Am Donnerstag, 13.11.03, um 01:30 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Clemens
Beisch:
3. Es steht nichts dagegen, dass erfahrene Anwender
und Unternehmen
PDF/X3 4c oder medienneutral erzeugen. Im Gegenteil, es ist erwünscht.
Es gibt aber genauso wenig daran auszusetzen, wenn perfekte PDF/X1a
Daten abgeliefert werden. Dienstleister die X3 weiterverarbeiten
können sollten auch mit X1a keine Schwierigkeiten haben.
Verzeihen Sie bitte den scharfen Ton. Ich denke jedoch, dass es
wichtig ist nicht immer nur vom eigenen Wissen auszugehen, sondern das
Ganze zu betrachten. Hilft dem angestrebten Gesamtziel ;-)
Hallo Herr Beisch,
ich finde Ihren Ton nicht scharf, wir befinden uns auf einem sachlichen
Niveau, und ich kann Ihnen versichern bezüglich Farbmanagement habe ich
schon heftigere Debatten erlebt und ich denke, Sie auch. Ich kann auch
Ihre und die Argumente von Jan-Peter verstehen.
Ich denke jedoch, dass ein großes Missverständnis in erster Linie mit
darin liegt, dass PDF/X-3 von einigen als Verpflichtung zur
Medienneutralität verstanden wird.
Es besteht faktisch kein Unterschied zwischen einer PDF/X-1a Datei und
einer PDF/X-3 (4c/Spot)-Datei. Eine von beiden Zertifikations-Varianten
ist redundant.
Es geht im Hinblick auf das angestebte Gesamtziel darum, eine
produktions- und zukunftssichere Preflight- und
Zertifikationsdefinition zu etablieren.
Stellen Sie sich vor, in einiger Zeit können viele Dienstleister
RGB-Daten erzeugen und verarbeiten sowie korrekte
Prozesskonvertierungen erstellen. Falls nun bisher übergreifend
empfohlen wurde, ausschließlich PDF/X-1a zu verwenden, ist erneut eine
gedankliche Hürde und Widerstand zu überwinden, und zwar von PDF/X-1a
auf PDF/X-3 zu wechseln.
Der Anwender wird dann erkennen, dass er alles, was PDF/X-1a "leistet"
sich auch im vollen Funktionsumfang von PDF/X-3 als definierbar
vorfindet und wird sich berechtigterweise fragen, warum ihm nicht
gleich PDF/X-3 empfohlen wurde, zumal eindeutig trennbare Prüfkriterien
zwischen verfahrensabhängiger und verfahrensunabhängiger Vorgehensweise
vorhanden sind.
Weitaus einfacher und sicherer im Hinblick auf jetzige
Produktionssicherheit mit entsprechender Weitsicht auf modernere
Produktionsmethoden ohne erneutes Aufbauen von gedanklichen Hürden ist
eine systematische Trennung innerhalb eines Zertifikates und nicht zwei
Zertifikate.
... Das bedeutet nicht nur Zeitaufwand und Kosten
sondern oftmals
großen Wiederstand und Überzeugungsarbeit im eigenen Unternehmen, alte
lieb gewonnene Pfade zu verlassen um konstruktiv am Gelingen des
ICC-basierten Workflows mitzuwirken. Nicht irgend eine ISO
Zertifizierung setzt den Standard sondern das Mitmachen Vieler.
Andernfalls bleibt die Norm nur eine Nummer.
Wie Sie schon sagen. :-)
Ich möchte einen Kompromiss vorschlagen: Es ist zu überlegen, ob es
sinnvoll ist, generell bei PDF/X-3 eine Default-Einstellung zu
implementieren, die als Kriterium "nur 4c und Spot erlaubt" hat. Ein
Verwenden von RGB bzw. LAB Daten muss durch Aktivierung einer Funktion
explizit gestattet werden.
Somit ist die potenzielle Fehlerquelle, aus Versehen RGB und LAB Daten
weiterzugeben, ausgeschlossen. Wer kann und will hat trotzdem nach wie
vor alle Möglichkeiten zur Verfügung.
Eventuell macht eine (bei Bedarf abschaltbare) Meldung Sinn wie "Diese
PDF/X-3-Datei enthält keine / sowohl als auch / nur RGB / LAB / CMYK
Daten".
???
Freundliche Grüße, Andre Schützenhofer
PS: Das Argument mit den Satz- und Repro-Studios mag etwas heftig
gewesen sein, aber mal ganz ehrlich: befinden sich hier nicht
tatsächlich gewisse gedankliche Parallelen...?
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