformat: Eigentlich
lassen alle
modernen Printer ein Vollformat vom Kleinbild zu. Es entsteht dann
jedoch ein schmaler schwarzer Rand um das Bild, sowie ggf ein weißer
Randbereich auf dem Print.
Wird dann gerne als Hand-Vergrößerung mit ereheblichem Aufschlag
berechnet. :-)
Sollte, wie es bei den von ihnen getesteten Laboren,
Beschädigungen
der Negative geben - dann würde ich mit Sicherheit bei vollem Laden
sehr laut, wenn es ums bezahlen geht...
Setzt voraus, dass ich den Film mit 10-fach-Lupe bei Übergabe am
Leuchttisch kontrolliere. Bei Studio 13 und Prolab gibt es diese
Möglichkeit nicht. Meist arbeietn diese Labore auch per Versand.
Der Effekt mit unterschiedlichem Filmmaterial ist leider bei allen
Scannern so. Der von mir preferierte Fuji Reala bringt aufgrund
seiner vierten Farbschicht so machen Scanner ordentlich durcheinander.
Ich sehe schon ein: Ich werde letztlich jede Aufnahem gesondert
einmessen und manuell korrigieren müssen.
Bei der Messmethode auf die Filmstege als Schwarzpunkt
sollten im
gescannten Bild tatsächlich die ersten nutzbaren Helligkeitswerte
höher liegen.
Nikon setzt diese Helligkeitswerte zu hoch, beginnt also erst bei ca. 22
bis 24. Korrigiere ich mitels Pipette auf dem Filmsteg, liegen die
dunkelsten Punkte um ca. 5 Werte zu niedrig. Das Dumme an der
NikonSoftware ist nun, dass man nach einer Pipettenkorrektur nicht
wieder manuell in kleinen Stufen oder einzugebenden werten nach oben
korrigieren kann.
Fotografisch gesehen, sagt man das Schwarz mit einer
Dichte von 0.15 über Schleier angesetzt wird - was zur Folge hat, das
Sie bei Ihrer Messmethode eine Korrektur von -0.15 Dichten im
Nikonscan vornehmen müssen.
Öhhhh, wo stelle ich das nun wieder ein? Müsste ich den
Gesamtdichtenumfang messen, 0,15 abziehen und dann auf 256 Werte
aufteilen? Dazu sehe ich keine Möglichkeit. Hier ist sicher Siverfast
geeigneter, weil mehr Einstellmöglichkeiten gegeben sind. (Aber auch
mehr Möglichkeiten, den Scan durch Fehlbedienung zu ruinieren. :-) )
Bezüglich des eigentlichen Threads im Hinblick auf die
Verwendung von
Profilen bekräftigt ihre Beobachtung meine Erkenntnis das ich in einem
feststehenden Produktionsablauf besser gar kein Farbmanagement
einsetze und die Farben mit der Pipette und einem Farbmusterbuch
korrigiere. [Ok jetzt werde ich wahrscheinlich von der ECI gemartert,
aber bis jetzt sehe ich durch die ganze Profilerei zu viel Murks (der
ja eigentlich vermieden werden sollte)]
Das sehe ich nicht so. Ich bin heilfroh, dass es überhaupt möglich ist,
in die Scandaten ein Profil einzubetten bzw. die Scandaten in einem
durch ICC-Profil definierten Farbraum auszugeben. Das sind IMHO zwei
verschiedene Themen, die nicht vermischt werden sollten.
Farbmanagement ist nicht dafür verantwortlich, wenn der Abtastvorgang
aufgrund der Eigenheiten bei Negativen falsche Ergebnisse liefert. Wenn
ich aber durch raffinierte Eingriffe ind die Scansoftware-Einstellungen
ein Bild in die Vorschau bekomme, das weitgehend der Aufnahem-Situation
oder dem gewünschten Ergebnis nahe kommt, dann hilft mir Farbmanagement
mit ICC-Profilen dabei, dass dieser einmal hergestellte Eindruck in
jeder weiteren Produktionsstufe so weit wie möglich erhalten bleibt.
(Sollte zumindest so sein.)
Wieso der Nikon-Scanner in seiner Scansoftware ein sRGB, AdobeRGB
oder sonst ein allgemeines Farbmodell vorgibt - und nicht ein
Geräteprofil, das die Möglichkeiten des Scanners beinhaltet, bleibt
mir weiterhin ein Rästel.
Nochmal zur Klarstellung:
1.) Es gibt ein NikonScanner-Profil, das vermutlich den Scannerfarbraum
beschreibt. Es beinhaltet aber sehr merkwürdige XYZ-Werte.
2.) Es gibt die Möglichkeit, verschiedene Zielprofile auszuwählen.
Leider ist ECI-RGB nicht darunter. Die Zielprofile liegen in einer von
Nikon speziell erstellten Dateiform vor und sind nicht ICC-konform.
Daher kann ich nicht ECI-RGB auswählen. Der Scannerfarbraum wird in den
Farbraum des ausgewählten Zielprofils transformiert. (In meinem Fall
habe ich Adobe-RGB 1998 gewählt, weil der Gamut dem des ECI-RGB ähnelt.
Alle anderen in der Nikon-Saftwäre auswählbaren Zielprofile mit Gamma
1,8 haben leider einen sehr viel kleineren Farbraum, als ECI-RGB.
Deshalb eben Adobe-RGB.)
3.) Es gibt drei Einstellungen in NikonScan 3.12 in der ein nicht
profiliertes Datenformat gewählt werden kann:
Es stehen zur Auswahl (in der Kategorie der Gamma 2,2-Profile):
Wide-Gamut-RGB, Wide-Gamut-RGB kompensiert, Scanner-RGB
Trotz meiner Terminprobleme habe ich doch in den drei Einstellungen das
Model neu gescannt. Alle drei mit Gamma 2,0 und Pipetten-Korrektur der
Tiefen.
In der Einstellung Scanner-RGB wird kein Profil eingebettet. Ohne
Farbmanagement geöffnet, ist das Bild in Photoshop 7 bei aktivem
Farbmanagement ECI-RGB Arbeitsfarbraum und aktivem Moni-Profil D50 G1,8
sehr rotstichig und zu hell. Daran ändert logischerweise auch eine
Profilzuweisung nichts.
In der Einstellung Wide Gamut unkompensiert wird ein Profil
Nikon-Adobe-Wide-Gamut eingebettet. Nach Transformation nach ECI-RGB
wirkt das Bild ganz leicht rötlich aber insgesamt noch stimmig, auch in
der helligkeit.
In Der Einstellung Wide Gamut kompensiert wird das gleiche Profil
eingebettet aber der leichte Rotstich ist weg-korrigiert. Zugleich wirkt
das Bild aber insgesamt etwas dunkler.
Im direkten Vergleich mit einem Scan in Adobe-RGB zwigt sich, dass
letzterer noch dunkler erscheint und noch mehr ins Rötliche tendiert,
wobei ich bei diesen "Rot-Tendenzen immer berücksichtigen muss, dass
eine geringere Helligkeit subjektiv zu einer stärkeren Farbwahrnehmung
führt. Wenn also Rot-Tendenz, dann nur ganz leicht.
Da die Wiedergabe der Hauttöne mit zum Kritischsten übberhaupt gehören,
ist dieser Test wohl aussagekräftig und ich werde künftig das ominöse
Nikon-Adobe-Wide-RGB kompensiert wählen statt Adobe-RGB-1998. Im Übrigen
sind die beschriebenen Unterschiede auch in der Vorschau schon sichtbar.
In der Hoffnung das sie ihre Scanarbeiten zwischenzeitlich
zufriedenstellend abgeschlossen haben, wünsche ich ihnen einen
erholsamen Feierabend.
Mit freundlichem Gruß
Uwe Schaffmeister
Also abgeschlossen sind sie nicht und das wird jetzt auch nix mehr vor
den Feiertagen. Zudem ging es hier auch um eine Fehler-Eingrenzung. Erst
wenn ich mich auf meine Bilddaten verlassen kann, kann ich in der
späteren Workflow-Kette Fehler eindeutig zuordnen.
Hier steht bei mir immer noch das Problem auf der Tagesordnung, einen
verwunschenen Farblaser zum halbwegs farbrichtigen Druck zu bewegen. Ich
habe ihn inzwischen tatsächlich weitgehend linearisieren können. Aber
mit dessen Profilierung und dem Funktionieren dieser Profilierung im
Workflow mit InDesign und / oder BestColor Proof Laser gibt es noch
erhebliche Probleme zu lösen.
Ich stehe da auch im Gespräch mit Colorsolutions.....
Alen, die mir hier in den Diskussionen geholfen haben, herzlichen Dank!
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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