Hallo Herr Fronia,
die Druckerei muss im Druck eine festgelegte Sollgradation erreichen -
auch auf unterschiedlichen Materialien! Dafür müssen - wohl oder übel -
entsprechende Kalibrierkurven gewählt werden. Erfahrungsgemäß sind
diese sogar für die vier Prozessfarben individuell zu definieren, weil
sich ein Gelb z. B. meist anders verhält wie ein Magenta. Aktuelle
Druckabnahmen haben gezeigt und bewiesen, dass je genauer meine
Messwerte bzw. je enger meine Toleranzen (TWZ von 0-100% und Färbung
der Eckfarben), desto näher und leichter erreiche ich auch meinen
ISO-Proof.
Kalibrierkurven dürfen in keinem Fall Absolutwerte darstellen, das gilt
nur für die Gradation im Druck.
Mit anderen Worten: Die Druckerei muss in ihrem
"Kundenbindungsprogramm" diese Individualität bieten und auf
unterschiedliche Papiere bzw. Bedingungen reagieren können.
Letztendlich ist die Druckmaschine doch auch nur ein Ausgabegerät,
welches genauso wie ein Proofer kalibriert werden muss - und das für
die gesamte Druckbedingung (Papier, Raster, Farbe, Maschinentyp,
Druckeinstellung etc.). Voraussetzung sind natürlich auf der anderen
Seite auch eindeutige Daten, also möglichst ISO-Daten, denen genaue
Sollwerte implementiert sind.
Wenn Sie so wollen, dann ist die Prozesskalibrierung eben das
"Colormanagement in der Druckerei" ...
Besten Gruß
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Sascha Bugai
Greenhouse Publishing GmbH
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