Sehr geehrter Herr Schmelzer (cc. ECI-Mailingliste)
Die von Ihnen veröffentlichte Studie ist in dieser Form methodisch
falsch (!!) und muss aus meiner Sicht dringend überarbeitet werden.
Will man für vorhandene CMYK-ICC-Profile die Lab-Werte mit der Photoshop
Pipette bestimmen, so muss man zwingend in den Farbeinstellungen den
absolut farbmetrischen Intent einstellen.
Nur dann lassen sich die Werte mit der ISO 12647-2 vergleichen.
Bei CMYK nach CMYK mit Standard-Profilen ist die Methode relativ
farbmetrisch mit Tiefenkompensation in der Regel deutlich besser, als
die perzeptive Methode, wenn Quell- und Zielprofil von unterschiedlichen
Herstellern stammen. Dies beruht darauf, dass die perzeptiven Tabellen
nicht genormt sind, während der dies bei den relativ farbmetrischen
Tabellen weitesgehends der Fall ist.
Wenn Sie ihre Studie so abändern, dass die Lab-Werte mit absolut
farbmetrischer Farbeinstellung ermittelt werden und die CMYK 2 CMYK
Farbtransformationen relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensierung, dann
ergeben sich deutlich geringere Abweichungen.
Bei CMYK2CMYK Konvertierungen kommt es weiterhein darauf an, ob
fotografische Motive oder technische Töne umgerechnet werden.
Für fotografische Motive macht es in der Regel Sinn eine ICC-basierte
CMYK 2 CMYK Umrechnung vorzunehmen.
Kommen technische Töne ins spiel, so bieten verschiedene Hersteller die
Möglichkeit DeviceLink-Profile mit entsprechenden Features zu brechnen
und anzuwenden. Die Umrechnung selbst, kann übigens mit einem
kostenlosen AppleScript für TIFF und JPEG-Dateien erfolgen.
Bitte überarbeiten Sie ihre Studie umgehend, damit die Leser durch
falsche Lab-Werte nicht unnötig verwirrt und aufgeschreckt werden.
mfG
:-) Jan-Peter Homann
SWS Software Support wrote:
Sehr geehrter Herr Jan-Peter Homann,
in einer neuen Studie fragt die FOGRA: Kann man heute überhaupt noch nach Standard
drucken?
Wird der FOGRA Medienkeil in die CMYK-Daten aufgenommen und die Datei anschließend über
eine CMYK-CMYK-Profilkonvertierung verändert, ist das sicher nicht möglich.
Um zu prüfen mit welchen Ergebnissen bei CMYK-Profilkonvertierungen zu rechnen ist,
wurden drei CMYK-ICC-Profile und die entsprechenden Konvertierungsergebnisse verglichen.
Alle drei Profile nehmen für sich in Anspruch CMYK-Dateien für den Druck nach ISO 12647-2
zu beschreiben.
ISOcoated.icc
bereits in der unkonvertierten CMYK-Datei ist mit 11,74 Delta E die größte
Abweichung
vom Kontrollwert der ISO 12647-2 für 100% Cyan festzustellen.
Bei der CMYK-Profilkonvertierung von
ISOcoated v2 nach ISOcoated entsteht für 100% Cayan mit 22,03 Delta E die größte
Farbveränderung aller getesteten Kombinationen.
Einzelheiten siehe unter:
www.color-security.de/html/cmyk-cmyk.html
Das Fazit kann nur lauten: Finger weg von CMYK-CMYK-Konvertierungen.
Da die Standards zur Qualitätskontrolle von Offsetdrucken auf unverändert gedruckten
CMYK-Werten aufgebaut sind, ist für CMYK-Dateien grundsätzlich von
ICC-Profil-Konvertierung abzuraten (Spezialanwendungen ausgenommen).
Mit freundlichen Grüßen / Best regards
J. Thomas Schmelzer
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J. Thomas Schmelzer: Obmann DIN NI 28 (Normausschuss Informationstechnik Bereich für
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