Hallo Herr Jaworskyj,
zu meiner Empfehlung, Apple RGB.
Wichtig ist wie Detlef Fiebrandt schreibt:
Zitat:
Elementar wichtig ist aber, dass Sie diesen RGB-Farbraum ihres
Kamerasystems einmal ergründen, bevor Sie sich über die Konvertierung /
Datenhaltung oder -weitergabe in ECI-RGB (oder auch nicht) Gedanken machen.
Zitat ende.
Ich meine aber auch, es wäre fatal, diese Prüfung ohne sensitometrische
Grundlagen vorzunehmen.
Diese, in Fotografenkreisen so ungeliebte Lehre, wird uns vom ersten
Lehrjahr bis zur Meisterprüfung eingetrichtert. Fand ich anfangs auch nicht
so toll.
Sie finden im unten eingefügten Link diese Grundlagen in leicht
verständlicher und abgespeckter Form aufbereitet:
http://www.abzdgm.ch/Fotografie/Fotoschule/Folge_13.pdf
Alles was Sie über Film und Chemie lesen, muss und wird zur Zeit
umgeschrieben und für die Ausbildung digitale Fotografie übersetzt. Dann
stimmt auch wieder die Basis und kann an den Berufsschulen gelehrt werden.
Und, dann klappt´s auch mit der Nachbarin. :-)
Wer diese Basis beherrscht, verwirft nach einmaliger Prüfung S-RGB, Adobe
RGB und auch einige anderen Farbräume. Das Apple RGB aber folgt diesen
Grundlagen und das Gammut ist erträglich. Der besserer Weg, Farben von einer
Digitalkamera in den Griff zu bekommen sind natürlich ICC Profile.
Kameraprofile sind, wenn diese nach sensitometrische Grundlagen und nach den
Grundlagen der Farblehre erarbeitet wurden, sogar sehr gut. Fatal ist es
jedoch, jede neue Lichtsituation mit einem ICC Profil neu einschätzen zu
wollen.
Das bedeutet: die Kamera wird einmal ermittelt, mit einem Weißabgleich und
einem ICC Profil beschrieben und wir sind wieder beim Dia, allerdings beim
digitalen Dia.
Das Umgebungslicht ist vollkommen gleichgültig, ob in der Studioumgebung
oder bei Außenaufnahmen. Es ist auch unabhängig vom Kammersystem.
Warum soll sich eine digitaler Farbdatensatz anders verhalten als ein Dia?
Aufgebaut, nach diesen Grundlagen ist auch unser Farbraumwandlungsprofil,
DVSplus_sep_1.06.icc genannt, dass die Farbraumwandlung von RGB zu CMYK und
zurück zu RGB vornimmt, um das Gammut einzuschränken und es so für jede
Maschine, die schon mit einem Profil beschrieben wurde, greifbar zu machen.
Entschuldige Florian, aber mir fällt kein besserer Begriff ein, um wie du
sagst das auch meiner Großmutter zu erklären. Hast du eine bessere
Bezeichnung?
Bei der Ersthellung dieses Profils war es uns auch wichtig die Farblehre zu
respektieren, wie wir es in der Fotografie gelernt haben, bei der Erstellung
der Kameraprofile allerdings auch.
Blau, komplementär zu Gelb.
Grün, komplementär zu Magenta.
Rot, komplementär zu Cyan.
Eisblau zu Orange.
Seegrün zu Kamin.
Gelbgrün zu Violet.
Klinkt eventuell etwas Laienhaft aber so haben wir es nun mal gelernt.
Da diese Profile so heftig diskutiert wurden, was ist daran falsch?
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Fittkau
Hallo Herr Jaworskyj,
eine zufriedenstellende Antwort sprengt den Rahmen dieser Liste und meinen
Zeitplan. Aber die wichtigsten Eckpfeiler aus meinen Erfahrungen gebe ich
ihnen gerne weiter:
Ob Sie Ihre Digitalbilder später in ECI-RGB oder einem anderen Farbraum
konvertieren spielt eine sekundäre Rolle. Denn das Ende der
RGB-Farbverwirrung errreichen Sie durch die Definition EINES RGB-Farbraums
und der Weitergabe der Bilddaten MIT RGB-Profilinformation.
Zunächst müssen die Rodaten aus der Kamera in einem definierten Farbraum
gespeichert werden, der zu Ihrem System passt. Hier haben Sie keine Wahl,
sondern sind auf Informationen des Herstellers angewiesen oder müssen es
selbst durch testen (zuweisen in Photoshop) herausfinden. Elementar wichtig
ist aber, dass Sie diesen RGB-Farbraum ihres Kamerasystems einmal ergründen,
bevor Sie sich über die Konvertierung / Datenhaltung oder -weitergabe in
ECI-RGB (oder auch nicht) Gedanken machen.
Zur Praxis: Einige Digitalrückteile und Actionkameras speichern die
RGB-Bilddaten in einem Standardfarbraum wie Adobe- sRGB oder EBU-RGB ab. Es
wäre fatal dies zu ignorieren.
Besonders die Hersteller der meisten Amateurkameras lassen Ihre Kunden
jedoch im Regen stehen. Es wird überhaupt kein Farbraum angegeben. Weder in
der Software noch an der Kamera oder in der Bedienunsanleitung findet man
Hinweise. Dann bleibt nur noch das erwähnte ausprobieren über das Menü
zuweisen in Photoshop.
Die Anwendung eines ICC-Kameraprofils das z.B. mit dem ColorChecker von
Gretag und einer externen Software wie ProfileMaker erstellt wurde macht nur
in zwei Situationen Sinn:
a) Die Kamerasoftware ist in der Lage dieses Profil während der Aufnahme zu
verrechnen wie das bei Jenoptik vorbildlich fuktioniert.
b) Sie haben eine Aufnahmesituation die eine absolut stabile
Beleuchtungssituation ermöglicht wie dies bei Serienaufnahmen,
Reproduktionen oder aufwändigen Aufbauten im Studio der Fall ist. Dann kann
ein ICC-Profil auch in Photoshop als Quellfarbraum angewandt werden.
Ich war sicher nicht der einzige, der versucht hat unter wechselnden
Belichtungsverhältnissen mit Kameraprofilen ausserhalb der Kamerasoftware zu
arbeiten und dabei nur Pixelschrott herauskam. Ebenso können Sie sich den
Irrglauben ersparen, dass "Kameradaten" in einem Farbraum X am Besten
aussehen. Wenn der Kameratyp nicht bekannt ist, ist das ein Lotteriespiel
mit u.U. fatalen Folgen, also alles andere als ein guter Rat. Eine hohe
"Gewinnchance" haben Sie bei Amateurkameras allerdings mit sRGB... womit wir
wieder bei der visuellen Kontrolle über zuweisen im Photoshop sind.
Bleibt noch anzumerken, dass sich nicht nur Actionfotografen, sondern selbst
einige Studiofotografen mit der mangelnden Farbqualität Ihrer Systeme
herumschlagen müssen, weil ihre Kamera z.B ein Rot produziert, das in keinem
Farbraum auch nur annähernd wie das Original aussehen will. Hier hilft auch
kein Profil, keine Konvertierung sondern nur manuelle Korrektur bis die
Kiste abgeschrieben ist, und dann auf nach Jena oder in die Schweiz.
Mit freundlichen Grüssen
Detlef Fiebrandt
Color Consulting
Krautgarten 5
D-86923 Finning
Tel. +49(0) 700/2255 7733
Fax +49(0) 8806/951-18
http://www.icc-color.de
Von: "Jaworskyj, Peter"
<P.Jaworskyj(a)DGMEDIEN.DE>
Antworten an: eci(a)lists.transmedia.de
Datum: Tue, 25 Jun 2002 13:34:04 +0200
An: "'Eci(a)lists.transmedia.de'" <Eci(a)lists.transmedia.de>
Betreff: [Eci] Digitale Fotografie,ICC Profile
Hallo liebe Listenteilnehmner,
wer hat schon Erfahrung mit der Weiterverarbeitung von digitalen
Fotografien
über ICC Profile .
Welcher Workflow wäre möglich? Geht man über das ECI RGB oder Wide Gamut,
in einen druckbaren Farbraum?
Im Vorraus vielen Dank.
Bitte Auftragsinfos oder Auftragsdaten an folgende E-Mail-Adresse senden:
mailto:info@dgmedien.de
Mit freundlichen Grüßen aus Heidelberg
Peter Jaworskyj
Meine Adresse:
mailto:p.jaworskyj@dgmedien.de
DG Medien GmbH
Kurpfalzring 104
D-69123 Heidelberg
Phone: +49-6221-73919-32
Fax: : +49-6221-73919-19
ISDN: +49-6221-73919-29
E-Mail: info(a)dgmedien.de
http://www.dgmedien.de
ISDN: +49-6221-73919-29
_______________________________________________
Eci mailing list
Eci(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci