Sehr geehrter Herr Alber,
zuallererst vielen Dank für Ihre Wertschätzung der ECI-Profile.
Im folgenden möchte ich gern versuchen zu erklären, warum die ECI
keine DeviceLink Profile zur Verfügung stellt.
(1) Motivation der ECI für die Veröffentlichung von ICC-Profilen
Im Mittelpunkt der Arbeit der ECI steht die Unterstützung der
Anwender beim täglichen Umgang mit ICC-Farbmanagement und (Druck)
standardisierung. Mit Blick auf die ECI-Profile - insbesondere die
Druckprofile für Offset und Tiefdruck - geht es uns dabei
insbesondere um die große Zahl von Anwendern, die gelegentlich
Druckdaten erstellen aber weder über die Mittel, noch das Know-How,
noch das Interesse am Erzeugen eigener Profile haben. Die kostenfreie
Verfügbarkeit von ECI-Profilen dient aber auch Druckern, die
andernfalls mit den Nachteilen leben müssten, die mit unbekannten
Profilen irgendwie erstellte Druckdaten mit sich bringen - oder der
erhöhte Abstimmungsaufwand für die Einigung auf Spezialprofile.
Probleme, die vermieden werden, wenn - wie Sie schreiben - alle „die
selbe Sprache sprechen“.
(2) Voraussetzung für hohe Profilqualität
Die hohe Qualität heute verfügbarer ICC-Profile verdanken wir
letztenendes Herstellern, die ihre Profilerstellungsprogramme stetig
weiterentwickeln. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, muss es den
Herstellern möglich sein, mit Ihren Programmen Geld zu verdienen.
Programme zur Erzeugung von Druckprofilen kaufen vor allem
denjenigen, die Bedarf für spezielle Profile haben - etwa für das
Erzeugen spezieller Prooferprofile. Insofern schmälert das ECI-
Angebot von ICC-Profilen für Standarddruckbedingungen nicht das
Geschäft (siehe oben) der Hersteller. Anders gesagt: Das Gros der
Anwender würde auch dann keine Software zur Profilerzeugung kaufen,
wenn es die ECI-Profile nicht gäbe.
(3) Warum gilt für DeviceLink Profile *nicht*, was für ICC-Profile gilt?
Device Link Profile werden von Anwendern benutzt, die Geld mit dem
Druck bzw. der Korrektur von Daten für den Druck verdienen - also
z.B. Reprobetriebe und Druckereien. Wer mit diesen Dienstleistungen
Geld verdient, sollte nicht erwarten, dass die dafür nötigen Mittel
gratis erhältlich sind. Die Anschaffung von DeviceLink Profilen bzw.
Software zum Erzeugen von DeviceLink Profilen ist in dem Zusammenhang
nichts anderes als die Investition in Computer, Publishing- oder
Workflowprogramme. Auch die gibt es nicht gratis.
(4) Begrenzte Möglichkeiten unentgeltlicher Arbeit
Auch wenn dies beim Thema DeviceLink Profile keine Rolle spielt, sei
bei dieser Gelegenheit daran erinnert: Das Angebot der ECI ist
gratis. In den ICC-Profilen und vielen anderen von der ECI kostenfrei
zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln wie der Altona Test Suite, dem
DigiPix Leitfaden oder dem ECI/bvdm Gray Control Strip stecken
unzählige Arbeitsstunden. Sicher haben Sie dafür Verständnis, dass
der unentgeltliche Einsatz der daran beteiligten ECI-Kollegen und
Arbeitskreis-Mitarbeiter nicht unbegrenzt ausgebaut werden kann. Auch
aus diesem Grund kann nicht alles, was wünschenswert und möglich ist,
auch sofort erledigt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Süßl
Stellvertretender Vorsitzender der ECI
Am 07.04.2008 um 18:01 schrieb Christoph - christoph(a)mayrgrafic.com:
Sehr geschätzte ECI,
mit der Veröffentlichung ihrer RGB- bzw. CMYK-Profile hat sich im
Umgang mit
dem Thema Farbe sehr vieles verbessert, da mittlerweile fast alle im
täglichen Arbeitsablauf Beteiligten (Fotografen, Grafiker,
Druckereien,...)
sich ihrer Standards bedienen... und somit „die selbe Sprache
sprechen“.
Sehr gut.
Dieser lobenswerte Dienstleistung fehlt nach meiner bescheidenen
Meinung nun
aber die letzte Konsequenz: Wir möchten/werden ihren neuen Richtlinien
(ISOcoated_v2) gerne folgen... nur hätten wir uns zumindest für die
einfachen Standard-Profilumrechnungen (ISOcoated zu ISOcoated_v2)
Device-Link-Profile zum Download auf Ihrer Website erwartet.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Alber
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