Guten Tag Herr Bestmann!
Über Ihre Aussagen gemäß Punkt 7 und 8 wundere ich mich, weil sie sich nicht
mit meinen (sicher auf weniger Erfahrung als bei Ihnen) beruhenden
Beobachtungen decken.
Mein Moni ist mit absICColor display optimal kalibriert und profiliert. Der
Farbraum ist deutlich größer, als ISO coated sb.
Auf dieser Basis habe ich mich vor ca. 1 Jahr eingehend mit den rel.
farbmetr. RI mit Tiefenwertkompensation (=TWK) im Vergelich zum percept. RI
beschäftigt.
Hierzu habe ich keine messtechnische Betrachtung angestellt, sondern reale
Bildmotive mit etlichen Out-of-Gamut-Bereichen und mit erheblichen Tiefen
mit starker Zeichnung verwendet und die Ergebnisse rein visuell bewertet (so
wie es auch der reale Kunde tun wird - der geht auch höchst selten mit einem
Messgerät dran).
Das Ergebnis war: Über 90% meiner Bildmotive wurde mit rel.farbmetr. RI mit
WK besser und getreuer wieder gegeben, als mit dem percept. RI. Nur bei
Bildern mit wichtigem Inhalt in Out-of-Gamut-Bereichen brachte der percept.
RI sichtbare Verbesserung. Und das waren knapp 5% aller Bilder. Insgesamt
testete ich rund 50 Bilder. (Mehr ließ meine Zeit nicht zu, denn ich
betreibe kein Farbmess-Studio, sondern ein Ein-Mann-Werbe-Unternehmen.)
Ich stimme Ihnen aber so weit zu, dass mit speziellen Tools, wie das
PrintOpen sowie unter Einbeziehung der Erfahrungen von Scan-Spezialisten bei
manchen Bildmotiven sichtbar bessere Ergebnisse möglich sind, als beim rel
farbmetr. RI mit TWK. In der Praxis halte ich (und meine Kunden) die hier
erzielte Qualität für völlig ausreichend.
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten -
www.IdeeCreativ.de
Werbung + Marketing aus Stuttgart
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Bestmann, Guenter
3887 S-RD-PN7
Gesendet: Freitag, 30. Januar 2004 09:17
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: [ECI] Tiefenkompensation
Hallo,
hier ein paar grundsätzliche Anmerkungen zur Tiefenkompensation:
[.....]
7. Ich persönlich bin der Meinung, das für eine Farbseparation
von RGB-Bildern (und Lab-Bildern) der Relative RI und die
Tiefenkompensation nicht verwendet werden sollte. Man wird immer
zu einer besseren Druckqualität kommen, wenn man den Perceptual
RI anwendet. Wenn man mit der Separation nicht ganz zufrieden
ist, kann man mit den Profilierungstools der Hersteller immer
noch basierend auf den Charakterisierungsdaten Profile mit einem
anderen Farbaufbau und einem anderen Gamut Mapping erstellen, die
besser zum Kunden und zum Motiv passen. (Oder man macht eine
vernünftige Farbkorrektur der Vorlage)
8. Die Propagierung des Relative RI und der Tiefenkompensation
als "state-of-the-art" Reprotechnologie, wie es hier mehrfach
vorgekommen ist, kann ich nicht unterstützen. (Schon aus
eigennützigen Motiven nicht, denn wofür braucht man dann noch ein
Profilierungstool wie PrintOpen, wo bei der Generierung des
Perceptual RI Dutzende von Jahren an Reproerfahrung eingeflossen sind.)
Viele Grüße
Günter Bestmann
------------------------------------------------------------------
------------------
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Sheetfed R&D Prinect