Hallo zusammen,
kurz kann man sagen, dass es im Sinne eines wasserdichten
"Proof-2Print-Mtaches mittels ColourManagement by Default" keine
_einfache_ Lösung für den Anwender gibt. Somit muss er vorerst weiter
im Regen bleiben, leider.
Nun ist die Welt nicht schwarz oder weiß, und es gibt in der Tat
Lösungsansätze und "WorkArounds". Diese haben allerdings nicht das
Potenzial als einfache Lösung in Frage zu kommen ....
Ein typischer Workaround ist:
Die Verwendung von Proofpapieren mit ähnlichem Anteil optischer
Aufheller wie das zu simulieredende Auflagenpapier. Hierbei sollte man
mit UV-Cut (ISO 13655 M2) messen. Ein Abgleich der CIELAB-Werte führt
unter spezifischen Bedingungen (UV-Anteil Kabine, ähniche
Eigenfärbung der Substrate, ähnliche spektrale Absorption der
Aufheller etc) zu einem guten visuellen Übereinstimmung.
In der Fogra arbeiten wir an Lösungen und schauen uns dazu
verschiedene Ansätze an. Anwender, die Interesse haben, hier aktiv
mitzumachen sind herzlich eingeladen. Nochmals, es gibt hier keine
einfache Lösung, so sehr ich mir die auch wünsche ....
Zsf:
Das Standardisierungskonzept (mit Standarddruckbedingungen) ist nicht
geeignet für den Umgang mit Papieren, die sich stark im Anteil
optischer Aufheller unterscheiden. Man kann sehr wohl individuelle
Druckbedingungen etablieren ....
Wenn man über eine Lösung nachdenkt hier ein paar Aspekte (die alle
berücksichtigt werden sollten):
- Wechselnder Anteil der UV-Strahlung in Abmusterkabinen
- Wechselnder Anteil der UV-Strahlung in Messgeräten
- Qualitätskontrolle beim Proof und bei Druck (messtechnisch und
visuell)
- einfacher Austausch, Kommunikation, Verständlichkeit
-> das Ganze soll bei kleinen dE's auch gut zusammen passen.
liebe Grüße
Andreas Kraushaar
On 29.03.2009, at 13:17, Michael Hilmer wrote:
Werte Listenteilnehmer
zuerst mal finde ich die Anfrage richtig Klasse und mutig über die
Aufhellerproblematik in Proof und Druck. Ich habe eigentlich schon
lange darauf gewartet.
Die beiden Repliken und Kommentare empfand ich für den geplagten
Anwender nicht hilfreich.
Es wurden keine Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, sondern wie im
ersten Fall von Herrn Kraushaar formal zwar absolut richtig auf
auftretende Probleme hingewiesen.(Nur bei der Stabilität von
Papieren mit optischen Aufhellern haben wir andere Erfahrungen
gemacht, die von uns verwendeten Papiere sind jetzt 2 Jahre in
Produktion u.a auch Heaven) und können aus unserer Sicht als
ausreichend stabil bezeichnet werden.)
Nur: Der Anwender steht weiterhin im Regen, und der Verweis auf die
Verwendung von Proofsubstraten ohne Aufheller hilft da nicht
wirklich weiter.
Die Qualitätskontrolle und Qualitätsstabilität mit aufhellerfreien
Substraten darf getrost als gelöst betrachtet werden. Hier sehe ich
ebenfalls in der Praxis bei Auflagendrucken mit Weisswerten bis b-5
zb Maxisatin etc...kein wirkliches Problem im Vergleich zu den MSD
2008 Vorgaben (PT1_2 und PT 4 Lab 95 0 -2 sb)
Anders verhält es sich wenn sich der Aufhelleranteil stark erhöht
(bis b-11, der rein numerische Unterschied im b-Wert erscheint nicht
so groß, wie der tatsächliche visuelle Unterschied von einer
Messung ganz zu schweigen). Die starken optischen Aufheller
betreffen überwiegend sogenannte Naturpapiere PT4. Naturpapiere mit
viel OA haben eine außerordentliche Marktpräsenz, ich schätze weit
über 50%. Hier erreicht man nicht mal annähernde visuelle
Übereinstimmung zu den standardisierten Proofs, insbesondere im
Licht, Viertel und Halbtonbereich. Das wird wohl jeder Drucker
bestätigen, der mit solchen Daten nach ISOuncoated-Proof zB Mode
drucken muß mit Stoffmusterabgleich! Der Unterschied ist himmelweit
und eklatant und führt beim Kunden immer wieder zu Diskussionen,
Reklamationen und sogar Neudrucken, also erhöhten Kosten.
Wir haben uns im Rahmen einer GWA Veranstaltung vor nunmehr 2 Jahren
in Zusammenarbeit mit der Epple Druckfarben AG mit dem Problem
Heaven42 intensiv auseinander gesetzt und eine erkleckliche Anzahl
von Testdrucken durchgeführt.
Die angebotenen Profile des PapierHerstellers sind zunächst mal eine
Superidee. Nur wie Herr Fiebrandt schon schrieb, die Ergebnisse
waren gelinde gesagt, suboptimal, noch getoppt durch das
mitgelieferte DLP.
Fazit:
Es gibt ein Problem mit OA. wie die Anfrage schön aufzeigt.
Der Markt, wie Agenturen, Kunden, Vorstufen und Druckereien,
verlangt nach Lösungen diese Problems im standardisierten Umgang mit
optischen Aufhellern. Und die Druckindustrie bzw Verbände und
Forschung sind aufgefordert sich diesem Problem der optischen
Aufheller stellen. Fragen wie Messbedingungen,
Charakterisierungsdateien, Proofsubstrat fordern eine nachhaltige
Lösung. Der Verweis auf derzeit standardisierte Proofs als
Druckvorgabe für Papiere mit starken OA Anteil kann nicht die
Lösung sein, dies geht an der Praxis vorbei und ist alles andere als
eine tragfähige Lösung.
Ich denke, man kommt an Proofsubstraten mit entsprechenden
Aufhelleranteilen nicht vorbei um hohe OA Anteile farbverbindlich
darzustellen.
Eventuelle Stabilitätsschwankungen sind als marginal im Vergleich
zum Nutzen zu bewerten.
(Hier erzielen wir bei Serviceplan sehr gute Ergebnisse mit OA
Proofsubtstraten, speziell eben auch in der Reproduzierbarkeit von
Heaven (aber natürlich mit eigener Profilierung) in der Produktion.
(Modekatalog mit Stoffmusterabgleich!!)
Es müssen aber generell verbindliche Standards und evidente
Messbedingungen definiert werden. (zB mit UVCut Filter oder was auch
immer nützlich sein kann)
Mit den herkömmlichen Proof-Substraten ohne OA läßt sich ein hoher
Aufhelleranteil überhaupt nicht simulieren. Das sieht dann äußerst
unappetitlich aus....
Auflagenpapiere mit geringen OA(b-4 bis -5) deckt der MSD 2008 ohne
weiteres ab, finden wir.
Es gibt darüber hinaus noch andere Felder wie zB Farbveränderungen
bei Druckveredelung die im Moment überhaupt nicht geklärt sind. Wie
prognostizierbare Farbveränderung bei Einsatz von Drucklacken oder
Kaschierung zB, auch ein heisses Thema, finde ich. Hier ist auch
noch absolutes Niemandsland.
Soviel wollte ixh eigentlich garnicht dazu schreiben, aber bitte......
um es aufhellend und nichts kaschierend zu sagen: es gibt noch eine
Menge zu tun.....
mit freundlichen Grüßen
Michael Hilmer
Technical Director
High Quality eV
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