Steffen Orth <steffen(a)imprentamariscal.com> schrieb/wrote:
Hallo Ulf, hallo Liste,
das Problem bei Preflights auf Kundenseite (z.B. Agenturen, etc.) ist
doch viel mehr, dass genau diese Preflighting und "herrichten" der
Daten als Job der Druckerei (Prepress) ansehen und oft schon mit dem
erzeugen einer einwandfreien EPS-Datei hoffnungslos ueberfordert
sind.
So einfach die Bedienung der meisten Preflight-Tools fuer die meisten
der Liste auch sein mag, fuer die grosse Zahl der Datenlieferanten
ist es haufig ein "grosses" Problem. Zudem wollen sich glaube ich die
meisten nicht noch zusaetzlichen Stress ins Haus holen. Das Ganze
funktioniert glaube ich nur, wenn beide Seiten einen Nutzen darin
sehen und den sehen die meisten Datenzulieferer momentan nur auf
der Seite der Datenverarbeiter (Druckereien, Prepressdienstleister).
Es geht mal wieder um Zeit und Geld...
Eine Frage die ich da schon mehrfach hoeren konnte war: "Ja, wenn
wir das PDF "fix und fertig" liefern, gibt's dann einen Rabatt?"
Ich bin wirklich noch am zweifeln, ob diese scheinbare einfache
Aufgabe (korrekte PDFs, Profile, etc.) von den meisten Datenzulieferern
zu meistern ist, wenn wir wissen, dass schon viele Druckereien
mit sowas am kaempfen sind.... (PDF-X-3, 1a, ect.)
Steffen Orth
Hallo Herr Orth,
ja aber gerade weil
Es (...) mal wieder um Zeit und Geld
geht, wäre es doch so sinnvoll und wichtig, dass eine Datenprüfung auf
PDF-Erstellerseite stattfindet!
Die uralten Gegenargumente, dass für Datenprüfung keine Zeit existiert, dass
das alles zu aufwendig und zu kompliziert ist, oder was den Leuten sonst
noch für teilweise abstruse Gegenargumente einfallen, können, wenn wir über
einen PDF-basierenden Weiterverarbeitungs-Workflow sprechen, doch heute
einfach nicht mehr akzeptiert werden und dürfen meiner Meinung nach seitens
der Dienstleister auch nicht länger unkommentiert bleiben. Hier ist
Eigeninitiative gefragt anstatt sich in eine Defensivrolle drängen zu
lassen. Eine kurze Präsentation/Einweisung wirkt hier wäre Wunder. Glauben
Sie's mir.
Wir alle wissen:
- PDF-Prüfwerkzeuge sind teils schon kostenlos verfügbar
- die Prüfung eines durchschnittlich komplexen Dokuments dauert meist nur
wenige Sekunden
- die Aussagekraft eine PDF-basierenden Preflights ist (im Vergleich zu
anderen Technologien) extrem hoch
- die Prüfprofile können jederzeit vom Dienstleister zur Verfügung gestellt
werden oder es kann auf Standards (PDF/X) oder auf publizierte
Spezifikationen wie die Ghent PDF Workgroup Profile (wenn wir über
kommerzielle Lösungen wie die Enfocus Produkte sprechen) zurückgegriffen
werden
- die Anwendung der Werkzeuge ist durchwegs kinderleicht (egal über welches
Produkt wir sprechen)
- eine Interpretation des entstehenden Prüfreports sollte für jeden halbwegs
intelligenten Menschen machbar sein (obwohl gerade hier sicherlich für die
Hersteller noch einiges zu optimieren wäre)
Es ist unsere Aufgabe dies den "Zweifeln" zu beweisen.
Der Vorteil der "Vorort-Prüfung" ist, dass der Dienstleister vorgeprüfte
Daten angeliefert bekommt. Dies ist allerdings nicht nur für den
Dienstleister ein Vorteil (wie kurzsichtigerweise häufig vom PDF-Erzeuger
argumentiert wird), sondern sehr wohl auch für den Datenlieferanten, denn es
befähigt den Dienstleister zum Wohle des Auftraggebers effizienter und
zielgerichteter zu arbeiten, was
- die Produktionszeiten verkürzen
- die Fehlerquote reduzieren
- und durchaus auch die Produktionskosten senken kann.
Dass dann der Wunsch nach Rabatten aufkommt ist durchaus nachvollziehbar,
ist aber auch in der Mehrzahl der Fälle mit vernünftiger Gegenargumentation
abwendbar. Eine mögliche Alternative zum Rabatt wäre, wie es in Belgien und
den Niederlanden übrigens in bestimmten Betrieben und Produktionsbereichen
(Anzeigen-Produktion) schon praktiziert wird, einen durchaus beträchtlichen
Aufschlag zu verlangen, wenn PDF-Daten angeliefert werden die nicht gewissen
Richtlinien entsprechen (in diesem Fällen keine Enfocus Certified PDF
Dateien darstellen die mit einem Profil des Dienstleister geprüft wurden).
Hier wäre aber ein überregionaler Konsens zwischen den (PDF-)Dienstleistern
erforderlich. Leider sind wir in Deutschland noch weit davon entfernt, weil
die "führende Hand" bzw. die Lobby die hinter dieser Idee steckt (noch)
fehlt. Somit muss jeder einzelne Dienstleister diesen "Kampf" Tag für Tag
aufs neue alleine bestreiten.
Nach einem erneuten Durchlesen fiel mir jetzt auch auf, dass diese Antwort
eigentlich nicht in das ECI-Forum gehört, sondern eher in ein PDF/X-Forum.
Sorry für die "Themaverfehlung", aber ich wollte die Preflight-Problematik
(wenn es denn so eine überhaupt gibt) ungern unkommentiert lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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Robert Zacherl
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