Hallo Herr Kübler,
ihre Aussage ist sehr optimistisch formuliert.
Eine Kalibration kann in bestimmten Fällen in verschiedenen Umgebungen und
bei verschiedenen Umgebungsbedingungen erhalten werden. Das ist soweit
richtig.
Dennoch kann sich das Druckverhalten des Systems so ändern, dass es nicht
mehr im Standard liegt, bzw. die Drucke einfach grauenvoll ausschauen.
Das hat damit zu tun, das sich z.B. die Viskosität der Tinten ändert und
sich damit auch das Mischverhalten! Ein weiterer beeinflussender Faktor ist
die rel. Feuchte des Papiers! Diese beeinflusst das Tintenaufnahmeverhalten
und damit die Gesamttintenmenge, die gehalten werden kann. Da bei
Tintenstrahlern i.d.R. versucht wird, die größtmögliche Tintenmenge auf das
Medium zu bringen, kann bei einem Wetterwechsel zu einer hohen
Luftfeuchtigkeit dann die ursprüngliche Kalibration noch passen, während das
darauf aufgesetzte Profil daneben liegt.
Wenn sich das System also nicht in einem (voll-) klimatisierten Raum
befindet, dann hat man regelmäßig einen Profilierungsauftrag vor sich.
Abenteuerer rücken dann mit Iterationstools und Nachlinearisierungen dem
Patienten zu Leibe. Doch ob das (deutlich) schneller und besser ist als ne
Neukalibration und -profilierung, wage ich zu bezweifeln.
Mit sonnigen Grüßen vom Niederrhein.
Tim Seher
-----Original Message-----
From: eci-bounces(a)lists.callassoftware.com [mailto:eci-
bounces(a)lists.callassoftware.com] On Behalf Of Thomas Kübler
Sent: Friday, April 07, 2006 9:01 AM
To: eci(a)lists.callassoftware.com
Subject: Re: AW: [ECI] Kalibrierung versus Profilierung für Proofs
Hallo Liste,
Ich stimme den Ausführungen von Herrn Homann zu, häufig hat man es mit
zwei unterschiedlichen Problemkreisen zu tuen, zum einen gibt es
Randbedingungen
die eine Maschinenstabilität beeinflussen, das können äußere Einflüsse
oder auch
Maschinenspezifische sein, diese kann man mit einer Kalibrierung
berücksichtigen,
sodaß ein einschätzbares Maschineverhalten entsteht.
Erst darauf sollte die eigentliche Profilierung erstellt werden,
unabhängig welche Delta E
Werte man als sportliches Ziel sich setzt.
Der Vorteil bei dieser Trennung ist, das bei Änderung der
Umgebungsbedingungen nur
die Kalibrierung neu erstellt werden muss.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kübler
--------------------------------
Dynamic Document Solution variex
Alt-Marienfelde 25
12277 Berlin
t. + 49 30 723 23 183
f. + 49 30 723 23 185
mailto:t.kuebler@variex.de
www.variex.de
El-Qasem Yahia schrieb:
Hallo Herr Homann,
ich bin in punkto "Definition und Trennung von Kalibrierung und
Profilierung" durchaus Ihrer Meinung.
Ich halte den beschriebenen Zustand hinsichtlich Herstellerprofile,
DeltaE
usw. durchaus für wünschenswert... zugleich
jedoch für unrealistisch
bzw.
nicht praxistauglich.
Hintergrund:
Nach meiner Erfahrung spielen viele Faktoren bei der Stabilität usw. des
Proofers eine Rolle (z.B. Klimatisierung...) - nicht alle diese Faktoren
lassen sich durch reine Kalibrierung sauber erfassen/egalisieren. Evtl.
liegt dies auch an den Kalibrierungstools die im Einsatz sind; es gibt
womöglich noch Verbesserungspotenzial bei den Algorithmen dieser
Tools...
Andererseits denke ich, daß ein DeltaE-Wert
(MK-Basis) in vielen Fällen
nicht genug Sicherheit bietet hinsichtlich sowohl der meßtechnischen als
auch der visuellen Qualität des Proofergebnisses - ich würde ihn zwar
nicht
vernachlässigen aber mir ist ein DeltaE von 2 bei
guter Qualität
(visuell
sowie meßtechnisch inkl. der
"Extremwerte") allemal lieber als ein nach
dem
von Ihnen beschriebenen Schema meßtechnisch bei
DeltaE = 1,7 (oder
meinetwegen 1,0) eingestelltes System. Das von Ihnen geschilderte Schema
stellt in keiner Weise die visuelle Qualität sicher... auch sagt der
Medienkeil leider zuwenig über die saubere Erreichung z.B. der tiefsten
Farborte im jeweiligen Farbraum aus...
Mit freundlichen Gruessen
Yahia El-Qasem
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-bounces(a)lists.callassoftware.com
[mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im Auftrag von Jan-Peter
Homann
Gesendet: Donnerstag, 6. April 2006 20:04
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: [ECI] Kalibrierung versus Profilierung für Proofs
Hallo Liste
In den letzten Wochen hatte ich mit verschiedenen Kollegen, Herstellern
und
Vertretern von Branchen-Organisationen recht
interessante und teilweise
recht konträre Diskussionen zum Thema Digitale Kontrakt-Proofs.
Ich persönlich bin der Meinung, das in einem professionellem Proofsystem
die
Kalibrierung von der Profilierung sauber getrennt
sein müssen.
Kalibrierung
-------------
Die Kalibrierung sorgt bei einer gegebenen Kombination aus Proofdrucker
und
Proofmedium für eine konstante und identische
Farbwiedergabe auf
Systemen an
verschiedenen Standorten.
Profilierung
----------------
Die Profilierung sorgt dafür, dass auf einem kalibrierten System
verschiedene Druckstandards simuliert werden können.
Betreff des Zusammenspiels von Kalibrierung und Profilierung möchte ich
hier
meine persönliche Einschätzung zur Diskussion
stellen. Zustimmung und
Entgegnungen sind erwünscht:
Kalibrierung ist wichtiger als Profilierung
-------------------------------------------
Nur wenn ein Proofsystem über eine leistungsfähige Kalibrierung verfügt,
kann es in einen stabilen Zustand versetzt werden, auf dem die
Profilierung
aufsetzt.
Unter der Voraussetzung, dass mit den gleichen Messinstrument kalibriert
und
der Medienkeil ausgemessen wird, sollte ein gutes
Proofsystem (Drucker,
Proofmedium, Proofsoftware) in der Lage sein mit Standard-Profilen des
Herstellers im Medienkeil für ISOcoated und andere ISO-Farbräume
konstant im
Mittel unter Delta E 1,7 zu liegen.
Die besondere Betonung liegt dabei auf "Standard-Profile des
Herstellers".
Das mittlere Delta E von unter 1,7 sollte für
ISO-Standards OHNE den
Einsatz
eine Profilierungssoftware erreicht werden !!
Ich wäre interessiert, dazu Einschätzungen der anderen Leser auf dieser
Liste zu hören.
Herzliche Grüße
:-) Jan-Peter Homann
--
homann colormanagement ------ fon/fax +49 30 611 075 18 Jan-Peter Homann
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