Hallo Herr Zeidler,
wenn Sie bei dem ECI-Listserver angemeldet sind, wird Ihre Nachricht auch
eingestellt... Warum sollte sie nicht???
Anmeldung einfach über die Site
www.eci.org
Da Ihr Beitrag aber sicher für Viele in der ECI-Liste interessant ist, nehme
ich mir mal die Freiheit, diese e-mail als CC in die Liste zu geben.
Ihr Statement ist nachvollziehbar. Ich habe jedoch selber 24 Jahre lang als
Entwickler von Industrieelektronik hinter mir und ich kenne mich auch mit
Röhren und deren Übertragungskennlinien aus.
Der Kathodenstrom einer jeden Röhre, auch Bildröhre hängt fast nur von der
Gitter-Steuerspannung ab und damit hängt die Helligkeit eines jeden Pixels
nur von der Steuerspannung ab. Die Anzahl der Abstufungen bei der
Digital/Analaog-Umsetzung zwischen Grafikkarte und Gittersteuerspannung und
deren Position auf der Kennlinie kann nicht wesentlich verändert werden und
die spektrale Emission ist ausschließlich von den verwendeten Leuchtstoffen
abhängig.
Also ist -auch gemäß des anderen Posting von Herrn Fiebrandt- der ganze
Rummel um einen angeblich größeren oder weniger großen Farbraum von
Monitoren schlichter Quatsch!!!
Das Einzige, was ich HighEnd-CRT-Herstellern zubillige, ist die Optimierung
der CRT-Ansteuerung an anderer Stelle, nämlich der dynamischen
Strahlstromregelung abhängig von der gerade angestrahlten Position sowie der
dynamischen Fokussierung des Elektronenstrahls, um überall eine hohe
Abbildungsschärfe zu bekommen. Ferner die Optimierungsarbeiten, eine hohe
Linearität und Verzeichnungsfreiheit zu bekommen.
Dummer Weise sind dies aber alles Punkte, die man beim TFT prinzipbedingt
nicht mehr optimieren muss.
Das gemeinsame Problem von CRT und TFT ist die Helligkeitsverteilung über
dem ganzen Schirm. Da tut sich der TFT zurzeit IMHO noch wesentlich
schwerer, als der CRT. Ich habe auf meinem Iiyama Schwankungen von
plus/minus 8% feststellen können, wenn man bis ganz an den Rand und die
Ecken misst und das auf den Bildschirm-Mittelpunkt bezieht.
Da dürfte ein CRT (noch) deutlich besser liegen.
Die Blickwinkel-Abhängigkeit beim TFT ist zumindest bei meinem Iiyama so
gut, dass ich bisher nie etwas daran auszusetzen gehabt hätte! Ich halte
beim 19" Bildschirm einen Abstand von rund 50cm ein und fühle mich durchaus
nicht gezwungen, starr von einem Punkt auf den Schirm zu starren.
Und es sind, wie ich hörte, schon wieder in Richtung
Blickwinkel-Abhängigkeit und Helligkeitsverteilung weiter optimierte TFTs
auf den Markt gekommen. Hier wird sich in den nächsten zwei Jahren sicher
noch sehr viel tun.
Zudem wird die Durchlässigkeit der Farbfolien sicher noch verbessert,
wodurch der Stromverbrauch der Hintergrundbeleuchtung gesenkt werden kann.
(Richtung LapTop-Optimierung)
Danke für Ihren Hinweis auf die SMPTE/EBU-Norm. Selbst wenn es eine andere
wäre... ich bin sicher, dass Sie Recht haben, dass alle Monitore sich nach
solch einer Norm richten.
In Beantwortung Ihrer indirekten Frage am Ende Ihrer Mail: Sie dürfen
erwarten, dass ein auch nur _etwas_ höherwertiger Monitor heutzutage ein
OSD-Menü hat, bei dem die Intensität der drei Farbkanäle separat einstellbar
ist.
Wie ich aber feststellen konnte, kann man leicht Werte einstellen, die in
Kombination mit Helligkeit und Kontrast keinen Sinn mehr machen, weil der
Stellbereich in der Summe der Einstellungen keinen Sinn mehr macht. (So
etwas, wie ein Übersteuerungs-Effekt.)
Nach der jetzigen Diskussion tendiere ich daher immer mehr zu der Meinung,
dass der TFT ab einer bestimmten Preisklasse (zurzeit ab etwa 1.800 Euro)
durchaus DTP- *UND* Bildverarbeitungs-tauglich ist.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
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----- Original Message -----
From: "Zeidler" <Zeidler(a)matzcom.de>
To: <Clemens.Huerten(a)t-online.de>
Sent: Wednesday, June 12, 2002 6:09 AM
Subject: ECI-liste
Vorab einfach per mail. Ich weiß nicht ob der
Moderator die email
einstellt......
Hallo Herr Hürten,
ich glaube so ketzerisch ist Ihre Frage gar nicht. Wie bei jedem
industriell
gefertigten Produkt gibt es auch bei CRT Röhren ein
Norm. Ich glaube es
ist die SMPTE/EBU-Norm, müsst ich jetzt aber noch mal nachsehen.
Es gibt natürlich produktionsabhängige Schwankungen in der Qualität.
Dieses wird aber bei der Auswahl für High-End Monitore (fast immer)
berücksichtigt.
Und die guten von den schlechten getrennt.
Der eigentlich Qualitätsunterschied beginnt eigentlich erst so richtig
beim
weiterverarbeitendem Betrieb:
Solche Hersteller wie Quato nehmen sich sehr viel Zeit für die
Grundeinstellung und die Ansteuerung ihrer
verwendeten Röhren. Daher erreichen die Monitore eine sehr hohe Farbtreue
und Qualität. Die letzten Unzulänglichkeiten
dann mit einem Profil auszugleichen ist ein möglicher Weg.
Viel besser ist es jedoch wenn der Hersteller des Monitors daran gedacht
hat, mir die drei Röhren zur manuellen Einstellung über das OSD
frei zu geben. Dann muss das CMM mit dem Profil auch nicht mehr soviel
ausgleichen (verdrehen ;-)).
Wie weit die heutigen LCD´s sind kann ich nicht sagen. Ich würde mich
freuen
wenn es soweit wäre, dass LCDs keine Veränderung des
Bildes beim Verändern
des Betrachtungswinkel mehr bringen. Dann müsste ich jeden Tag bei meinen
Digitalkamera Vorführungen weniger tragen :-)
Darf ich mir Ihr LCD mal ansehen wenn ich in der Nähe bin?
Mit freundlichem Gruß
Mathias Zeidler
matzcom e.K.
PhaseOne für NRW, RP, Hessen, Saarland
Zeidler(a)matzcom.de