Hallo Herr Munter
Die Berechnung vin Korrektur-Kurven ist eine Wissenschaft für sich.
Mit einfachem subtrahieren und addieren kommt man hier nicht zu einem
optimalem Ergebnis.
Vereinfacht gesagt liegt das an folgendem Phänomen:
Angenommen bei 30% ergibt sich 6% zuwenig Tonwertzuwachs.
Wenn sie jetzt einfach 6% raufpacken, dann ist der resultierende Wert,
derjenige, den sie bei 36% gemessen haben.
Je nach der Form ihre Kurve kann das dann etwas drüber oder drunter liegen.
Das können dann durchaus 1 bis 2 Prozent mehr oder weniger sein, als sie
eigentlich gewollt haben.
Weiterhin gibt es oft im Hintergrund noch eine Glättung der Kurve, die
in den meisten Fällen sehr sinnvoll ist.
Die 16% Tonwertzuwchas bei "Wanted" wären übrigens bei Papiertyp 3 LWC
richtig. Für gestrichenem Papier sollte dort nach ISO oder
ProzessStandard Offsetdruck 13% stehen.
Meine Kollege Christian Nelissen
http://www.nelissen.de (derzeit im
Urlaub) hat übrigens eine sehr schöne Software geschrieben um
RIP-Korrektur-Kurven nach ISO 12647-2 zu berechnen:
- Unterschiedliche ISO Sollkennlinen CMY und K werden berücksichtigt
- Mittlung für Einzelfarben von mehreren Messungen möglich
- Mittlung über alle Farben möglich, wobei höhere TWZ für K korrekt
berücksichtigt wird (Ergibt eine Korrekturkennlinie für alle Farben)
- Einstellbare Glättung
Funktioniert mit beliebigen RIPS (Voraussetzung Excel)
Ich selber setze dies bei meinen Kunden erfolgreich ein.
Interessenten können sich direkt an Christian Nelissen wenden.
mfG :-)
Jan-Peter Homann
Michael Munter schrieb:
Guten Morgen zusammen,
suche einige Anwender die mir beim Einsatz der Windows Application "AGFA
CALIBRATOR" zwecks Rip Kalibrierung weiterhelfen können.
Da tauchen einige Fragen auf.................
1. Stimuli; Measured; Wanted
* Stimuli ist der als PS generierte Rastertonwert.
* Measured ist der gemessene Rastertonwert auf Druckplatte oder auf
Druckbogen (wobei mir auf Druckbogen als effizienter erscheint)
* Wanted ist der gewünschte Ratertonwert auf Druckplatte oder auf
Druckbogen (wobei mir auch hier auf Druckbogen als effizienter
erscheint)
Frage: Soll im Measured und Wanted-Feld am besten mit gemessenen bzw.
gewünschten Rastertonwerten auf dem Druckbogen gearbeitet werden?
2. Wie wird die Transferkurve generiert?
Beispiel: Stimuli= 40%, Measured= 48%, Wanted=56%
Wenn ich das richtig verstehe wird zur Generierung der Transferkurve
einfach nur subtrahiert, 56 - 48= 8 und dann diese 8% zu Stimuli 40%
addiert.
Wenn ich mir nun eine neu erstellte Transferkurve ansehe dann stimmt
diese Rechnung allerdings nur für gewisse Tonwertbereiche, für andere
wieder differiert die Kurve bis zu 2% (siehe untenstehende Tabelle).
Kann jemand sagen warum?
3. Beispiel einer neu erstellten Transferkurve aufgrund einer sehr
flachen Druckkennlinie:
Stimuli Measured Wanted Differenz
Tatsächlich angewandte Korrektur laut Transferkurve (Rastertonwerte
welche an den Belichter geschickt werden, abgelesen im Print Drive)
10 13 16 +3 12
20 25 30 +5 23
30 38 44 +6 36
40 48 56 +8 47
50 60 67 +7 55
60 73 77 +4 64
70 83 85 +2 73
80 89 91 +2 83
90 95 97 +2 94
Auf der jetzt ausbelichteten Druckplatte ist nun im Dreiviertelton etwas
zu voll und auch in anderen Bereichen simmts oft nicht genau mit den
rein rechnerisch zu erwartenden Ergebnissen.
Nach meinem Dafürhalten sollte hier jetzt nachgebessert werden.
Oder sehe ich die Sache einfach zu eng?
Besten Dank im Voraus für ihre Mitarbeit
Michael Munter
Athesiadruck GmbH / Qualitätsmanagement
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