Andi wrote:
Das Problem der Vergleichbarkeit steht und fällt mit
der zu bestimmenden
Bewertungsmetrik. Was ist relevant und wie fasse ich es in eine
konsistente
Maßzahl. Sollte so eine Metrik bestehen, wäre es ein
einfaches diesen
Vergleich anzustellen.
Durchforsten Sie einfach mal die aktuelle Spezif. der ICC 1.4 und
suchen sie
nach "vendor specific"!
Spec. ICC.1:2001-12:
A.4.2 Perceptual Intent
The exact gamut mapping of the perceptual intent is vendor specific and
involves compromises such as trading off preservation of contrast in
order to preserve detail throughout the tonal range. It is useful for
general reproduction of images, particularly pictorial or
photographic-type images.
A.4.3 Saturation Intent
The exact gamut mapping of the saturation intent is vendor specific and
involves compromises such as trading off preservation of hue in order to
preserve the vividness of pure colors. It is useful for images which
contain objects such as charts or diagrams.
ergo: es gibt keine einheitliche Metrik
Interessant wäre natürlich ein "kleinster gemeinsamer Nenner", welcher in
dieser Liste zusammengebaut werden könnte?! Dabei müssen Kriterien
aufgestellt werden, die eindeutig zu klassifizieren sind. Die
Bewertung der
perc. intents fällt sicherlich nicht darunter :-(
So sicher bin ich mir da nich: in der ist ICC-Spec beim perceptual
Intent von Kompromissen beim _Kontrast_ zugunsten von Details über den
gesamten Tonwertbereich die Rede, während beim Saturation Intent von
Kompromissen beim _Farbton_ zugunsten reiner Farben die Rede ist.
Ich gehe also davon aus, das im Sinne der ICC-Spec beim perceptual
Intent die Parameter Helligkeit und Buntheit variabel sind, der Farbton
aber möglichst konstant bleiben sollte, während sich beim Saturation
Intent (beim Übergang von einem größeren in einen kleineren Farbraum)
der Farbton zugunsten einer höheren Buntheit bzw. Sättigung verändern kann.
Was mit bei den PrintOpen-Profilen als erstes aufgefallen ist, sind die
Einträge in der Tag Table:
Offset für 'A2B0' = Offset für 'A2B2'
Offset für 'B2A0' = Offset für 'B2A2'
Folglich liefern diese für beide rendering Intents identische
Ergebnisse, wobei sich die Frage stellt, ob diese Ergebnisse nun eher
"perceptual" oder "saturation" im Sinne der Spec sind.
Ich habe in meinem Posting sehr bewusst von "FarbTON-Abweichungen" beim
perceptual Rendering gesprochen und nicht etwa von Farbabweichungen. Ich
käme nicht auf die Idee, ein Delta L oder Delta C zur Vorlage als
Qualitätskriterium für percetual Rendering anzugeben.
Für mich ist es aber druchaus ein Qualitätskriterium, wie gut FarbTÖNE
(Hue) beim perceptual Rendering erhalten beibt, wobei sich natürlich
darüber streiten lässt, welches Farbsystem am besten dazu geeignet ist
Farbtongleichheit zu definieren (siehe
<http://www.cis.rit.edu/fairchild/PDFs/GusCIC98.pdf>).
Um es etwas praxisorientierter auzudrücken: wenn ich z.B. Lab-Bild mit
einem (farbtongleichen) Verlauf von Hell- nach Dunkelblau mit Rendering
Intent perceptual separiere und anschließend beispielsweise der
Viertelton nach Cyan und der Dreiviertelton nach Magenta "kippt", dann
ist das für mich ein Zeichen für ein schlechtes Profil - und diese
FarbTONverschiebung ist meines Erachtens durchaus quantifizierbar und
vergleichbar. Sehe ich das richtig?
Grüße
Klaus Karcher
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