Hallo Herr Heckens,
ich glaube, das Problem ist hier schon einmal diskutiert worden.
Schöne Grüße nach Hürth
Wilhelm Schäfer
Ich zitiere aus dem Thread:
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Markus Hitzler schrieb:
Hallo Frau Behles, hallo Frau Schmitt,
Herr Schmidt hat die 100%-Lösung schon kurz beschrieben.
Wenn Sie etwas mehr über die Erstellung der Altdaten recherchieren
können,
geht's aber vielleicht (je nach Qualitätsanspruch) auch schneller:
Vorschlag für "Kochrezepte":
"Zutaten":
- Messtechnisch kalibrierter und profilierter Monitor (Softproof)
- Photoshop 6 oder höher
- evtl. messtechnisch kalibriertes und profiliertes Drucksystem
(Hardproof)
- Altdaten und Drucke dieser Altdaten
Grundrezept:
1. Datensichtung am Softproofsystem:
Suchen Sie sich einen (nicht allzu) alten Druck samt der Daten, weisen
in
Photoshop über "Bild:Modus:Profil zuweisen" nacheinander "die üblichen
Verdächtigen" zu (Euroscale Coated, SWOP, CMYK-Profile aus der
Scan-Software
(z.B. Agfa, Heidelberg, Scitex,...),...) und betrachten sich Druck und
Softproof (am besten mit Papierweiss-Simulation: "Ansicht : Proof
einrichten: Papierweisssimulation"). Alternativ können Sie dazu auch
das
Menü "Ansicht: Proof einrichten : Eigene" mit den Einstellung "Farbwerte
erhalten" und "Papierweisssimulation" benutzen. So können Sie sehr
schnell
und effizient viele Möglichkeiten ausprobieren.
2. Überprüfung mit weiteren Daten, ICC-Hardproof (sofern vorhanden)
Wenn Sie ein Profil gefunden haben, mit dem Ihre Altdaten mit deren
Druck
ausreichend gut übereinstimmen, überprüfen Sie diese Konstellation mit
weiteren Dateien. Sehen auch die gut aus, stellen Sie dieses Profil in
Ihrem
Proofrip als Quellfarbraum (bzw. zu simulierender Farbraum) ein und
machen
so einige ICC-Hardproofs von Ihren Altdaten.
3. Verwendung der Altdaten im ICC-Workflow
Sehen auch die Hardproofs gut aus, verwenden Sie für Ihre Altdaten im
ICC-Workflow künftig dieses Profil. Um die Altdaten für andere
Prozessbedingungen (Druckbedingungen) aufzubereiten, konvertieren Sie
Ihre
Altdaten bei Bedarf ausgehend von dem gefunden Profil über z.B.
Photoshop
(Bild:Modus:In Profil konvertieren) in den Farbraum für die neuen
Prozessbedingungen. Als Rendering Intents eignen sich perzeptiv oder
relativ
farbmetrisch mit Tiefenkompensation. Für zusammengesetzte Dokumente
verwenden Sie einen Farbserver.
Durch eine Umseparation können jedoch Qualitätsverluste auftreten.
Sind die Verluste durch die Umseparation zu hoch, können die Altdaten in
voller Qualität leider nur unter den alten Druckbedingungen genutzt
werden.
Mit den ICC-Proofsystemen können Sie dann aber immerhin neue und alte
Druckbedingungen proofen. Sind noch RGB-Datenbestände vorhanden, sollte
von
diesen ausgehend für die neuen Druckbedingungen neu separiert werden.
Rezept 2:
Wenn Sie kein Profil finden, mit dem Ihre Daten auf einer
Softproofstation
hinreichend gut aussehen, müssen Sie, wie von Herrn Schmidt
beschrieben, ein
Profil für Ihre alten Druckbedingungen anfertigen. Drucken Sie mit dem
Farbmanagementtarget bitte einige Bilder aus Ihrem Altdatenbestand mit.
Anschließend geht's mit Schritt zwei weiter.
Rezept 3: Der Altdaten-Supergau
- Sie haben Altdaten
- Sie haben Drucke dieser Altdaten, die gut aussehen (bzw. dem Kunden
genau
so und nicht irgendwie anders gefallen)
- Die alten Druckbedingungen sind weit weg von "Standards" und können
nicht
mehr hergestellt (oder geprooft/simuliert) werden. Damit fällt das
Erstellen
eines Quellprofils für die Altdaten praktisch flach.
- Sie haben keine RGB-Daten oder Scanvorlagen mehr
- Sie müssen einige der Daten auf Kundenwunsch verwenden
In diesem Fall weisen Sie den Daten erst mal ein Profil zu, das dem
Druck am
nächsten kommt. Der Rest ist dann Handarbeit und Geduld:
- Bei geringem Datenbestand editieren Sie am einfachsten und
schnellsten die
Bilder.
- Bei größeren Datenbeständen editieren Sie das Profil, mit dem ein
Proof
dem Druck schon am nächsten kommt und weisen dann das editierte Profil
den
Daten zu.
Wenn Sie einen alten Druck mit Druckkontrollstreifen und ein
Farbmessgerät
haben, messen Sie die LAB-Werte und Punktzuwächse. Dies gibt gute
Anhaltspunkte für's Editieren. Als absoluten Notnagel können Sie mit
diesen
Messwerten auch in die Farbeinstellungen von Photoshop gehen
(CMYK-Arbeitsfarbraum: Eigenes CMYK: ). Photoshop erstellt damit intern
ein
Primitiv-Profil, das auch abgespeichert werden kann. Erwarten Sie davon
aber
bitte keine Wunder.
Weiter geht's dann wieder mit Schritt 2 des Grundrezepts.
Viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen aus der Farbküche,
Markus Hitzler
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Color Solutions Köln
Markus Hitzler
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basICColor - the basICCs of colormanagement
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Message: 2
From: "Anja Behles" <anja.behles(a)kontrast.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Date: Mon, 16 Feb 2004 15:08:50 +0100
boundary="----=_NextPart_000_000C_01C3F49E.C8AF7D20"
Subject: [ECI] =?iso-8859-1?Q?Daten=FCbernahmen?=
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
hallo liste.
wir möchten gerade colormanagement einführen. die große frage nun,
was mache ich mit vorhandenen daten? wir möchten mit dem minimalsten
zeitaufwand
die abweichungen von vorher zu nachher korrigieren. wir stellen aber
fest,
dass das ganze
nicht so einfach ist, dass man anhand von zwei, drei gradationskurven
wieder
alles hingebogen
bekommt.
gibt es ein patentrezept? besser konvertieren oder zuweisen und
gegenkorrigieren???
ich hoffe, dass jeder versteht, worum's geht und ich diverse tipps
bekomme!!!
gruss, a. behles
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Message: 5
From: Henrik <henrik_schmidt(a)sj.com>
Date: Mon, 16 Feb 2004 18:32:15 +0100
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: [ECI] =?ISO-8859-1?Q?Re:_[ECI]_Daten=FCbernahmen?=
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
--Apple-Mail-5--138712144
Content-Transfer-Encoding: quoted-printable
Content-Type: text/plain;
charset=ISO-8859-1;
delsp=yes;
format=flowed
da gibt es nur einen weg. das eci testchart so proofen oder drucken,
wie die altdaten in cmyk vorliegen. daraus dann ein profil generieren.
wenn die altdaten zum einsatz kommen, das passende profil der altdaten
(was sie ja jetzt haben) als quelle nehmen und zum aktuellen standard
wandeln. wenn die farbräume einigermassen deckungsgleich sind,
sollten
sie dies farbmetrisch tun, ansonsten photografisch. wenn sie noch einen
draufpacken wollen, dann benuzten sie dazu supercolor und stellen
schwarz erhalten ein mit gradationsanpassung.
gruss
henrik schmidt
Message: 8
From: multipixel(a)t-online.de (Claudia Schmitt)
Date: Tue, 17 Feb 2004 10:57:07 +0100
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: [ECI] =?ISO-8859-1?Q?Re:_[ECI]_Daten=FCbernahmen?=
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
Hallo, Herr Schmidt, Hallo, Herr Schmid, Hallo, Liste,
das hört sich sehr praxistauglich an. Da sich sicherlich auch andere
in
der Lage wie Frau Behles befinden, wäre es vielleicht hilfreich,
daraus
eine Art "Kochrezept" zu entwickeln?
Ein paar Fragen wären nämlich noch offen:
Wenn bekannt ist, wie die Altdaten vorliegen (z.B. wurden sie mit
Euroscale Coated geprooft), würde die Erstellung des "Quellprofils"
doch wegfallen, oder? Das steht ja zur Verfügung.
Und meinen Sie mit "Wandeln" "Profil zuweisen" oder
"Konvertieren"?
Beim ersteren sind danach noch einige Korrekturen fällig, bei
zweiterem
habe ich Abrisse ein Verläufen beobachtet...
Und was macht Supercolor bei "Schwarz erhalten"? Ist das ähnlich wie
die "Tiefenkompensierung" bei Photoshop? (nein, ich will die Diskussion
um den RI nicht wieder aufwärmen ...)
Und die verschiedenen Optionen, die Herr Schmid in Aussicht gestellt
hat, fände ich auch noch spannend.
Wie wird das sonst, auch bei anderen, gehandhabt?
Grüsse,
Claudia Schmitt
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