Hallo, Herr Fronia,
Am Freitag, 22.08.03 um 10:21 Uhr schrieb Fronia, Tobias:
Hallo Herr Dr. Bestmann,
prinzipiell widersprechen sich unsere Meinungen und Aussagen nicht
wirklich.
Dass man mit Transferkurven nie eine Chance gehabt hat Farbe anzupassen
(ColorManagement) ist auch mir klar. ;-)
Meine kleine Einschränkung im Bezug auf das Erreichen der TWZ-Vorgaben
in
den einzelnen Rasterweiten bezog sich genau auf die Variablen, die Sie
ansprechen.
Welchen Aufwand es bedeutet, den PSO umzusetzen, haben wir gerade im
eigenen
Hause festgestellt. Insbesondere das Papier hat einen so entscheidenden
Einfluss, dass man streng genommen, nicht nur für verschiedene
Rasterweiten,
sondern, wie auch Sie sagen, für beinahe jedes Papier eine eigene
Transferkurve im RIP bräuchte. Einmal flacher, einmal steiler und ein
anderes Mal verschiedene Kurven für die einzelnen Buntfarben, weil auf
vielen Papier die gleichen Farben, die sich auf einem andern Papier
(gleichen Typs) bezüglich der TWZ gleich verhalten, Unterschiede bis
zu 10 %
aufweisen. Wohlgemerkt auf der gleichen Maschine am gleichen Tag unter
sonst
gleichen Bedingungen.
Das Papier hat einen deutlich höheren Einfluss auf die TWZ als die
Rasterweite!
Wollen wir nun tatsächlich die Profilinflation ersetzen durch eine
Transferkurveninflation? Beides ist zugegebener Maßen sehr unschön aber
eines von beiden z.Zt. unvermeidlich.
In jedem Fall wollen wir eine Profilinflation vermeiden.
Transferkurven sind ja von Drucker zu Drucker verschieden und können
auch bei jeder Druckerei in-house verwaltet werden.
ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich von einer Druckerei
10 ICC-Profile vorhalten muss, bei 10 Druckereien sind das schon 100...
Wenn jedoch die Druckerei intern die Aufgabe übernimmt, mittels
Transferkurven (auch gerne unterschiedliche für die Buntfarben) die
Sollwerte des Standards zu erreichen, dann kann ich sagen: Genau soll
es sein!
Wenn sich die Druckerei für diesen Prozess intern ICC-Profilen bedient
- auch das ist möglich.
Nur: Dass der Datenlieferant oder Kunde die Verwaltung dieser Profile
aufgebrummt bekommt, kann nicht im Sinne des Erfinders sein.
Ich halte nichts davon, diese Aufgabe von der Druckerei weg nach weiter
vorne in die Prozesskette zu verlagern.
Besser und schneller zu erstellen, sicherer zu händeln
und eindeutiger
in
ihrer Aussage sind aber sicher die Farbprofile. Damit ist schließlich
echtes
ColorManagement möglich, was für HighEnd-Qualität unverzichtbar ist.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Druckerei vorab ihre Hausaufgaben
gemacht hat und den PSO einhält. Zumindest auf einem (Standard-)
Papier,
dass sich in Bezug auf alle Buntfarben gleich verhält. Mängel, die aus
dem
Papier kommen dürfen meiner Meinung nach keinesfalls durch eine
Transferkurve ausgeglichen werden, denn hier handelt es sich um die
Aufgabeeigenschaften einer bestimmten Konfiguration von Materialien und
Maschine. Für dessen Charakterisierung sind (waren ?!?) per Definition
Farbprofile zuständig. Warum wollen wir diese dafür dann nicht nutzen.
-
Auch für verschiedene Rasterweiten. Sonst können wir uns Teile des PSO
gleich sparen.
Wie schon weiter oben gesagt: Wenn die Profile durch die Druckerei auf
die gelieferten Daten angewendet werden, habe ich nichts dagegen.
Aber sobald, was momentan Praxis ist, die Profile an Kunden und
Vorstufenpartner verteilt werden, bin ich absolut dagegen.
Die Anpassung an die Prozessvariablen ist Aufgabe der Druckerei. Im
Übrigen ist dies im Bereich Tiefdruck Praxis: PSRgravure wird
angenommen, und dann wird durch FTs und Gravurparameter auf das Tripel
Maschine - Farbe - Papier angepasst.
Warum sollte das im Offset anders sein?
Wofür haben wir einen Standard? Und das man auch mit dem PSO
hervorragende, hochqualitative Ergebnisse erzielt, ist unbestritten.
Stimmt, der Aufwand dafür ist erheblich.
Grüße,
Dieter Dolezal
In den Urlaub verabschiedet sich,
T. Fronia
Tobias Fronia
Leitung PrePress, Dipl.-Ing.
Neef + Stumme GmbH & Co. KG
Druck und Verlag
Schillerstraße 2
29378 Wittingen
Telefon: +49 (0) 58 31 23-188
Telefax: +49 (0) 58 31 23-100
mailto:t.fronia@neef-stumme.de
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Bestmann, Guenter 3887 S-PN-RD11
[mailto:Guenter.Bestmann@heidelberg.com]
Gesendet: Mittwoch, 20. August 2003 08:24
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: AW: AW: [ECI] CMYK-Profil 80er Raster
Hallo Herr Fronia,
es gibt nun bekanntermaßen sehr viele Einflußgrößen auf die
Tonwertzunahme. Eine davon ist die Rasterfrequenz oder
-weite. Andere sind das Papier, die Druckfarben, die
Zusatzstoffe, die Druckmaschine selbst mit dem Gummituch, dem
Anpressdruck usw. Eine gegebene Konfiguration wird immer nur
mehr oder weniger nahe am Ideal sein. Der TWZ von 13% (60R)
bzw. 14% (70R) im 40%-Rasterpunkt ist ein Mittelwert über
heute im Markt befindliche Maschinen. Jüngere Maschinen
drucken im Allgemeinen spitzer, ältere etwas voller. Eine
Druckerei muß sich hier schon anstrengen, die Werte des
ProzessStandards zu erreichen. Und wenn man das heute
einigermaßen gut machen will, bleibt einem nicht anderes
übrig, als eine TWZ-Anpassung im RIP durchzuführen. Ich sehe
da auch nichts Schlechtes dran und ein ColorManagement ist es
im eigentlichen Sinne auch nicht. Es ist eine
Prozesskalibrierung, die für ein erfolgreiches
ColorManagement notwendig ist.
Ihr Vorschlag, für jede Rasterweite ein Profil zu generieren
(im Grunde muss man dann auch für jede
Papier/Prozessfarb-Kombination in einer Druckerei ein Profil
erzeugen) führt letztlich zu einer Inflation von Profilen.
Das kann keiner wollen. Aus meiner Sicht ist der heutige
Zustand mit den 60er und 70er Charakterisierungsdaten und
Profilen schon zu kompliziert in der Handhabung.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Product Center Prinect S-PN-RD11
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
<mailto:Guenter.Bestmann@Heidelberg.com>
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Fronia, Tobias [mailto:t.fronia@neef-stumme.de]
Gesendet: Dienstag, 19. August 2003 18:28
An: 'eci(a)lists.transmedia.de'
Betreff: AW: AW: [ECI] CMYK-Profil 80er Raster
Hallo Herr Euler, hallo Herr Süßmann, hallo Herr Bestmann,
da haben wir es wieder, das ColorManagement im RIP...
Solange der Prozess im eigenen Hause bleibt, ist das
vielleicht eine Lösung,
die ich mit flauem Gefühl im Magen akzeptieren würde, sicher
aber nicht bei
externem Datenversand.
Ein 80er Raster hat nun einmal per Definition durch mehr
Randbereiche von
druckenden zu nichtdruckenden Stellen einen höheren Punktzuwachs als
geringere Rasterweiten. Zur Einhaltung des PSO, was immer
Ziel sein sollte,
müssen diese auch erreicht werden und sie sollten keinesfalls per
Transferkurve auf die Werte einer anderen Rasterweite getrimmt werden.
Was passiert denn ggf. sonst im Streitfall? Die Druckerei
kann sich die
Pappnase aus der Schublade nehmen, weil außerhalb des
Standards gedruckt
wurde. Die FOGRA bricht eine Prüfung an dieser Stelle
vermutlich postwendend
ab.
Man muss davon ausgehen, dass allein durch die kleineren
Rasterpunkte bei
identischer Transferkurve eine entsprechend höherer
Punktzuwachs erreicht
wird, der (hoffentlich) den Erkenntnissen und Vorgaben des
bvdm entspricht.
Wenn es dafür kein Profil gibt, muss halt eines generiert
werden. Von wem
auch immer...
Alles andere wäre Rasterpunkt-Alchemie im RIP, die einer 'Was
passiert dann
- Maschine' gleichkommt und die u.U. auch Fehler im
Druckprozess versucht,
auszugleichen.
Gruß, T. Fronia
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Joachim Euler [mailto:jeuler@publicmediagroup.de]
<Gesendet: Montag, 18. August 2003 23:38
<An: eci(a)lists.transmedia.de
<Betreff: Re: AW: [ECI] CMYK-Profil 80er Raster
<
<
<Am 18.08.2003 13:49 Uhr schrieb Bestmann, Guenter 3887
S-PN-RD11 unter
<Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com in Uebereinstimmung mit der
<Prophezeiung:
<
<> Hallo Herr Süßmann,
<>
<> zum 60er oder 70er Profil gehört jeweils ein definierter
<Tonwertzuwachs, bei
<> ISOcoated 60er z.B. 13% im 40% Feld und beim 70er Raster 14%
<im 40% Feld. Für
<> 80er Raster müssen Sie dann den TWZ des aktuellen
<Druckprozesses so einstellen
<> wie er für das verwendete Profil vorgesehen ist. Insofern
<können Sie ohne
<> Bedenken mit ISOcoated konvertieren wenn im Druck der
<richtige TWZ erreicht
<> wird.
<
<Ich gehe jetzt mal von vier Prozent mehr Zuwachs gegenüber
<einem 60er Raster
<aus (hab da zufällig grad einen entsprechenden Druck auf dem
<Schreibtisch
<rumliegen); das würde ich über eine Kurve auf dem Belichter regeln...
<
<Gruß Jo Euler
<--
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