Hallo Herr Schützenhofer,
In Bezug auf die verfahrensneutrale Datenhaltung haben Sie vollkommen recht.
Das ist das erstrebenswerte Ziel. Diese ist aber nach meinen Erfahrungen mit
Lithopartnern alles andere als üblich und in Bezug auf Fremddaten (Anzeigen)
sicher nicht durchgängig umsetzbar.
Einer CMYK2CMYK-Anpassung stehe ich immer mit ein wenig Vorbehalt gegenüber.
Zur einen besteht sicherlich Einigkeit über die Tatsache, dass jede
Konvertierung verlustbehaftet ist. Sie schränken Ihre Aussage sicher nicht
umsonst mit den Worten 'sinnvoller Rahmen' ein.
Wo sollte diese Anpassung dann stattfinden? Zur maximalen Prozesssicherheit
doch sicherlich beim Lithopartner vor der Prooffreigabe. Diese
Zusatzleistung möchte man dann doch sicher bezahlt bekommen (Wo auch immer
sie dann tatsächlich passiert), denn theoretisch ist eine vom PSO/MSD
abweichende Separation ein Datenmangel. Haben Sie schon einmal versucht,
einem Kunden diesem Zusatzaufwand zu verkaufen?!?
Hinzu kommt bei einer solchen Aktion immer die Frage der Verantwortung für
diese, vor allem, wenn die Anpassung vielleicht im Sinne des End- bzw.
Anzeigenkunden in die Hose geht.
Allgemein stellt sich für mich die immer wiederkehrende Frage in diesem
Zusammenhang, wie man es dem unbedarften Kunden erklärt, dass der
Lithopartner alles (Daten und Proof nach MSD) richtig gemacht hat, der
Druckpartner ebenso korrekt gearbeitet hat (Drucke nach PSO innerhalb der
Toleranzen) und das Ergebnis doch nicht zufriedenstellend ist....
Gruß, T. Fronia
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Andre Schützenhofer [mailto:a.schuetzenhofer@con-cept-pro.com]
<Gesendet: Montag, 5. April 2004 14:38
<An: eci(a)lists.transmedia.de
<Betreff: Re: AW: [ECI] Zusammenhang von Profil und Separation
<
<
<Hallo Herr Fronia,
<
<bei verfahrensunabhängiger Datenhaltung 'automatisch' eingebaut,
<sprechen die von Ihnen beschriebenen Umstände für eine in sinnvollem
<Rahmen erfolgende inhaus-"Prozess-Anpassung" mit dem Ziel, den
<Farbaufbau für den jeweiligen spezifischen Prozess zu harmonisieren.
<Das gilt also auch für CMYK2CMYK.
<
<In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass im allgemeinen ein wenig
<Vorsicht beim Zuweisen von Profilen vor allem bei 'Altdaten' geboten:
<Das Zuweisen eines Profils an eine Bilddatei definiert zwar ein
<bestimmtes "farbmetrisches Aussehen", sagt aber nichts über die
<enthaltene Zusammensetzung der Farb-/Graubalance und Gesamtfarbsumme
<aus. Ist also gleichbedeutend damit, dass sämtliche Soft- und
<Hardproofs zwar eine farbliche Aussage definieren, aber keine Eignung
<zugunsten von Prozess-Stabilität erkennen lassen, vor allem auch
<untereinander bei verschiedenen Bilddaten.
<
<Eine in sinnvollem Rahmen stattfindende
<Farbaufbau-/Prozess-Harmonisierung kann, wie Sie auch schreiben, die
<Notwendigkeit von Kompromissen in positivem Sinne beeinflussen.
<
<Grüße, Andre Schützenhofer
<
<
<Am 02.04.2004 um 17:16 schrieb Fronia, Tobias:
<
<> Hallo Herr Drümmer, hallo Herr Schäfer, hallo Liste,
<>
<> schön dass wenigstens einer von den Bit-Verdrehern ( ;-) bitte nicht
<> persönlich nehmen...) auch an uns Drucker denkt. Wenn auch
<nur im P.S.
<> ...
<>
<> Ich möchte den Grund des Wunsches der Drucker nach einer
<einheitlichen
<> Separation nochmals verdeutlichen:
<> Ein unterschiedlicher Schwarzaufbau auf dem Weg von RGB zu
<CMYK-Daten
<> hat
<> logischer Weise in gleichen Farbtönen immer auch andere Anteile der
<> Buntfarben zur Folge.
<> Das bedeutet, dass ich bei identischen Bildern, die unterschiedlich
<> separiert wurden, ggf. deutlich unterschiedliche, z.T. gegenläufige
<> Reaktionen bei Schichtdickenveränderungen an der Druckmaschine
<> provoziere.
<> Auch wenn bei optimaler Abstimmung und Standardisierung diese
<> Lithographie
<> an der Druckmaschine nicht nötig sein sollte, wissen die realistisch
<> denkenden oder praxiserfahrenen Kollegen, dass dies immer noch die
<> Regel
<> ist. Fahre ich als ein also per
<Farbzonenschrauben-Verstellung in allen
<> Farben eine Seite im Druckbogen näher an das vorliegende
<Proof heran,
<> wird
<> es passieren, dass die darunter liegende Seite, die vor der
<> Schichtdickenveränderung in Bildbereichen einen identischen
<> Farbeindruck
<> enthielt, auf die Veränderung völlig anders reagiert. Somit
<passt dann
<> die
<> eine Seite besser zum Proof, die andere aber vielleicht noch
<> schlechter als
<> vorher. Resultat ist dann immer ein mehr oder weniger erträglicher
<> Kompromiss, nicht selten mit anschließender Diskussion bzw.
<> Reklamation.
<>
<> Besonders anschaulich kann man das mit technischen Rastern
<> demonstrieren.
<> Wer also Lust und Zeit hat und über eine Druckmaschine verfügt, kann
<> sich
<> diesen Umstand sehr schnell veranschaulichen. Einfach eine Datei mit
<> wechselnden Balken aus zwei technischen Rastern, erzeugt mit
<> unterschiedlichen Separationen aus RGB-Daten (Tertiärfarben),
<> erstellen, die
<> bei Standardfärbung annähernd den gleichen (CMYK-) Farbton ergeben
<> (sollen).
<> Dann in die Druckmaschine gehen und etwas mit der
<Schichtdicke spielen.
<> Das Aha-Erlebnis ist sicher!
<>
<> Gruß, T. Fronia
<>
<>
<> P.S.: Besonders interessant wird der beschriebene Effekt bei
<> Anlieferung von
<> CMYK-Daten aus mehreren Quellen, wie bei Magazinen mit
<redaktionellem
<> Teil
<> und Anzeigen aus aller Herren Länder...
<>
<>
<>
<> <-----Ursprüngliche Nachricht-----
<> <Von: Olaf Drümmer [mailto:o.druemmer@callassoftware.com]
<> <Gesendet: Donnerstag, 1. April 2004 13:52
<> <An: eci(a)lists.transmedia.de; Wilhelm Schäfer
<> <Betreff: Re: [ECI] Zusammenhang von Profil und Separation
<> <
<> <
<> <Ganz allgemein sei hier angemerkt:
<> <
<> <- aus einem geraeteunabhaengig kodierten Farbwert entstehen durch
<> <Verwendung unterschiedlich erstellter (aber auf denselben
<> <Charakterisierungsdaten basierender) Ausgabeprofile unterschiedliche
<> <CMYK-Farbewertekombinationen
<> <
<> <- aus diesen jeweils unterschiedlichen CMYK-Farbewertekombinationen
<> <wuerde jedes der verwendeten Ausgabeprofile wieder (fast)
<die gleichen
<> <geraeteunabhaengigen Farbwerte generieren
<> <
<> <Zum Proofen kann also jedes der Ausgabeprofile verwendet
<werden (auch
<> <wenn zum Separieren unterschiedlich erstellte
<Ausgabeprofile verwendet
<> <wurden), solange es auf den gleichen Charakterisierungsdaten
<> <beruht (und
<> <nicht nachtraeglich editiert wurde).
<> <
<> <Sofern man in Bezug auf eine Standarddruckbedingung (also z.B.
<> <Papierklasse 1/2 nach ISO 12547-2 fuer den Offsetdruck)
<> <arbeitet, duerfte
<> <sich aus dem Stand die beste Konsistenz beim Proofen
<> <realisieren lassen,
<> <wenn man die von der ECI hierzu bereitgehaltenen Profile
<> <verwendet (also
<> <z.B. "ISO coated").
<> <
<> <Olaf Druemmer
<> <
<> <
<> <PS: Der Drucker hat es leichter, wenn alle Seiten in einem Druckjob
<> mit
<> <gleichem Schwarzaufbau erstellt wurden, man sollte also nicht
<> <ohne guten
<> <Grund unterschiedliche Profile zum Separieren einsetzen.
<> <
<> <
<> _______________________________________________
<> ECI mailing list
<> ECI(a)lists.transmedia.de
<>
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci
<>
<
<